Nino Haratischwili im Rahmen der "Frankfurter Premieren" in der Villa Metzler in Frankfurt am Main, Teil 2

 

Felicitas Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Die auf deutsch schreibende georgische Autorin Nino Haratischwili ist längst keine Unbekannte mehr. Ihr Verleger Joachim Unseld, Frankfurter Verlagsanstalt, hat für den heutigen Abend in der Villa Metzler die Moderation übernommen. Und wir geben zudem weiter, was andere zum neuen Roman meinen.

 


Dienstag, 26. August, 19.30 Uhr
Nino Haratischwili „Das achte Leben (Für Brilka)“

Villa Metzler, Schaumainkai 15

Moderation: Joachim Unseld

 

Über das Buch hatten wir im vorherigen Artikel Dinge geschrieben, die einen auf das Lesen tatsächlich neugierig machen. Aber darüberhinaus wollen wir auch die Autorin vorstellen und über die Resonanz ihres Werkes in Deutschland berichten.

 

Nino Haratischwili, geboren 1983 in Tbilissi,so schreibt der Verlag, ist preisgekrönte Theaterautorin und -­‐regisseurin (mit bislang 17 Uraufführungen, u.a. am Thalia-­‐Theater).

2010 wurde ihr der Adelbert-­‐von-­‐Chamisso-­‐Förderpreis verliehen. Ihr Romandebüt Juja (2010) war auf der Langen Liste des Deutschen Buchpreises sowie auf der Kurzen Liste des ZDF-­‐aspekte-­‐ Literaturpreises und gewann 2011 den Debütpreis des Buddenbrookhauses Lübeck.

 

Im selben Jahr wurde sie für ihren zweiten Roman MEIN SANFTER WZILLING (2011) mit dem Preis der Heißen Liste der unabhängigen Verlage ausgezeichnet. Zuletzt erschien

ihr Einakter Die zweite Frau in der Anthologie Techno der Jaguare Neue Erzählerinnen aus Georgien (FVA 2013). Für ihren neuen Roman DAS ACHTE LEBEN (FÜR BRILKA) erhielt sie ein Grenzgänger-Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung für Recherchen in Rußland und Georgien. Die Autorin lebt in Hamburg.

 

Der Verlag hat zudem schon Lesen lassen, denn es gibt für den erst am 1. September erscheinende Roman schon Pressestimmen! Das ist übrigens immer so, wenn man sich mit Fahnen oder Vordrucken begnügt, denn für die Verlage ist besonders wichtig, daß zum Erscheinungsdatum Kritiken erfolgen, die den Lesern in die Augen springen, so daß beim nächsten Besuch der Buchhandlung die dort ausliegenden Bücher einem schon bekannt sind, bekannt sein können.

 

Bei dem neuen Roman von Nino Haratischwili fällt vor allem ein Tatbestand ins Auge, den wir untersuchen wollen. Denn seit August gibt es die lange Liste des Deutschen Buchpreises 2014. Wie immer berichtet Weltexpresso über den Verlauf und gibt für Leser eine Einschätzung der Liste und der Bücher, die unserer Meinung nach darauf gehören, aber nicht berücksichtigt wurden. Der neue Roman DAS ACHTE LEBEN (FÜR BRILKA) befindet sich nicht darauf. Nun sind bei den Pressestimmen zwei FAZ-Kritiker, die folgendes sagen:

 

In der FAZ am Samstag zählte Andreas Platthaus das Buch als einzigen deutschen Roman sogar zu den »fünf großen Büchern der Herbstsaison«:

 

»Haratischwili hat ein Buch geschrieben, das im Umfang (fast 1300 Seiten) maßlos ist, doch jeden Satz braucht. Uwe Tellkamps 'Der Turm' [ist das] von Anspruch und Umfang einzig vergleichbare Projekt der neueren deutschen Literatur.«

 

Teilt uns der Verlag mit. Im Artikel selbst schreibt Platthaus „ Die beste Belletristik dieses Herbstes kommt aus Deutschland, doch da sind nicht vorrangig Romane zu nennen. Mit einer Ausnahme: Nino Haratischwilis „Das achte Leben (Für Brilka)“. Die 1983 in Georgien geborene, mit zwanzig Jahren als Theaterregisseurin und -autorin nach Deutschland gekommene Haratischwili hat ein Buch geschrieben, das im Umfang (fast 1300 Seiten) maßlos ist, doch jeden Satz braucht. Im Gegensatz zu Eggers fesselt vor allem die erzählerische Souveränität, mit der Frauenschicksale einer georgischen Familie übers zwanzigste Jahrhundert hinweg verfolgt werden.

 

Gleich im Prolog findet Haratischwili ihre ästhetische Leitmetapher: das Teppichgewebe. „Du bist ein Faden, ich bin ein Faden“, erklärt die genau zur Jahrhundertwende geborene Anastasia Jaschi ihrer 1973 geborenen Urenkelin Niza, „zusammen ergeben wir eine kleine Verzierung, mit vielen anderen Fäden ergeben wir ein Muster.“ Nach diesem Prinzip ist der Roman gebaut, ein bunteres Gewebe ist kaum denkbar.“



In seiner direkten Kommentierung der Langen Liste zum Deutschen Buchpreis geht Andreas Platthaus dann in einer anderen Ausgabe der FAZ auf das Fehlen dieses Romans unter den besten deutschen Romanen 2014 ein: Mit Nino Haratischwilis 'Das achte Leben (Für Brilka) ' fehlt der zumindest wagemutigste deutschsprachige Roman des kommenden Herbstes – und für mich auch der beste, und das nicht nur des zugegeben anspruchsvollen und für eine siebenköpfige Jury wohl schwer erträglichen Umfangs von 1300 Seiten wegen, die die aus Georgien stammende Autorin für ihre epische Erzählung aber auch braucht.“



Der Verlag gibt weitere Lobeshymnen weiter.

 

»Nino Haratischwili schreibt Weltliteratur. Gehaltvoll wie Tolstoj, derart monumental allemal.« MISSY MAGAZINE

 

»Ich bin grenzenlos begeistert! Von ihrer wundervollen Sprache, von ihrer Art, Historisches, Familiäres und Fiktionales zu verweben. Ich fühle mich wie eine Süchtige – nichts anderes das mir gefällt. Nichts anderes, das ich momentan lesen will.« Jacqueline Masuck von DUSSMANN DAS KULTURKAUFHAUS

 

»… schlichtweg beeindruckend und weckt Erinnerungen an Meisterwerke der Weltliteratur wie 'Hundert Jahre Einsamkeit' von Gabriel García Márquez und 'Das Geisterhaus' von Isabel Allende. Selten fieberte ich dem Bücherherbst so sehr entgegen.« BLOG SCHÖNESEITEN

 

»Nino Haratischwilis Epos [zieht mich] geradezu magisch an. Damit stehe ich nicht allein da. Einige Blogkolleginnnen klatschen wie ich ganz aufgeregt in die Hände, als stünde der Bücherweihnachtsmann höchst persönlich vor der Tür. (…) dieses Buch hat schon jetzt mein Herz erobert.« BLOG KLAPPENTEXTERIN | WE READ INDIE

 

UND DAS SIND LÄNGST NICHT ALLE STIMMEN, die heute schon eine Lobpreisung singen. Uns ist das allemal Grund genug, alle zum Besuch der Lesung aufzufordern und wir, wir werden den Roman nun ganz sicher lesen.

 

 

INFO I:


Dienstag, 26. August, 19.30 Uhr
Nino Haratischwili „Das achte Leben (Für Brilka)“

Villa Metzler, Schaumainkai 15

Moderation: Joachim Unseld

 

INFO II:

 

Nino Haratischwili: Das achte Leben (Für Brilka)

Roman. Etwa 1280 Seiten

Schön gebunden. Farbiges Vorsatzpapier. Lesebändchen

34,00 € 34,95 (A) CHF 47,90 (UVP)

Erstverkaufstag: 1. September 2014

ISBN 978--‐3--‐627--‐00208--‐4