Das ist die Jury

Deutscher Buchpreis 2022, der Beginn, Teil 1

Felicitas Schubert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Mit der Auswahl und Wahl der sieben Jurymitglieder geht das Rennen um den Deutschen Buchpreis 2022 los! Sie, die alle mit Literatur zu tun haben, also Expertinnen und Expertiin sind,  wurden von der Akademie Deutscher Buchpreis  in die Jury berufen: Erich Klein (freier Kritiker, Wien) Frank Menden (stories! Die Buchhandlung, Hamburg) Uli Ormanns (Agnes Buchhandlung, Köln) Isabelle Vonlanthen (Literaturhaus Zürich) Selma Wels (Kuratorin und Moderatorin, Frankfurt) Jan Wiele (Frankfurter Allgemeine Zeitung) Miriam Zeh (Deutschlandfunk Kultur).

Sieben Mitglieder, eine ungerade Zahl,  sind es, damit bei strittigen Entscheidungen, eine Mehrheit möglich ist. Diese Jurymitglieder entscheiden, wer den Deutschen Buchpreis 2022 erhält. Um eine größtmögliche Unabhängigkeit der Auszeichnung zu gewährleisten, wählt die Akademie Deutscher Buchpreis die Jury in jedem Jahr neu, aber dafür ist eine mehrmalige Jurymitgliedschaft möglich.


Verlage können Titel einreichen

Die Bekanntgabe der Jurymitglieder ist immer der Auftakt für den neuen Buchpreis, denn ab sofort können Verlage ihre Titel für den Deutschen Buchpreis 2022 unter www.deutscher-buchpreis.de/anmeldung einreichen. Bis zum 25. März 2022 können jeweils zwei deutschsprachige Romane aus dem aktuellen oder geplanten Programm eingereicht und zusätzlich bis zu fünf weitere Titel aus dem aktuellen oder geplanten Programm empfohlen werden. Voraussetzung für die Bewerbung ist die Mitgliedschaft im Börsenverein des Deutschen Buchhandels, im Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband oder im Hauptverband des Österreichischen Buchhandels. Die Bücher müssen zwischen 1. Oktober 2021 und 20. September 2022 (Bekanntgabe der kurzen Liste) erscheinen. Bücher, Leseexemplare, E-Books und Fahnen können bis zum 17. Juni 2022 nachgereicht werden.

Der Roman des Jahres wird in einem mehrstufigen Verfahren ermittelt. Zunächst sichtet die Jury alle von den Verlagen eingereichten Romane und stellt eine 20 Titel umfassende Nominierungsliste zusammen. Diese wird am 23. August 2022 bekannt gegeben. Aus dieser Longlist wählen die Jurymitglieder sechs Titel für die kurze Liste, die am 20. September 2022 veröffentlicht wird. An wen der Deutsche Buchpreis geht, erfahren die sechs Autor*innen erst am Abend der Preisverleihung.

Die Verleihung findet am 17. Oktober 2022 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt. Der oder die Preisträger*in erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Den Deutschen Buchpreis 2021 gewann Antje Rávik Strubel für den Roman „Blaue Frau“.

Den Deutschen Buchpreis gibt es seit 2005, er eifert anderen nationalen Preisen nach, die vor allem in England und in Frankreich eine bedeutende Tradtion haben und unmittelbar auf die Verkaufszahlen prämierter Romane Einfluß haben. Die deutschsprachige Literatur ins Gespräch zu bringen, war auch Motivation für die Einrichtung des Deutschen Buchpreises. Grob gesagt kann man schon sagen, daß dies gelungen ist, allerdings dann doch in engen Grenzen, was aber auch daran liegt, daß seit längerem Literatur nicht mehr den Stellenwert in öffentlichen Diskussionen einnimmt, wie zu anderen Zeiten, als über Böll, Walser oder Grass noch öffentlich gestritten wurde, die heute alle Säulenheilige deutscher Literatur sind. Bis heute wirkt auch nach, daß der Auftakt des Deutschen Buchpreises im Jahr 2005 mit einer Fehlentscheidung begann: der spätere Welterfolg, als einer der wenigen deutschprachigen, DIE VERMESSUNG DER WELT von Daniel Kehlmann, wurde nicht ausgewählt, stattdessen ein historisch fragwürdiger österreichischer Heimatroman von einem Autor, der später seine guten Bücher schrieb.