Preisverleihung der Stiftung Buchkunst im Museum Angewandter Kunst in Frankfurt, Teil 1

 

Claudia Schulmerich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Es war wieder so. Es herrschte auch bei der diesjährigen Prämierung der 25 schönsten deutschen Bücher und dem daraus folgenden allerschönsten, diese geistreiche, freudvolle, ja liebevollen Atmosphäre im Foyer des Museums für Angewandte Kunst. Sind Büchermacher doch die besseren Menschen?

 

Man mag es glauben, aber es kann auch daran liegen, daß die Frauen längst die Bücher übernommen haben, ihre Texte, ihre Gestaltung in der Illustration oder Fotografien auch der Schrift. Denn es geht beim schönsten Buch um die Gestaltung, idealerweise um die adäquate und schöne Gestaltung eines bestimmten Textes. Und damit geht es neuerdings auch um die Frauen.

 

Denn so etwas haben die Bühnen von Preisverleihungen noch niemals erlebt, da sind wir uns ganz sicher: sieben-acht-neun Frauen werden von einer Frau ausgelobt als diejenige, die die Jury-Entscheidung für das allerschönste Buch „Forschen, Bauen, Staunen von A-Z“ zu überreichen hat, wofür eine weitere Frau, die Verlegerin vom Verlag Beltz & Gelberg in Weinheim, dankte und noch eine Frau dies für die Stiftung fotografierte. Und dann kam auch noch die Tochter der Illustratorin hinzu , die sozusagen als Modell, als Versuchskaninchen die Manuskripte erst einmal handelnd ausprobierte – und ganz sicher zur Präzisierung der Anleitungen beigetragen hatte.

 

Das Ungewöhnlichste an diesem Vorgang der Frauenmacht ist jedoch, daß dies eigentlich an diesem Abend niemandem auffiel, sondern als selbstverständlich genommen wurde. Ist es aber nicht. Eigentlich. Aber das Ungewöhnlich setzte ja schon bei der Preisauswahl ein. Da werden immer als erster Durchgang - und durchaus zeit- und sitzfleischintensiv , aber leichtgemacht durch die elegante und charmante Ansage und Vorstellung der 25 Bücher durch die Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Karin Schmidt-Friderichs - da werden also wirklich ganze fünfundzwanzig Bücher erst genannt, ihre Gestalter auf die Bühne gebeten, denen ein Preis überreicht wird. Dann wechselt das Personal, jetzt geht es um den Hauptpreis, der aus den 25 Prämierten als Erster Preis mit 10 000 Euro folgt. Für diesen Preis wird erst die Rede gehalten, doch Dirk Steffens, der sein Lob vortrug, versprach sich und sprach von Büchern. Denn tatsächlich besteht eines der 25 Bücher - und es war das vorletzte, das 24ste Buch - aus 26 Büchern! Das muß wirklich jemand der Stiftung nachmachen, wie das Beste aus 25 zu 25 zusätzlichen Büchern führt, denn in den ersten 25 war das 26teilige Buch ja nur als eines aufgeführt worden. Genial.

 

Und doch völlig stimmig. Denn diese 26, dem Alphabet von A bis Z folgenden Bändchen, sind auf einen Schlag erschienen – eine logistische Leistung der Autoren, der Gestalter, des Verlags und der Druckerei - und ergebenen nebeneinandergestellt ein dickes buntes Buch. Um was es geht? Um alles, was unsere Welt bedeutet und sie zusammenhält und das alles auf dem Level eines, der schon lesen kann. Denn die Schrift vermittelt, um was es geht.Lesen Sie dazu die folgenden Lobpreisungen und ausführlichen Schilderungen des Abends, der auf der Frankfurter Buchmesse vom 8. bis 12. Oktober seine Fortsetzung finden wird.

 

INFO:

 

Liste der 25 'schönsten deutschen Bücher' 2014 unter http://www.stiftung-buchkunst.de/de/die-schoensten-deutschen-buecher/2014/liste-der-ausgezeichneten-buecher/

 

Alle ausgezeichneten Bücher finden Sie auf www.stiftung-buchkunst.de und im Original auf der Frankfurter Buchmesse, in Halle 4.1, Stand Q17.