Bildschirmfoto 2021 01 23 um 22.52.17YAËL DEBELLE mit «Glücksorte in Basel», Droste Verlag

Yves Kugelmann

Basel (Weltexpresso) - Soeben ist ihr Buch «Glücksorte in Basel» (Droste Verlag) erschienen und zeigt eindrücklich, was die Basler Journalistin und Historikerin Yaël Debelle auf ihrer eigenen Homepage zum Ausgangspunkt ihrer Arbeit nimmt: «Hinter Fassaden und Kulissen schauen, in die Tiefe recherchieren und Welten ans Tageslicht bringen, Geschichten erzählen, mit präziser und lebendiger Feder – und einer großen Portion Herzblut.»

Debellle hat für alle großen Schweizer Pressetitel wie etwa Beobachter, NZZ, Basler Zeitung und auch für tachles geschrieben. Zunehmend suchte sie auch die kleineren Titel für eine ruhigere und oft integre Form des Journalismus, den sie unter anderem an der Henri-Nannen-Schule in Hamburg lernte.

1982 in Basel geboren und aufgewachsen, war sie eines der großen journalistischen Ausnahmetalente, das alle Genres von Artikel, Reportagen bis Kolumnen beherrschte. Mit profunden Recherchen, eindringlichen Porträts und anschaulichen Themenreportagen fing sie Welten ein, die im Alltag verborgen blieben. Ihr hohes Maß an Empathie stand nicht zwischen dem Schreiben und dem beschriebenen Objekt, sondern öffnete Türen für ganz neue Einblicke.

Debelle war eine große Entdeckerin und Erzählerin von Geschichten. Sie sah das Verborgene, faßte Unsagbares in Worte und näherte sich Unnahbarem. In wenigen Jahren schuf sie ein immenses Werk voller journalistischer Brillanz, exakter, konzessionsloser Recherche, die stets den aufklärerischen, humanistischen Blick mit formuliert und unideologisch mit Geschichten Zeugnis abgelegt hat. Anfang Januar ist Yaël Debelle viel zu jung aus dem Leben geschieden und mit ihr eines der ganz grossen journalistischen Talente der Schweiz.

Foto:
© tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 22.1. 2021
Yves Kugelmann ist Chefredaktor der JM Jüdischen Medien AG