Nickel Spitzweg Cover 285x455Nickel Spitzweg Portraitfoto Autor in c Fabian Zapatka 285x455Zu den letzten sechs Nominierten, der kurzen Liste zum Deutschen Buchpreis; der Träger des Buchpreises wird heute im Römer bekanntgegeben, Teil 11

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - »Ich habe mir nie viel aus Kunst gemacht.« Als zufriedener Kunstbanause offenbart sich der Erzähler zu Beginn und berichtet davon, wie Carl, bewunderter Freund, ihn mit seiner Spitzweg-Begeisterung vom Gegenteil überzeugt. Als seine Passion so weit geht, dass er auch vor einem Verbrechen nicht zurückschreckt, wird die einstige Schülerfreundschaft auf ihre schwerste Probe gestellt. Eine dramatische Suche beginnt.

Kommentar der Jury

Eckhart Nickel gelingt mit seinem Roman "Spitzweg" Großes: was als Schülergeschichte beginnt, wandelt sich zu einer meisterhaften Reflexion über die Beziehung von Kunst und Leben. Sehr bewusst setzt er sich mit ästhetischen Fragen auseinander, und indem er die Leser*innen zu Schüler*innen macht, werden auch komplexe Diskurse verständlich. Sprachlich souverän und voller Ironie spielt "Spitzweg" mit einer übertriebenen Gelehrsamkeit, mit verschachtelten Satzkonstruktionen und einem antiquiert anmutenden Vokabular. Dabei ist der Roman aller philosophischen Tiefe zum Trotz äußerst temporeich, in manchen Passagen gar komödiantisch. Ein großes intelligentes Lesevergnügen, das uns veranschaulicht, wie auch über Kultur diskutiert werden kann.

Fotos:
Umschlagbild und Porträt © Fabian Zapatka

Info:
Quelle: Sie finden die Texte unter https://www.deutscher-buchpreis.de/nominiert