Die Sterntaler-Verschwörung“ aus dem Verlag Kindler bei Hugendubel Frankfurt

 

Günther Winckel

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das haben wir uns für die letzte Minute aufgehoben, für alle diejenigen, die heute um 17.30 Uhr noch Zeit haben. Angesagt ist HUGENDUBEL im Steinweg, weil dort just heute Jan Seghers seinen neuesten Frankfurter oder auch besser: RheinMain oder gleich umfassend hessischen Krimi vorstellt.

 

Das ist schon richtig, ein Pseudonym ist ja eigentlich etwas Geheimes, darum wählt man ja einen anderen Namen als den seinen. Aber Matthias Altenburg, 1958 in Fulda geboren, hat noch niemals verschwiegen, daß er Krimis als Jan Seghers schreibt. Woher das 'Jan' kommt, haben wir vergessen, aber Seghers ist wirklich eine Hommage an Anna Seghers, die in der Bundesrepublik, der alten wie der neuen, nie die Bekanntheit und die Ehren erhielt, die ihr wenigstens in der DDR damals zukamen. Eine wunderbare Schriftstellerin und eine wunderbare Frau.

 

Nun gut, um sie geht es heute nicht, aber ein Mann, der sich als Schriftsteller nach ihr nennt, hat schon einmal im Vorhinein unsere Sympathie. Daß er aus dem Hessischen kommt – aufgewachsen im Norden, in Baunatal – und hier in Frankfurt begeisterter Nordendler ist, ja passionierter Fahrradfahrer auch – kommt dann noch hinzu und daß seine Krimis nun auch noch im RheinMainGebiet spielen ist der dritte Trumpf, der insgesamt bedeutet: nichts wie hin zur Lesung. Wir kennen den neuen Roman in und auswendig. Wir haben uns dabei gut unterhalten, was den unteren Besprechungen – siehe Links – anzumerken ist.

 

Um was es geht. Es geht um einen neuen Fall – an Ein allzuschönes Mädchen von 2006, Die Braut im Schnee von 2007, Partitur des Todes von 2008, Die Akte Rosenherz 2009 erinnern wir nebenbei – des Frankfurter Kommissars Marthaler, der ein Arbeitstier ist und sich gegenüber seiner doch geliebten tschechischen Teresa immer wieder unmöglich aufführt, nicht nur weil er tierisch eifersüchtig ist, sondern weil er sie und seine Eifersucht über die Fälle vergißt. Sie merken schon, wir wollen nicht so richtig raus mit der Sprache. Das liegt daran, daß man dann gleich wieder so viel verrät, wenn man das Umfeld benennt, wo ein Rolf-Peter Beck, hinter dem sich der ehemalige Landeschef Roland Koch verbirgt, und eine gewisse Sabine Xanthopoulos, richtig bürgerlich Andrea Ypsilanti genannt, eine Rolle spielen. Wie ein Stachel im Fleisch ist dieser unglaubliche Politikvorgang bis heute, es wird weiter getan, als ob nichts gewesen sei, es ist aber sehr viel gewesen, wie man eine politische Frau hier zur Strecke brachte.

 

Nein, dieser Becker mordet nicht und diese Sabine ist auch nicht tot, aber es ist das hessische Ambiente in dem allerhand passiert und das Hugendubel uns so ankündigt: Süleyman wittert seine Chance, an Geld zu kommen. Bald begreift er, daß er sich damit auf Gegner eingelassen hat, die vor nichts zurückschrecken. Zur selben Zeit in der Nähe des Frankfurter Zoos. In einem Hotelzimmer wird die Leiche einer Frau entdeckt. Eine Journalistin, die einer Verschwörung auf der Spur war: der Sterntaler-Verschwörung.

 

 

Donnerstag, 28. Mai 2015, 17.30 Uhr

Eintritt frei

Buchhandlung Hugendubel, Steinweg 12

 

 

 

Foto: Matthias Altenburg alias Jan Seghers © Susanne Schleyer

 

INFO:

Jan Seghers, „Die Sterntaler-Verschwörung“, 492 Seiten, 19,95 €, Kindler

 

 

Bisherige Artikel in Weltexpresso zur Sterntaler-Verschwörung

 

http://weltexpresso.tj87.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3929:vorstellung-lesung-und-gespraech&catid=78:buecher&Itemid=470

 

http://weltexpresso.tj87.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3928:fuer-frankfurter-unabdingbar&catid=78:buecher&Itemid=470