Eine Gedenkveranstaltung zum 70. Todestag Josef Weinhebers in Wien

 

Alexander Martin Pfleger

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Josef-Weinheber-Gesellschaft und der Verein „Muttersprache“, Wien, laden am Sonntag, dem 14. Juni 2015, im Vortragssaal des Fleming’s Deluxe Hotels, Wien-City, Josefstädter Straße 10 – 12, 1080 Wien, zu einer Matinee zum ehrenden Gedenken Josef Weinhebers ein.

 

Auf den offiziellen Websiten der Josef-Weinheber-Gesellschaft schreibt der international renommierte Weinheberforscher Balduin Ordt:

 

Im Gedenken an den Heimgang Josef Weinhebers vor 70 Jahren wendet sich die Lesung der beliebten Burgschauspielerin und Vortragskünstlerin Helma Gautier der späten Lyrik des Dichters zu. Es sind die von Krieg und Diktatur überschatteten Jahre, in denen das Buch “Hier ist das Wort” entstand, das zwar noch von Weinheber zum Druck freigegeben wurde, aber zu seinen Lebzeiten nicht mehr erscheinen konnte. Außerdem arbeitete der Dichter bis zuletzt an einer Sammlung seiner sprach- und zeitkritischen Versglossen.

 

Hier gibt es reiche Schätze zu heben, faszinierende und ergreifende Töne klingen an: die unbedingte Liebe zur Sprache, die Verantwortung in der Kunst, der Kampf gegen die unmenschliche Zeit, bitteres Selbstgericht und leidenschaftliches Bekenntnis zur großen Tradition.

 

Darüber hinaus will die Lesung Gedichte in Erinnerung rufen, die über Josef Weinheber geschrieben wurden, wie etwa Josef Webers schöne “Märzelegie” auf den Tod des Dichters und das großartige Gedicht, das Weinhebers posthumer Nachbar in Kirchstetten, der bedeutende englische Autor Wystan Hugh Auden, zu seinem Gedächtnis verfasste.“

 

 

PROGRAMM

 

Das offizielle Programm nach http://weinheberforum.com/2015/05/17/ich-werde-wieder-sein/:

 

Ich werde wieder sein, wenn Menschen sind.“

 

Helma Gautier liest Gedichte von und über Josef Weinheber

 

Aus Anlass des 70. Todestages:

 

Hier ist das Wort“ und andere Gedichte aus den späten Jahren sowie Lyrik von Ernst Waldinger, Josef Weber und Wystan Hugh Auden

 

Musikalisches Programm:

 

Alexandra Bachtiar, Cello

 

Arcola Clark, Harfe

 

Begleitende Worte:

 

Dr. Christoph Fackelmann

 

Einladung zur Matinée am Sonntag, 14. Juni 2015, 11:00 Uhr im Vortragssaal des Fleming’s Deluxe Hotels, Wien-City, Josefstädter Straße 10 – 12, 1080 Wien

 

Programmfolge

Josef Weinheber (1892 – 1945):

 

Kirchstetten

(1941)

 

An Rudolf Stürzer

(1942 | Hier ist das Wort)

 

Gabriel Fauré (1845 – 1924): Après un rêve

 

Blick vom oberen Belvedere

(1935 | Wien wörtlich)

 

Hiersein schmal

(1940)

 

An den Genius Friedrich Hölderlins

(1942 | Hier ist das Wort)

 

Maurice Ravel (1875 – 1937): Pavane pour une Infante défunte

 

Inkorporation

(1921 | Hier ist das Wort)

 

Innere Form

(1940 | Hier ist das Wort)

 

Verdienst am Werk

(1940 | Hier ist das Wort)

Pablo Casals (1876 – 1973): El Cant dels Ocells

 

Abenteuer des Ohres

(1941 | Glossarium)

 

Mit fünfzig Jahren

(1942 | Hier ist das Wort)

 

Ich werde dichten, wenn ich nicht mehr dichte...“

(1944 | Glossarium)

 

Camille Saint-Saëns (1835 – 1921): Le Cygne

Ernst Waldinger (1896 – 1970):

 

Schlaflose Stunden. Den Manen Josef Weinhebers

(1953 | Ich kann mit meinem Menschenbruder sprechen)

 

Josef Weber (1892 – 1969):

Märzelegie. An Josef Weinheber

(1947)

 

Wystan H. Auden (1907 – 1973):

Joseph Weinheber

(1965 | About the House)

 

Johann Strauß, Sohn (1825 – 1899): Romanze Nr. 1 d-Moll, Op. 243

 

Josef Weinheber:

Magisches Rezept

(1937 | O Mensch, gib acht)

 

Veranstaltet von der Josef Weinheber-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Verein „Muttersprache“, Wien

http://weinheberforum.wordpress.com

 

Eintritt: 10,00 Euro

 

Anschließend Gelegenheit für Speis und Trank im Restaurant des Fleming’s Deluxe Hotels Wien-City

 

Kartenreservierungen: Tel. + 43 (0)2743 8989 / Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Tischreservierungen für das Restaurant: Tel. +43 (0)1 20599-0

 

Helma Gautier, geboren in Wien, debütierte 1962 als Raimunds „Gefesselte Phantasie“ am Wiener Burgtheater.

Als Mitglied des Ensembles erspielte sie sich über rund vierzig Jahre in weit mehr als hundert Rollen ein beeindruckendes Repertoire von der Klassik bis zur Moderne; zahlreiche Gastauftritte, etwa bei den Salzburger Festspielen, schlossen sich an. Auch für ihre Tätigkeit bei Funk, Film und Fernsehen ist die Künstlerin geschätzt und beliebt.

 

Alexandra Bachtiar, geboren in Wien, und Arcola Clark, geboren in Detroit, Michigan, waren über viele Jahre Kolleginnen im Radio-Symphonieorchester Wien. Sie unternahmen zahlreiche gemeinsame Konzertreisen und absolvierten solistische Auftritte im In- und Ausland. Außerdem erwarben sie sich durch ihre musikpädagogische Lehrtätigkeit große Verdienste.

 

Soweit das offizielle Programm.

 

Kennern der Literatur wird die Bedeutung, welche Maurice Ravels „Pavane pour une Infante défunte“ im Rahmen von Heinrich Manns (1871 – 1950) letztem Roman „Der Atem“ (1949) zukommt, geläufig sein – übrigens nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen dritten Band (1978) der autobiographischen Schriften Thomas Bernhards (1931 – 1989)!

 

Josef Weber (1892 – 1969) und Ernst Waldinger (1896 – 1970), wiewohl keine Unbekannten, harren letztlich immer noch ihrer Entdeckung durch die literarische Öffentlichkeit.

 

Wystan Hugh Auden (1907 – 1973), der zeitweilige Schwiegersohn Thomas Manns (1875 – 1955) sowie Lieblingsschüler und Kollege John Ronald Reuel Tolkiens (1892 – 1973), ist im Prinzip seit dem Erscheinen seines “Zeitalters der Angst” in der Nachdichtung Kurt Heinrich Hansens im deutschen Sprachraum einer der bekanntesten englischen Dichter des 20. Jahrhunderts – doch wird auch er gewiß mehr gelobt und genannt denn gelesen. Zuletzt dürfte seine Lyrik infolge des Spielfilms “Vier Hochzeiten und ein Todesfall” (1993) einen größeren Popularisierungsschub erfahren haben; auch ihn und seine Dichtung gilt es immer noch und immer wieder – neu- und wiederzuentdecken!

 

Der Veranstaltung ist ein engagiertes und interessiertes sowie möglichst zahlreiches Publikum zu wünschen, welches sich hernach mit neuem Elan der Lektüre der Werke Josef Weinhebers und der einiger seiner Zeitgenossen widmen möge!