KrimiZEIT-Bestenliste in ZEIT und NordwestRadio für Dezember 2014, Teil 1

 

Elisabeth Römer 

 

Hamburg (Weltexpresso) – An der Spitze der KrimiZEIT-Bestenliste Dezember 2014 finden Sie neuauf  Platz 1: REGENGÖTTER von James Lee Burke(original 2013: Rain Gods) aus dem Heyne Verlag, der im November auf Platz 3 debütierte und nun die Liste anführt. Bei uns wird dies Buch dennoch erst im dritten Artikel eine Rolle spielen.

 

Der Jury-Vorsitzende Tobias Gohlis teilt mit: Von James Lee Burke ist so lange kein Buch mehr auf Deutsch erschienen, dass sich nur die Leser an ihn erinnern, die schon vor einer halben Generation begonnen haben, die Romane dieses bedächtigen Autors zu lesen, dessen Werk von Louisiana bis Texas den ganzen Südwesten der USA beschreibt. 2003 erschien der bisher letzte Roman um den Polizisten Dave Robicheaux, seine wohl bekannteste Figur – allein acht warten noch auf Übersetzung. Schau'n wir also mal und schauen uns die Weihnachtsliste im Überblick an.

 

Hochgeschnellt auf Platz 2 ist von Max Annas DIE FARM, verlegt von Diaphanes, eine mehr als schräge Geschichte, die wir im zweiten Teil der Dezemberliste ausführlich bringen, wobei das Besondere daran ist, daß die typisch südafrikanische Begebenheit von einem Deutschen stammt. Franz Dobler, mit DER BULLE IM ZUG vom Tropen Verlag, der Spitzenreiter vom letzten Mal, ist nun auf Platz 4 gelandet, ehrenwert, denn er ist schon länger dabei, was man an unseren vielen Monatsbesprechungen und dem Interview von der Buchmesse, siehe unten, erkennt. Und auch Liza Codys LADY BAG von Ariadne im Argument Verlag ist von uns oft und ausführlich dargestellt worden, daß wir heute nur auf die letzten Monatsbesprechungen verweisen, sie ist inzwischen vom 2. Rang auf den 5. gerutscht.

 

Denn jetzt soll es erst einmal um die neuen Krimis, die Neuplazierten gehen, immerhin fünf, was die halbe Liste ausmacht und aus einem deutschsprachigen, einem amerikanischen, einem norwegischen, einem irischen und einem südafrikanischen besteht. Da ist gleich auf dem dritten Rang DIE RECHTE HAND DES TEUFELS von Kim Zupan (original 2014: The Ploughmen), erschienen bei Knaur. Wir kennen den Krimi noch nicht und zitieren erst einmal Tobias Gohlis: „Ähnlich wie Donald Ray Pollock kam Kim Zupan (*1953) nach langen Jahren als Tischler  - er unterrichtet dieses Fach auch am College – und professioneller Rodeo-Reiter zum Schreiben.  Sein Debütroman Die rechte Hand des Teufels wurde in den USA begeistert als Text in der Cormack-McCarthy-Tradition rezipiert. Die menschenleere Landschaft Zentral-Montanas ist Schauplatz, Akteur und Hintergrund zu dem langen Gespräch, das der junge Deputy Val Millimaki und der 77-jährige Profikiller John Gload führen“.

 

Direkt auf  Platz 6 hat es DER SOHN von Jo Nesbø (original 2014: Sønnen ) aus dem Ullstein Verlag geschafft und wir freuen uns einfach, daß wieder mal ein Skandinavier dabei ist und werden auch diesen Krimi gesondert besprechen. Jetzt nur kurz von der BestenListe: Der Junkie Sonny Lofthus sitzt seit zwölf Jahren wegen Mordes im sichersten Knast Norwegens. Als er von einem seiner Mitinsassen erfährt, dass sein Vater nicht wie angenommen Selbstmord begangen hat, sondern sich ermorden ließ, um Frau und Sohn zu schützen, bricht er aus, um Vaters Ehre wieder herzustellen und ihn zu rächen. Zwei weitere Vaterfiguren-Polizisten jagen den Flüchtigen, der trotz jahrelangem Heroinmissbrauch seinen Verfolgern immer einen Schritt voraus ist. Ihr gemeinsames Ziel ist ein „Maulwurf“ in der Polizei, der mit dem dämonischen Gangster „Zwilling“ – ein entwurzelter Jude – kooperiert hat. Auf dem Weg zum Ziel hilft eine herzensgute Sozialarbeiterin, die in Sonny den Mann ihrer Sehnsüchte erkennt.

 

Auf dem 7. Rang ist Oliver Harris mit LONDON UNDERGROUND vom Blessing Verlag aufgestiegen. Das ist aber auch ein spannendes Buch, in dem wir nicht nur die Abwässer der Millionenmetropole näher kennenlernen, sondern auch die Bunker, die im Krieg unter der Erde ausgebaut werden, damit die höheren Herrschaften bombensicher untergebracht werden konnten. Offiziell gibt es diese unterirdischen Verliese gar nicht, die dann aber im Kalten Krieg erneut reüssierten und zu Planspielen führten, die aber mit dem heutigen Vorfall doch erst einmal nichts zu tun haben: Denn eher zufällig erkennt Detective Nick Belsey, daß da etwas nicht stimmen kann, als dieser Typ, der erst mit seinem Auto Unheil anrichtet, dann einfach aussteigt und im Nu verschwunden ist. Belsey kann den Bezirk räumlich bestimmten, wo es passierte und dann macht er eine Dummheit.

 

Die Dummheit war vielleicht schon, sich mit der rassigen Studentin zu verabreden, aber sie dann auch noch zum Picknick mit an diese Stelle zu nehmen, wo es tatsächlich hinab in die Unterwelt geht, das grenzt schon an Oberleichtsinn, der ihm auch schnell um die Ohren fliegt: sie ist plötzlich weg. Nachdem er sich überzeugt hat, daß sie keine Scherze mit ihm treibt und er auch noch etwas aus ihrem Besitz findet, wird klar: sie ist entführt worden. Und natürlich muß das doch derjenige sein, der sich durch Flucht in den Untergrund am Vormittag allen entzogen hatte. Belsey startet eine Verfolgungsjagd, bei der nicht immer klar wird, ob er verfolgt oder der Verfolgte ist. Uns scheint, daß dies im Wechsel passiert. Wir erfahren auf jeden Fall eine Menge über das unterirdische System Londons und denken so bei uns, das könnten noch viele Krimis sein, aus allen Hauptstädten der Welt, denn so etwas gibt es in den meisten, wohl aber nicht so abgezirkelt, wie es in London der Fall ist.

 

Unser Nick Belsey dagegen, einerseits ein Mann ohne Fehl und Tadel, andererseits ein Ermittler, der immer am Rande der Legalität entlangschrubbt, hat gehörig zu tun und man bekommt mit, wie ihm das alles über den Kopf wächst, den er dann blitzschnell wendet und einige der Aasgeier, die ihn verfolgen,damit von dannen schleudert. Obwohl das doch eher holpernd begann, diese Verfolgungsjagd, wächst sie sich zu einer gnadenlosen Geschichte aus, in der die politischen Verwicklungen zurückreichen und im besten Sinne die Geschichte des Landes mit der Geschichte des Tunnellabyrinths ineinanderübergeht und zeigt, die Geschichte, sie ist noch nicht vergangen, ihre Krakenarme reichen bis heute. Wie gut, daß ein Nick Belsey den Kraken den Kopf abschlägt und so wie das Ganze gestrickt ist, gibt es zwar Tote, aber....mehr sagen wir nicht.

 

Vom Autor Oliver Harris, von dessen Vorgängererfolg wir schon das letzte Mal berichteten: London Killing, ist vom Jahrgang 1978, hat an der University College of London Englische Literatur studiert und über Psychoanalyse und griechische Mythologie promoviert.Das klingt doch spannend und wir hoffen, daß dies wir dies den nächsten Romanen noch stärker anmerken. Fortsetzung folgt.

 

 

 

Die KrimiZEIT-Bestenliste Dezember 2014

Lfd.

Nr.

Rang

Vor-monat

Titel

1

1

(3)

James Lee Burke: Regengötter

Aus dem Englischen von Daniel Müller

Heyne, 672 S., 16,99 €

Südwesttexas. Massaker an einer Gruppe von Asiatinnen. Der einzige Zeuge wird gehetzt: von den Mördern, dem FBI, seiner Unschlüssigkeit. Sheriff Holland, Veteran auch er, sucht Frieden. Zuvor heißt es: Aufräumen. Landschaft, Menschen – so kann das nur James Lee Burke.

2

2

(7)

Max Annas: Die Farm

Diaphanes, 192 S., 16,95 €

Eastern Cape, Südafrika. Von 17.32 bis 2.49 Uhr am folgenden Morgen dauert der Beschuss der Farm von Franz Muller. „Ich bin ja kein Rassist.“ Ein Satz, so sinnvoll wie jeder Schuss, der in dieser Nacht abgefeuert wird. Wer war’s? Warum? Blöde Fragen. Nacktes, kaltes Noir, dieses Debüt.

3

3

(-)

Kim Zupan: Die rechte Hand des Teufels

Aus dem Englischen von Marie-Luise Bezzenberger

Knaur, 336 S., 9,99 €

Copper County, irgendwo in Montana. Das Land ist leer und gespickt mit Toten. John Gload sitzt ein, Deputy Val bewacht ihn nachts. Tagsüber ist Prozess gegen den fast 80-jährigen Berufsmörder. Zupan inszeniert ein dunkles Männergespräch, über das Land, die Gewalt, die Vögel und die Einsamkeit.

4

4

(1)

Franz Dobler: Ein Bulle im Zug

Tropen, 348 S., 21,95 €

München/DB-Netz. „Jetzt spürte er, wie sich der Sprung in seiner Schüssel bildete.“ Kommissar Fallner hat einen Jungen erschossen. Notwehr? Fallner hat Lücken. Ziellos reist er im Zug durch Filme, Ängste, D-Land. Doblers super instrumentierte Alltagssprachkunst weckt Todes- und Lebensgeister.

5

5

(2)

Liza Cody: Lady Bag

Aus dem Englischen von Laudan & Szelinski

Ariadne im Argument Verlag, 320 S., 17,00 €

London. Lady Bag und Greyhound Elektra sind aufs Überleben konzentriert. Auf der Straße. Bis ihnen der Teufel begegnet, der schon die Lady ins Unglück gestürzt hat. Macht der Egoist jetzt andere Frauen kaputt? Da muss Lady Bag eingreifen. Liza Cody ist wieder da. Scharf, grotesk, bissig wie je. Jubel!

6

6

(-)

Jo Nesbø: Der Sohn

Aus dem Norwegischen von Günther Frauenlob

Ullstein, 528 S., 22,99 €

Oslo. Junkie Sonny hat zwölf Jahre gesessen und zwei Morde auf sich genommen, die er nicht begangen hat. Als er erfährt, dass er getäuscht wurde, wird er zum Rächer, wütet als zeitgenössischer Graf von Montechristo unter Bullen und Haien, mit einer großherzigen Sozialarbeiterin an seiner Seite.

7

7

(9)

Oliver Harris: London Underground

Aus dem Englischen von Gunnar Kwisinski

Blessing, 448 S., 19,99 €

London. DC Belseys Pech: Anomalien wecken seine Neugier. Unvermittelt ist ein Raser von der Bildfläche verschwunden. Belsey forscht in verborgenen unterirdischen Bunkern, gerät in Beton gewordene Paranoia des Kalten Kriegs. Der perfekte intelligente Thriller. Harris, Oliver: gehört auf den Merkzettel.

8

8

(-)

Volker Kutscher: Märzgefallene

Kiepenheuer & Witsch, 608 S., 19,99 €

Berlin/Köln, März 1933. Reichstagsbrand, Wahlen, Frost. Unter der Hochbahn erstochen: ein Veteran. Kommissar Gereon Rath gräbt. Verbrechen des letzten Kriegs, ein Goldschatz, ein völkischer Schriftsteller sind Zutaten dieses Panoramas aus Hitlers ersten Regierungswochen.

9

9

(-)

 

 

Declan Burke: Absolute Zero Cool

Aus dem Englischen von Robert Brack

Edition Nautilus, 318 S., 18,00 €

Irland. Schwächlich: das Ich des Autors. Immer impertinenter: „Billy Karlsson“, der im unvollendeten letzten Manuskript des Autors ein Krankenhaus sprengen sollte. Jetzt will „Billy“ alles anders: eine neue Biografie, selber Autor sein, einen krimiklischeefreien Roman – und die Macht dazu. Burke ist zu entdecken.

10

10

(-)

 

Andrew Brown: Trost

Aus dem Englischen von Mechthild Barth

btb, 352 s., 14,99 €

Kapstadt. Ausgerechnet Inspector Eberard Februarie, Trinker, soll rausfinden, wer in der Synagoge einen Muslim ausgeweidet hat. Von Judentum versteht er nichts, vom Islam auch nicht. Zwischen den Fronten eines drohenden Religionskriegs spürt er nach Flüchtigem: Wahrheit.

 

 

 

INFO I :

 

Die monatlich erscheinende Krimi-Bestenliste existiert seit März 2005, als sie erstmals auf der Leipziger Buchmesse, damals noch als KrimiWelt-Bestenliste vorgestellt wurde. Von März 2011 an wird sie regelmäßig an jedem ersten Donnerstag des Monats in der Wochenzeitung DIE ZEIT als KrimiZEIT-Bestenliste veröffentlicht.

 

Vorgestellt wird die KrimiZeit-JahresBestenliste

 

- im Nordwestradio am Donnerstag, den 4.12.2014 gegen 9.20 Uhr im Gespräch mit

Tobias Gohlis sowie später in den Sendungen der Buchpiloten, nachzuhören unter

http://www.radiobremen.de/nordwestradio/serien/krimizeit/index.html

- in der Wochenzeitung DIE ZEIT am 4.12.2014 und unter www.zeit.de/krimizeitbestenliste

 

 

 

Monatlich wählen neunzehn auf Kriminalliteratur spezialisierte Literaturkritiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus der Masse der Neuerscheinungen die zehn Titel aus, denen sie viele Leser wünschen. Das Beste vom Besten: Immerhin erscheinen übers Jahr verteilt inzwischen über 1800 Kriminalromane auf Deutsch. An jedem ersten Donnerstag im Monat geben Literaturkritiker und Krimispezialisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Kriminalromane bekannt, die ihnen am besten gefallen haben. Sie halten nach dem literarisch interessanten, thematisch ausgefallenen, besonderen Kriminalroman Ausschau. Die besten Zehn werden mit Bibliographie und Kurzbeschreibung hier veröffentlicht.

 

 

Die Jury der KrimiZEIT-Bestenliste auf dem aktuellen Stand:

 

Tobias Gohlis, Kolumnist DIE ZEIT, DeKrPr*, Moderator und Jury- Sprecher der Krimiwelt

Volker Albers, Hamburger Abendblatt, DeKrPr*

Andreas Ammer, „Druckfrisch“, Dlf, BR, DeKrPr*

Gunter Blank, Sonntagszeitung Zürich

Thekla Dannenberg, Perlentaucher

Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung

Michaela Grom, SWR

Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Lore Kleinert, Radio Bremen

 

Elmar Krekeler, Die Welt

Kolja Mensing, Dradio Kultur

Ulrich Noller, Deutsche Welle, WDR, DeKrPr*

Jan Christian Schmidt, www.Kaliber 38.de, DeKrPr*

Margarete v. Schwarzkopf, Freie Literaturkritikerin

Ingeborg Sperl, Der Standard - Wien

Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau, DeKrPr*

Jochen Vogt, NRZ, WAZ

Hendrik Werner, Weser-Kurier

Thomas Wörtche, Plärrer, culturmag, Dradio Kultur, Penser Pulp bei Diaphanes, DeKrPr*

 

In der Regel kommentieren wir die von der Jury neu plazierten Krimis. Alle weiteren plazierten Krimis der Vormonate entnehmen Sie bitte unseren Krimi-Besprechungen in den vormonatlichen Artikeln, die Sie in der RUBRIK BÜCHER auf dem Titel oder unter dem Autorennamen im Archiv finden. Das Prozedere der Platzverteilung ist ganz einfach. Dreimal darf ein Kritiker aus der Jury einen Roman benennen. Wenn das gut verteilt ist, kann ein Buch einige Monate überwintern, dann hat es nur noch die Chance, in der Jahresbestenliste wieder aufzutauchen, die jeweils Ende Dezember herauskommt und die wir für 2013 ebenfalls kommentierten.

 

JahresBestenliste 2013

http://weltexpresso.tj87.de/index.php/buecher/2343-leichendieb-der-brasilianerin-patricia-melo-von-tropen-bei-klett-cotta-auf-platz-1

 

 

INFO II :

 

Am 23. Juni teilte der Jurysprecher Tobias Gohlis mit:

 

Hannes Hintermeier (FAZ) und Elmar Krekeler (WELT) neu in der Jury der KrimiZEIT-Bestenliste

 

 

Seit Juni 2104 verstärken Hannes Hintermeier, Redakteur im Feuilleton der F.A.Z., und Elmar Krekeler, stellvertretender Feuilletonchef der WELT-Gruppe, die Jury der KrimiZEIT-Bestenliste.

 

Die Jury, die monatlich die zehn besten Kriminalromane aus der Fülle der Neuerscheinungen auswählt, besteht damit aus 19 Kritikerinnen und Kritikern, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz veröffentlichen.

 

Hannes Hintermeier, Jahrgang 1961, hat Anglistik und Germanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. Nach dem Staatsexamen 1988 absolvierte er die Deutsche Journalistenschule in München. 1990 bis 1996 war Hintermeier Literaturredakteur bei der AZ, dann in der Kulturredaktion der „Die Woche“ tätig. Seit 2001 ist er im Feuilleton der F.A.Z. Stellvertreter des Ressortleiters, aktuell Redakteur für „Neue Sachbücher“.

 

Seit Frühjahr 2014 betreut er mit weiteren Kollegen die FAZ-Krimi-Seite, die alle fünf Wochen versucht, „mit ausgewählten Beispielen der ganzen Bandbreite des Genres gerecht zu werden“.

 

Hannes Hintermeier über zwanzig Jahre Krimi-Erfahrung: "Am Krimi fasziniert mich die ungeheure Entwicklung, die das Genre in den letzten zwanzig Jahren weltweit gemacht hat. Der Krimi vereint einen Gegensatz, indem er gleichzeitig immer lokaler und universeller geworden ist. Ärgerlich finde ich manches buchindustrielle Kopier-Verhalten - merke: Erst wenn der letzte Serienmörder gefasst ist, werdet ihr merken, dass man

Hannibal Lecter nicht toppen kann."

 

Elmar Krekeler, geboren 1963, kam nach einem Studium der Musikwissenschaft 1989 als Redakteur ins Feuilleton der WELT, wo er sich zunächst der klassischen Musik widmete, bis er 1994 Literaturredakteur wurde. Von 2001 bis 2011 leitete er die „Literarische Welt“, wo er von 2005 bis 2010 mit verantwortlich für den Vorgänger KrimiWelt-Bestenliste war.

Seit 2012 schreibt er wöchentlich die Krimi-Kolumne „Krekeler killt“. Krekeler wurde 2004 mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik ausgezeichnet und ist derzeit stellvertretender Feuilletonchef der WELT-Gruppe.

 

Krimis umgeben ihn von Kindesbeinen an. Elmar Krekeler: „Mein Vater war ein geradezu manischer Krimi-Sammler. Wir hatten u.a. die Gesamtausgaben von Agatha Christie, Victor Gunn, Arthur W. Upfield und Edgar Wallace im Regal stehen. Meine mittlere Jugend bestand aus roten Goldmann-Krimis, die schleichend die "Fünf-Freunde"- und ???-Ära ablösten.“

 

 

Ich freue mich, dass diese beiden renommierten Literaturkritiker und Feuilletonisten die monatliche Suche der KrimiZEIT-Bestenlisten-Jury nach dem intellektuell anregenden, spannenden und literarisch reizvollen Kriminalroman unterstützen. Gute Kriminalliteratur ist für das Verständnis und die Gestaltung unserer schwer durchschaubaren Welt von existenzieller wie ästhetischer Bedeutung.

 

 

Franz Dobler im Weltexpresso

 

http://weltexpresso.tj87.de/index.php/buecher/3711-im-gespraech-mit-franz-dobler-ueber-der-bulle-im-zug

http://weltexpresso.tj87.de/index.php/buecher/3712-noch-immer-im-gespraech-mit-franz-dobler-ueber-der-bulle-im-zug