"Ach, wie war es ehedem ohne Internet doch schön..."

Klaus Jürgen Schmidt

Norddeutschland (Weltexpresso) - Nein, das ist keine Broschüre für Kreuzworträtsel-Fans, die ein Wort mit 6 Buchstaben für "einst" suchen.
Es böte sich da an: DAMALS, EINMAL VORDEM, VORHER.
Soetwas würde ja auch nicht im OSSIETZKY-Verlag erscheinen, 1997 begründet von Eckart Spoo - Sie wissen schon - diesem linkssozialistischen Journalisten und Publizisten, der Mitte Dezember vor fünf Jahren in Berlin starb. Wie der auf den Namen "OSSIETZKY" gekommen war, können Kreuzworträtsel-Fans im Internet nachlesen.


Das gesuchte Wort ist "EHEDEM" und findet sich 55 mal in einem Druckwerk, das noch per Post verschickt werden kann. Angekündigt wurde es mir allerdings noch per Internet, und zwar so:

Lieber Herr Schmidt, liebe Frau Schmidt,

Ich danke Ihnen für die guten Wünsche. Bleiben Sie gesund und behalten Sie Ihren Optimismus. Mir ist zum Jahresbeginn ein neues Klagelied eingefallen, das - ebenso wie alle anderen, die Sie noch geschickt bekommen - nicht so ernst gemeint ist.

Klagelied zum Internet

Ach, wie war es ehedem
ohne Internet doch schön...
Weihnachten kam ganz viel Post,
heut’ im Kasten nur noch Rost.

Mit dem Postmann gibt’s kein’Plausch
über Nachbar’s letzten Rausch,
und vom schönen Zoo am Meer
kriegt man keine Karte mehr.

Mal ein Selfie, ja das geht,
doch auf Dauer ist das öd.
So ein „Grüezi!“ aus der Schweiz
hat noch immer seinen Reiz

... per eMail empfangen am ersten Tag des Neuen Jahres von einem alten Kollegen, der beim Ossietzky-Verlag als vielgedruckter Autor mit seinem richtigen Namen geführt wird und mit seinem Pseudonym. Das lautet Conrad Taler, bei uns im Briefkasten landete die Post aber von Autor Kurt Nelhiebel: "KLAGELIEDER EINES ZEITGENOSSEN" - 55 mal beginnend mit dem Satz: "Ach, wie war es ehedem..." von mir noch 5 mal zu Gehör gebracht im Radio-Podcast: "TROMMELN IM ELFENBEINTURM"

Foto:
© KJS

Quelle:







Info:
www.ossietzky.net/