KrimiZEIT-Bestenliste in ZEIT und NordwestRadio für Oktober 2014, Teil 1
Elisabeth Römer
Hamburg (Weltexpresso) – Das ist schon fast ein Wunder, was am 25. September passiert ist und für den ganzen Oktober gelten wird: Drei deutsche Romane, man müßte sagen, deutschsprachige Kriminalromane, besetzen die ersten drei Plätze der neuen Bestenliste.
Von LEBT von Orkun Ertener, erschienen im Scherz Verlag, haben wir schon das letzte Mal geschwärmt ob seiner Dichte, auch der Unmittelbarkeit, die den Leser berührt. Hier sind es nicht nur die Fallstricke, die das Ganze zu einer explosiven Mischung von Privat und Politisch, von Geschichtlich und Ewig, von gestern und morgen machen, sondern es sind die handelnden Personen, denen Ertener eine eigene Sprache gibt, sehr individuelle Individuen sozusagen, die gleichzeitig eine Lebenswirklichkeit der Bundesrepublik abbilden, die selten so prall rüberkommt.
Gleichzeitig geht es aber nicht allein um das Heute, sondern um die Vergangenheit, die nicht vergeht, die aber vom Helden Can Evinman als individuelle Vergangenheit noch nie erforscht wurde. Zu schrecklich ist die Erinnerung daran, wie er als Achtjähriger mit seinen Eltern an der See war und diese vom Strandspaziergang nicht mehr zurückkamen, überhaupt nie mehr zurückkamen. Tiefenpsychologisch könnte man sofort Evinmans Tätigkeit als Ghostwriter für Berühmtheiten klassifizieren als eine Tätigkeit, wo er anderen Biografien nachspürt und diese in Worte faßt, weil er selber keine hat, aber auch keine haben will. Wollte, muß man schon gleich am Anfang sagen, denn da wird ihm eine Geschichte serviert, die er bei allem Aus-dem-Weg-Gehen, nicht ignorieren kann.
Vom Heute in Deutschland geht es zurück in die Kriegszeit und davor. Es spielen, wenn der Held Can erst zusammen mit Anna – das ist die berühmte Schauspielerin, deren Leben er in eine Biographie zwingen soll – in Thessaloniki ist, auch die letzten sechs Jahrhunderte eine Rolle, wenn man nicht gleich bei Paulus anfangen will, der seinen Anhängern dorthin die Briefe schreiben mußte, weil ihn die ansässigen Juden nicht hineinlassen wollten in die Stadt. Can und Anna sind nicht nur beruflich verbandelt, sondern es stellt sich heraus, daß isich ihre Väter gekannt haben, in Thessaloniki, das immer nur Saloniki heißt. Das 20. Jahrhundert ist aber nur ein Abklatsch der Jahrhunderte davor, wenngleich die Deutschen das vollendeten, was vorherige Generationen nur versucht hatten: die jüdische Bevölkerung auszumerzen.
Hin und hergeworfen wird man durch die Jahrhunderte der türkisch-deutsch-jüdischen Geschichte, wo Gegenwart dann immer aufblitzt als Ergebnis der Vergangenheit. Uns fasziniert insbesondere der geschichtliche - Exkurs könnte man sagen – über die Dönme, nach außen hin zum Islam übergetretene Juden, die insgeheim jedoch Juden blieben. Es ist jedoch kein Exkurs, sondern notwendiger Teil der Geschichte. Das gerade macht dieses Buch so spannend, weil all das vermittelte Wissen nicht aufgesetzt und zusätzlich eingesponnen wird, sondern Teil der Geschichte ist.
Das gilt erst recht für die gegenwärtige Generation. Die, also Anna und ihr Mann sowie Can mit seiner Frau Sandra und den Kindern, sind durch die Vergangenheit miteinander verbunden, wobei die einen zu den Tätern gehören, die anderen zu den Opfern. Denn letzten Endes geht es darum, welche es waren, die in Saloniki die Juden ausraubten, bevor sie in den Tod deportiert wurden und wer darum auch heute Interesse hat, daß dies nie bekannt werden möge. Man hat bei diesem Buch in jeder Zeile das Gefühl, genauso, genauso könnte es gewesen sein, damals im Krieg und der Besetzung durch die Nazis, aber auch damals, als im 17. Jahrhundert dieser Sabbatai Zwi das Weltenende erwartete, wobei man mit Schrecken erkennt, daß die Jahrhunderte dazwischen wie ausgelöscht sind.
Und wenn Orkun Ertener – wir kennen den 1966 in Istanbul Geborenen, der seit 1970 in Deutschland lebt, von seinen Krimivorlagen für’s Fernsehen, aber als Romanautor ist dies sein außerordentlich starkes Debüt – so mir nichts Dir nichts alle die angefangenen Fäden zu einem dichten Erzählteppich verwebt, ist man sprachlos, wie er das zusammenhält, was in der Geschichte die Bevölkerung auseinandersprengte. Sollten wir nicht doch offenlegen, was unsere Begeisterung auch motivierte, dann stabilisierte. Wir kennen Thessaloniki und all die angegebenen Orte, auch die ‚Yeni Cami, die Neue Moschee, wo das Kind Can mit seinen Eltern fotografiert wurde, und wo er jetzt mit Anna steht. Das wird für einen dann zusätzlich zur spannenden Geschichte dann fast so etwas wie Familiengeschichte.
Wir wollen aber diesen Roman, der auch sprachlich gefällt, noch in einem anderen Kontext ansiedeln. Warum wird eigentlich ein solcher Roman nicht beim Deutschen Buchpreis berücksichtigt? Oder wurde er eingereicht und nicht in seiner Substanz gewichtet. Wir wollen uns darum kümmern, dies herausfinden, denn es ist uns seit Jahr und Tag ein Anliegen, deutlich zu sagen, daß die heutige deutsche Literatur eine der Individuen ist, wo meist eine Person eine Entwicklungsgeschichte durchläuft, wobei die Paarbeziehung das Ausschlaggebende wird, daß aber im besten Sinn Gesellschaftsgeschichte fast nur noch im Kriminalroman zu Hause ist. Daß wie in LEBT, nun auch noch der historische Roman durch den Krimi abgedeckt wird, kommt hinzu. Das bedeutet aber, daß Komplexität nun Sache der Kriminalromane wird. Nicht aller, aber solcher wie LEBT.
Auch von BRENNEROVA von Wolf Haas aus dem Verlag Hoffmann und Campe und vom 8. Platz auf den 2. Vorgeschnellt, haben wir das letzte Mal schon berichtet. Und erneut ist es uns wert, auf jeden Fall auf die Höraufnahme durch den Autor zu verweisen. Wenn Sie lieber selber lesen, lohnt es dennoch, wenigstens dem Anfang des weichen, vernuschelt-verschliffenen Wienerisch des Autors zu lauschen, weil sie seine Stimme im Ohr behalten, auch wenn Sie selbst lesen. Es spricht eine gebündelte Portion Wehmut dann doch auch aus den Worten, seien sie gesprochen oder gelesen, was am Inhalt liegt, denn der gute Brenner ist auf seine alten Tage – mit 60 Jahren ist man in diesem Geschäft schon ein alter Hut – doch mitgefühlig geworden – mit den Frauen vor allem, die ihm auf einmal so schützenswert erscheinen, wo sie doch sonst eher Nervensägen oder bloße Sexbomben waren.
Daß aber nun auf Platz 3 ein weiterer deutschsprachiger Roman kommt, EIN BULLE IM ZUG von Franz Dobler aus dem Tropen Verlag, das glaubt man wirklich kaum. Ist aber der Fall und da die Buchmesse vor der Tür steht und Franz Dobler dort angekündigt ist, wollen wir schon jetzt darauf verweisen, daß wir mit ihm persönlich sprechen wollen. Denn bis dahin haben wir seinen Krimi dann auch gelesen, dessen Plazierung in der neuen KrimiBestenListe uns erstmal überrascht hat. Der 1959 Geborene hat über Johnny Cash geschrieben und 1991 TOLLWUT geschrieben, einen Roman. Sein jetziger Held ist der Jazzmusiker Lee Mrogan, der 33jährig – ist das nicht eine berühmte Zahl fürden Tod - von seiner Frau bei einem Auftritt erschossen wird. Fortsetzung folgt.
Die KrimiZEIT-Bestenliste Oktober 2014
Lfd. Nr. |
Rang |
Vor-monat |
Titel |
1 |
1 |
(2) |
Orkun Ertener: Lebt Scherz, 640 S., 19,99 € Deutschland/Thessaloniki/Istanbul. Bei der Recherche für die Biografie einer Schauspielerin wird Ghostwriter Can Evinman in die Wahngespinste und Verbrechen des 20. Jahrhunderts verwickelt. Geschichtssattes Epos, komplexe Intrige - alles, was Kriminalliteratur kann, in einem starken Debüt. |
2 |
2 |
(8) |
Wolf Haas: Brennerova Hoffmann&Campe, 240 S., 20,00 € Wien/Mongolei. Brenner, 19 Jahre Kripo, jetzt privat, hat‘s mit den Frauen. Für Russin Nadeshda soll er die Schwester aus Mädchenhändlerfingern retten, seine Freundin wird derweil in der Mongolei entführt. Brenner tut sein Bestes und hat nichts davon. Kriminal-Elegie auf den letzten Mann, den Detektiv. |
3 |
3 |
(-) |
Franz Dobler: Ein Bulle im Zug Tropen, 348 S., 21,95 € München/DB-Netz. „Jetzt spürte er, wie sich der Sprung in seiner Schüssel bildete.“ Kommissar Fellner hat einen Jungen erschossen. Notwehr? Fellner hat Lücken. Ziellos reist er im Zug durch Filme, Ängste, D-Land. Doblers super instrumentierte Alltagssprachkunst weckt Todes- und Lebensgeister. |
4 |
4 |
(-) |
Liza Cody: Lady Bag Aus dem Englischen von Laudan & Szelinski Ariadne im Argument Verlag, 320 S., 17,00 € London. Lady Bag und Greyhound Elektra sind aufs Überleben konzentriert. Auf der Straße. Bis ihnen der Teufel begegnet, der schon die Lady ins Unglück gestürzt hat. Macht der Egoist jetzt andere Frauen kaputt? Da muss Lady Bag eingreifen. Liza Cody ist wieder da. Scharf, grotesk, bissig wie je. Jubel! |
5 |
5 |
(6) |
Nic Pizzolatto: Galveston Aus dem Englischen von Simone Salitter und Gunter Blank Walde und Graf bei Metrolit, 254 S., 20,00 € New Orleans/Galveston. In seinem Debütroman entpuppt sich der Autor der Kultserie „True Detective“ als romantische Seele. Killer Roy Cady hat Lungenkrebs und einen mordgierigen Boss am Hals. Null Chance. Cady rettet ein Mädchen, versucht es wenigstens, ein Mörder mit Gewissen und Luftnot. |
6 |
6 |
(1) |
Mike Nicol: Black Heart Aus dem Englischen von Mechthild Barth btb, 480 S., 9,99 € Kapstadt. Nachdem Sheemina February Mace‘ Tochter entführt und seine Frau umgebracht hat, will sie ihn und Kumpel Pylon endgültig fertigmachen. Im Finish der „Rache-Trilogie“ steht für die beiden Ex-Waffenhändler alles auf dem Spiel: Ruf, Geld, Leben, Familie. Gnadenlos gut. |
7 |
7 |
(7) |
Carlo Lucarelli: Bestie Aus dem Italienischen von Karin Fleischanderl Folio, 288 S., 19,90 € Bologna. Er fällt über seine Opfer her wie ein Kampfhund und beißt sie ins Herz. Kommissarin Grazia Negro jagt diese personifizierte Raserei mit Inbrunst und Intuition. Ihren Kampf gegen den Serienmörder rapportiert Lucarelli mit der Lust des Bänkelsängers: poetisch, erotisch, voll greller Effekte. |
8 |
8 |
(10) |
Chloe Hooper: Die Verlobung Aus dem Englischen von Michael Kleeberg Liebeskind, 320 S., 19,80 € Melbourne/Warrowill. Liese hat Spießer-England gegen Australien eingetauscht und verstrickt sich in eine Sex-Affäre mit Farmer Alexander, der die vermeintliche Hure erlösen will. Als sie ihm auf seine einsame Farm folgt, steckt sie in der Falle. Doch wer hat die eigentlich gestellt? Tricky und morbid. |
9 |
9 |
(9)
|
Howard Linskey: Gangland Aus dem Englischen von Conny Lösch Knaur, 414 S., 9,99 € Newcastle/Glasgow. Statt in Thailand zu dösen, muss Gangsterboss David Blake zurück ins raue UK, um seine noch ungefestigte Macht über Newcastle zu verteidigen. Drastische Unternehmenssaga, genau gezeichnet bis zum Zittern des einsamen Manns an der Spitze. Gangsterbusiness as usual. |
10 |
10 |
(-)
|
Zoran Drvenkar: Still Eder & Bach, 416 S., 16,95 € Berlin/Mark Brandenburg. Ein braver Lehrer gibt Name, Identität, Familie auf, um sich einzuschleichen in den innersten Zirkel eines kindermordenden Geheimbunds. Sein Ziel: Vergeltung. Hochspannung in einer Verschwörungs-Horror-Eugenik-Phantasmagorie. |
INFO I :
Die monatlich erscheinende Krimi-Bestenliste existiert seit März 2005, als sie erstmals auf der Leipziger Buchmesse, damals noch als KrimiWelt-Bestenliste vorgestellt wurde. Von März 2011 an wird sie regelmäßig an jedem ersten Donnerstag des Monats in der Wochenzeitung DIE ZEIT als KrimiZEIT-Bestenliste veröffentlicht.
Vorgestellt wird die KrimiZeit-JahresBestenliste
- im NordwestRadio am Donnerstag, den 25. September 2014 mit Tobias Gohlis gegen 9.20 Uhr sowie später in den Sendungen der Buchpiloten nachzuhören unter http://www.radiobremen.de/nordwestradio/serien/krimizeit/index.html -
in der Wochenzeitung DIE ZEIT am 25. September 2014 und unter
Monatlich wählen neunzehn auf Kriminalliteratur spezialisierte Literaturkritiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus der Masse der Neuerscheinungen die zehn Titel aus, denen sie viele Leser wünschen. Das Beste vom Besten: Immerhin erscheinen übers Jahr verteilt inzwischen über 1800 Kriminalromane auf Deutsch. An jedem ersten Donnerstag im Monat geben Literaturkritiker und Krimispezialisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Kriminalromane bekannt, die ihnen am besten gefallen haben. Sie halten nach dem literarisch interessanten, thematisch ausgefallenen, besonderen Kriminalroman Ausschau. Die besten Zehn werden mit Bibliographie und Kurzbeschreibung hier veröffentlicht.
Die Jury der KrimiZEIT-Bestenliste auf dem aktuellen Stand:
Tobias Gohlis, Kolumnist DIE ZEIT, DeKrPr*, Moderator und Jury- Sprecher der Krimiwelt
Volker Albers, Hamburger Abendblatt, DeKrPr*
Andreas Ammer, „Druckfrisch“, Dlf, BR, DeKrPr*
Gunter Blank, Sonntagszeitung Zürich
Thekla Dannenberg, Perlentaucher
Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung
Michaela Grom, SWR
Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Lore Kleinert, Radio Bremen
Elmar Krekeler, Die Welt
Kolja Mensing, Dradio Kultur
Ulrich Noller, Deutsche Welle, WDR, DeKrPr*
Jan Christian Schmidt, www.Kaliber 38.de, DeKrPr*
Margarete v. Schwarzkopf, Freie Literaturkritikerin
Ingeborg Sperl, Der Standard - Wien
Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau, DeKrPr*
Jochen Vogt, NRZ, WAZ
Hendrik Werner, Weser-Kurier
Thomas Wörtche, Plärrer, culturmag, Dradio Kultur, Penser Pulp bei Diaphanes, DeKrPr*
In der Regel kommentieren wir die von der Jury neu plazierten Krimis. Alle weiteren plazierten Krimis der Vormonate entnehmen Sie bitte unseren Krimi-Besprechungen in den vormonatlichen Artikeln, die Sie in der RUBRIK BÜCHER auf dem Titel oder unter dem Autorennamen im Archiv finden. Das Prozedere der Platzverteilung ist ganz einfach. Dreimal darf ein Kritiker aus der Jury einen Roman benennen. Wenn das gut verteilt ist, kann ein Buch einige Monate überwintern, dann hat es nur noch die Chance, in der Jahresbestenliste wieder aufzutauchen, die jeweils Ende Dezember herauskommt und die wir für 2013 ebenfalls kommentierten.
INFO II :
Am 23. Juni teilte der Jurysprecher Tobias Gohlis mit:
Hannes Hintermeier (FAZ) und Elmar Krekeler (WELT) neu in der Jury der KrimiZEIT-Bestenliste
Seit Juni 2104 verstärken Hannes Hintermeier, Redakteur im Feuilleton der F.A.Z., und Elmar Krekeler, stellvertretender Feuilletonchef der WELT-Gruppe, die Jury der KrimiZEIT-Bestenliste.
Die Jury, die monatlich die zehn besten Kriminalromane aus der Fülle der Neuerscheinungen auswählt, besteht damit aus 19 Kritikerinnen und Kritikern, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz veröffentlichen.
Hannes Hintermeier, Jahrgang 1961, hat Anglistik und Germanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. Nach dem Staatsexamen 1988 absolvierte er die Deutsche Journalistenschule in München. 1990 bis 1996 war Hintermeier Literaturredakteur bei der AZ, dann in der Kulturredaktion der „Die Woche“ tätig. Seit 2001 ist er im Feuilleton der F.A.Z. Stellvertreter des Ressortleiters, aktuell Redakteur für „Neue Sachbücher“.
Seit Frühjahr 2014 betreut er mit weiteren Kollegen die FAZ-Krimi-Seite, die alle fünf Wochen versucht, „mit ausgewählten Beispielen der ganzen Bandbreite des Genres gerecht zu werden“.
Hannes Hintermeier über zwanzig Jahre Krimi-Erfahrung: "Am Krimi fasziniert mich die ungeheure Entwicklung, die das Genre in den letzten zwanzig Jahren weltweit gemacht hat. Der Krimi vereint einen Gegensatz, indem er gleichzeitig immer lokaler und universeller geworden ist. Ärgerlich finde ich manches buchindustrielle Kopier-Verhalten - merke: Erst wenn der letzte Serienmörder gefasst ist, werdet ihr merken, dass man
Hannibal Lecter nicht toppen kann."
Elmar Krekeler, geboren 1963, kam nach einem Studium der Musikwissenschaft 1989 als Redakteur ins Feuilleton der WELT, wo er sich zunächst der klassischen Musik widmete, bis er 1994 Literaturredakteur wurde. Von 2001 bis 2011 leitete er die „Literarische Welt“, wo er von 2005 bis 2010 mit verantwortlich für den Vorgänger KrimiWelt-Bestenliste war.
Seit 2012 schreibt er wöchentlich die Krimi-Kolumne „Krekeler killt“. Krekeler wurde 2004 mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik ausgezeichnet und ist derzeit stellvertretender Feuilletonchef der WELT-Gruppe.
Krimis umgeben ihn von Kindesbeinen an. Elmar Krekeler: „Mein Vater war ein geradezu manischer Krimi-Sammler. Wir hatten u.a. die Gesamtausgaben von Agatha Christie, Victor Gunn, Arthur W. Upfield und Edgar Wallace im Regal stehen. Meine mittlere Jugend bestand aus roten Goldmann-Krimis, die schleichend die "Fünf-Freunde"- und ???-Ära ablösten.“
Ich freue mich, dass diese beiden renommierten Literaturkritiker und Feuilletonisten die monatliche Suche der KrimiZEIT-Bestenlisten-Jury nach dem intellektuell anregenden, spannenden und literarisch reizvollen Kriminalroman unterstützen. Gute Kriminalliteratur ist für das Verständnis und die Gestaltung unserer schwer durchschaubaren Welt von existenzieller wie ästhetischer Bedeutung.