Podiumsgespräch im Goethehaus Frankfurt am Dienstag, 26. Januar
Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Für Dienstag, 26. Januar, 19.00 Uhr haben sich im Goethehaus literaturwissenschaftliche Prominenz angesagt. In dem Podiumsgespräch werden Anne Bohnenkamp vom Freies Deutsches Hochstift, Ernst Osterkamp von der Humboldt-Universität, Berlin und Gustav Seibt, inzwischen Süddeutsche Zeitung miteinander sprechen.
Die Reihe der „Goethe-Annalen“, die danach fragt, was Goethe vor 200 Jahre machte, wird fortgesetzt. Auch Goethes Jahr 1816 ist ereignisreich. Auf der politischen Bühne hatte Goethe die liberal-nationale Politik, die Carl August seit 1813 eingeschlagen hatte, von Anfang an kritisch begleitet. Wie sieht er nun das am 5. Mai 1816 in Sachsen-Weimar-Eisenach eingeführte neue Grundgesetz, das einen von den Ständen gewählten Landtag einsetzte und die Pressefreiheit garantierte?
„Zwischen den Welten schwebend“ setzt Goethe seine Arbeit am ‚Divan‘ intensiv fort. Seine „Schatzkammer“ füllt sich mit Gedichten, Entwürfen und Notizen, ja sogar Schreib- und Grammatikübungen in Arabisch und Persisch. Auch mit dem ‚Faust‘ befasst er sich nach langer Pause wieder. 1816 ist auch der Beginn seiner Auseinandersetzung mit Lord Byron, die neun Jahre später in den ‚Helena‘-Akt mündet. In der Bildenden Kunst beschäftigen ihn vor allem der Hl. Rochus, dessen Altarbild er anlässlich seiner Rheinreise beim Sankt Rochus-Fest 1814 bewundert hatte, und die Arbeit an der „neudeutsch-religiös-patriotischen Kunst‘.
Am 6. Juni 1816 stirbt mit 51 Jahren seine Frau Christiane. Ihrer Beerdigung bleibt Goethe fern. Auf ihren Grabstein lässt er schreiben: "Du versuchst, o Sonne, vergebens, durch die düstren Wolken zu scheinen. Der ganze Gewinn meines Lebens ist, ihren Verlust zu beweinen."
Foto: Die Hausherrin Anne Bohnenkamp