Die Nominierungen zum Deutschen, zum Österreichischen und zum Schweizer Buchpreis 2016

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Nachdem die Redaktion seit Tagen darüber diskutiert, wer in welchem deutschsprachigen Land es auf die die jeweilige LiteraturBestenListe geschafft hat, ist uns jetzt das Hin und Her genug und für Literaturinteressierte und Literaturkundige veröffentlichen wir die Listen aller drei Länder in einem, weil sich so jeder selbst am Besten ein Bild machen kann.


Daß wir weiterhin darüber schreiben werden und auch Rezensionen der Buchpreisnominierten bringen werden, versteht sich von selbst. Aber die Listen selbst sind in ihren ganz wenigen Übereinstimmungen und in ihrer weit abweichenden Aufstellung hochinteressant. Ein andermal ergänzen wir die Listen mit den notwendigen Ausschreibungsbedingungen, damit deuten wir nur an, daß der weiteste Preis der Deutsche Buchpreis ist, weil jeder deutschsprachige, erstmals veröffentlichte Roman dort Platz finden kann, während man für den Schweizer Preis entweder Schweizer sein muß, dann darf man leben, wo man will, oder man ist anderer Nationalität, lebt aber in der Schweiz. Daß mit Österreich haben wir immer noch nicht ganz herausbekommen, aber wohl, wie wir schon schrieben, daß der Österreichische Buchpreis der inhaltlich weiteste ist, weil er alle Literaturformen, auch Lyrik und Drama z.B. berücksichtigt, während der Deutsche Buchpreis sich auf Romane festlegt, die der Schweizer Buchpreis auf Romane und Kurzgeschichten erweitert.

Jetzt aber erst mal die Listen, die in der Reihenfolge ihrer Verleihung erfolgen. Es beginnt mit dem Deutschen Buchpreis, der am 17. Oktober im Kaisersaal des Frankfurter Römer am Vorabend der Eröffnung der Buchmesse verliehen wird:



DEUTSCHLAND


Die für den Deutschen Buchpreis nominierten Romane. Buchpreisträger wird am 17. Oktober ausgezeichnet. Der Deutsche Buchpreis wurde 2005 eingerichtet.

Reinhard Kaiser-Mühlecker: Fremde Seele, dunkler Wald (S. Fischer, August 2016)
Bodo Kirchhoff: Widerfahrnis (Frankfurter Verlagsanstalt, September 2016)
André Kubiczek: Skizze eines Sommers (Rowohlt Berlin, Mai 2016)
Thomas Melle: Die Welt im Rücken (Rowohlt Berlin, August 2016)
Eva Schmidt: Ein langes Jahr (Jung und Jung, Februar 2016)
Philipp Winkler: Hool (Aufbau, September 2016)

 




ÖSTERREICH

Die für den Österreichischen Buchpreis nominierten zehn Titel, der heuer das erste Mal stattfindet. Der Buchpreisträger wird am 8. November zum Auftakt der BuchWien prämiert, nachdem am 11. Oktober eine kurze Liste von fünf Titeln bekannt gegeben wird. Achtung: Es gibt zusätzlich einen Debütpreis mit drei Titeln



•    Ann Cotten: Verbannt! (Suhrkamp)
•    Daniela Emminger: Gemischter Satz (Czernin Verlag)
•    Sabine Gruber: Daldossi oder Das Leben des Augenblicks (C. H. Beck)
•    Peter Henisch: Suchbild mit Katze (Deuticke Verlag)
•    Reinhard Kaiser-Mühlecker: Fremde Seele, dunkler Wald (S. Fischer)
•    Michael Köhlmeier: Das Mädchen mit dem Fingerhut (Carl Hanser Verlag)
•    Friederike Mayröcker: fleurs (Suhrkamp)
•    Anna Mitgutsch: Die Annäherung (Luchterhand Literaturverlag)
•    Kathrin Röggla: Nachtsendung (S. Fischer)
•    Peter Waterhouse: Die Auswandernden (starfruit publications)


Die für den Debütpreis nominierten Titel (in alphabetischer Reihenfolge):

•    Sacha Batthyany: Und was hat das mit mir zu tun? (Kiepenheuer & Witsch)
•    Friederike Gösweiner: Traurige Freiheit (Literaturverlag Droschl)
•    Katharina Winkler: Blauschmuck (Suhrkamp)

 

 

SCHWEIZ

Heute wurde die Liste zum Schweizer Buchpreis veröffentlicht, auf der fünf Autoren mit ihren Werken darum streiten, wer am 13. November zur BuchBasel den Schweizer Buchpreis 2016 erhält. Diesen Buchpreis gibt es seit 9 Jahren.


Die nominierten Titel:

- Sacha Batthyany: „Und was hat das mit mir zu tun?“ (Kiepenheuer & Witsch Verlag)
- Christoph Höhtker: „Alles sehen“ (Ventil Verlag)
- Christian Kracht: „Die Toten“ (Kiepenheuer & Witsch Verlag)
- Charles Lewinsky: „Andersen“ (Nagel & Kimche Verlag)
- Michelle Steinbeck: „Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch“  ( Lenos Verlag)

 


 Noch einmal Deutschland
 
Hier noch zusätzlich die am 23. August veröffentlichte Liste der zwanzig  zum Deutschen Buchpreis ausgewählten Romane, die mit der Einschmelzung auf sechs Bücher am 20. September Makulatur wurde, aber für das Vergleichen von nominierten Autoren und ihren Verlagen interessant ist.


Akos Doma: Der Weg der Wünsche (Rowohlt Berlin, August 2016)
Gerhard Falkner: Apollokalypse (Berlin Verlag, September 2016)
Ernst-Wilhelm Händler: München (S. Fischer, August 2016)
Michael Kumpfmüller: Die Erziehung des Mannes (Kiepenheuer & Witsch, Februar 2016)
Katja Lange-Müller: Drehtür (Kiepenheuer & Witsch, August 2016)
Dagmar Leupold: Die Witwen (Jung und Jung, September 2016)
Sibylle Lewitscharoff: Das Pfingstwunder (Suhrkamp, September 2016)
Joachim Meyerhoff: Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke (Kiepenheuer & Witsch, November 2015)
Hans Platzgumer: Am Rand (Paul Zsolnay, Februar 2016)
Arnold Stadler: Rauschzeit (S. Fischer, August 2016)
Peter Stamm: Weit über das Land (S. Fischer, Februar 2016)
Michelle Steinbeck: Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch (Lenos, März 2016)
Thomas von Steinaecker: Die Verteidigung des Paradieses (S. Fischer, März 2016)
Anna Weidenholzer: Weshalb die Herren Seesterne tragen (Matthes & Seitz Berlin, August 2016)

 

Foto: Leider gibt es nur Überschneidungen bei jeweils zwei Literaturpreisen, kein Buch ist bei allen drei nominiert. Da nur in Österreich auch Lyrik dazuzählt, bringen wir hier als Titelfoto das Cover von fleurs von Friederike Mayröcker aus dem Suhrkamp Verlag, das auch aufzeigt, daß die nationalen Grenzen in diesen drei deutschsprachigen Ländern nicht für die Verlagszugehörigkeit von Autoren und Autorinnen gilt.

 

Info: Beachten Sie bitte die jeweiligen inhaltlichen Vergleiche bei den entsprechenden Artikeln über die länderspezifischen Buchpreisen