ttt“ mit Extra-Ausgabe zur Frankfurter Buchmesse vom 14. bis 18. Oktober

 

Hubertus von Bramnitz

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Zur Buchmesse sind auch (fast) alle Mitautoren von WELTEXPRESSO in der Stadt Frankfurt, in der Heimatredaktion. Den Abschluß bietet jährlich „ttt“, die dann, wenn alles zu Ende gegangen ist, Revue passieren.

 

Fast keiner erinnert sich mehr daran, daß ursprünglich über lange Zeiten die Messe erst am Montagmittag endete. Das war dann in der Regel ein (verbotener) Ramschverkauf. Übrigens etwas, was heute längst erlaubt ist, daß Verlage ihre mitgebrachten Bücher billiger als zum Ladenpreis abgeben dürfen, aber nicht müssen! Das muß man wissen, ehe man sich lauthals – jetzt – am Sonntag, dem letzten Messetag beschwert, wenn man nichts bekommt.

 

Es ist ein Fest der Ideen, ein Event der Gedanken, eine Fünf-Tage-Party für prominente Schriftsteller und unbekannte Geistesgrößen, ein Treffpunkt für Intellektuelle und Dünnbrettbohrer, ein Marketing-Marathon für Verleger - es ist die größte Buchmesse der Welt. Auch in diesem Jahr sind wieder viele Tausend Aussteller aus der ganzen Welt dabei. „ttt“ macht die Flüchtlinge zum Thema – die großen Fragen: die gesellschaftlichen Veränderungen im Inneren und die Ursachen der Flucht im Nahen Osten und in der Türkei. Die Debatten und Kontroversen, die auch die Frankfurter Messe in diesem Jahr bewegen. „ttt“ präsentiert die Highlights der 67. Bücherschau und stellt das diesjährige Ehrengastland vor: Indonesien, das Land der 17 000 Inseln, eine junge Demokratie mit 250 Millionen Einwohnern, die vor großen Herausforderungen steht - mit vielen kritischen Schriftstellern und coolen Künstlern.

 

ttt“ zur Buchmesse kommt am Sonntag, 18. Oktober, vom Hessischen Rundfunk (hr) und ist um 23.05 Uhr im Ersten zu sehen. Die 45-minütige Extra-Ausgabe moderiert Evelyn Fischer.

 

 

Wir schaffen das!“ - Die Jahrhundertaufgabe

 

ttt“ fragt, wohin die Reise geht. Deutschland wird sich mit den Flüchtlingen verändern, aber wie? Welche Schritte müssen wir gehen, um zu einem demokratischen Einwanderungsland zu werden? Zu einem Land, in dem es nicht auf Herkunft und Hautfarbe ankommt, aber ganz entschieden auf gemeinsame Werte? „Gerade weil in Deutschland unterschiedliche Lebensstile zu Hause sind, gerade weil Deutschland immer mehr ein Land der Verschiedenen wird, braucht es die Rückbindung aller an unumstößliche Werte“, sagt auch Bundespräsident Joachim Gauck. Es sind die Werte der Verfassung, die nicht zur Disposition stehen. Deutschland ist ein säkulares Land, hier sind Staat und Religion getrennt, die Religion ist Privatsache, jeder kann glauben, was er will, so wie Tennis spielen oder im Chor singen. Anspruch auf Allgemeingültigkeit haben religiöse Auffassungen nicht. Die Verfassung regelt das Zusammenleben, die Gleichheit von Frauen und Männern beispielsweise, die Meinungsfreiheit, auch die Religionsfreiheit.

 

Diese Werte sind für die Demokratie und unsere Kultur essenziell. Den meisten der Flüchtlinge sind sie zumindest fremd. Noch. Ihre Religion und ihr kultureller Islam lassen sich nicht immer vereinbaren mit der europäischen Säkularität. „ttt“ fragt deshalb auf der Buchmesse nach einem Curriculum der Integration. Was ist ihre wichtigste Forderung? Was muss passieren? Was müssen wir tun? „ttt“ spricht mit Iris Radisch, Jacob Augstein, Charlotte Roche, Rüdiger Safranski, Navid Kermani und Gregor Gysi.

 

ttt“ trifft außerdem die Schriftstellerin Jenny Erpenbeck, die einen Roman über Flüchtlinge in Deutschland geschrieben hat. Über afrikanische Asylbewerber, die jahrelang zum Nichtstun gezwungen werden, zum zermürbenden Warten auf eine Anerkennung und Sinn in ihrem Leben. Für ihre Recherchen hat Jenny Erpenbeck viel Zeit mit den afrikanischen Flüchtlingen in Berlin verbracht. Ihre Geschichten lässt sie im Roman von einem alten Professor erzählen. Großartig, absurd, berührend. „Gehen, ging, gegangen“, war einer der sechs Titel auf der kurzen Liste des Deutschen Buchpreises, die mit der Preisverleihung an .

 

Integration ist eine Aufgabe für alle, die in diesem Land leben. Sie einseitig von Einwanderern zu fordern, passt nicht mehr zur deutschen Realität“, sagt Annette Treibel in ihrem „Plädoyer für ein selbstbewusstes Einwanderungsland“, und auch Heribert Prantl schreibt in seinem neuen Buch darüber, wie Flüchtlinge uns zu besseren Nachbarn machen. Über das, was die Deutschen lernen sollen, spricht „ttt“ mit beiden auf der Buchmesse.

 

 

Außerdem bei „ttt“:

 

- Gastland Indonesien

faszinierend, schön und unerwartet

 

- Der Meister des Verwirrspiels über Meinungsfreiheit und Manipulaton:

Umberto Ecos „Nullnummer“

 

- „Endspiel - die Metamorphosen des Wladimir Putin“

Ein Buch berichtet aus dem Innenleben des Kreml

 

- Nur noch schnell die Welt retten

Wie der Philosoph Richard David Precht die Welt zu einem besseren Ort machen will

 

- Die „Kriegstagebücher“ Astrid Lindgrens

Wie die Schriftstellerin Pippi Langstrumpf erfand - in düsteren Zeiten