Thomas Posch, Johannes Kepler. Die Entdeckung der Weltharmonie, im Theiss Verlag – WBG
Hubertus von Bramnitz
Darmstadt (Weltexpresso) - Die moderne Astrophysik wäre schwer denkbar ohne einen Mann, der im 16. Jahrhundert in der Nähe von Stuttgart geboren wurde: Johannes Kepler.
Bei ihrem Lauf um die Sonne folgen die Planeten den „Kepler’schen Gesetzen“ und selbst heutige Digitalkameras funktionieren mit einem modifizierten „Kepler-Fernrohr“. Kepler war jedoch mehr als ein Mathematiker, Erfinder und Astronom. Er war außerdem Schriftsteller und Philosoph, ein tiefreligiöser Protestant und eine beeindruckende Persönlichkeit. Thomas Posch bietet mit »Johannes Kepler« die einzige ausführliche und aktuelle deutschsprachige Biographie des berühmten Forschers. Das Buch erscheint am 16. Februar im Theiss Verlag
„Wem es gelang, so viele Schicksalsschläge zu überwinden
wie Kepler, wer dabei den Enthusiasmus für seine wissenschaftliche
Arbeit, das Vertrauen in die Sinnhaftigkeit der Schöpfung
nicht verlor, der verdient es, mehr als durch Erfindungen und
mathematische Gleichungen in die Geschichte einzugehen.“
Dies schreibt Thomas Posch in seinem neuen Buch »Johannes Kepler – Die Entdeckung der Weltharmonie«. Geboren 1571 im beschaulichen Weil der Stadt als Sohn eines Gastwirtes, revolutionierte Johannes Kepler die Astronomie. Bereits als junger Mann galt Kepler als hochintelligent. Er studierte Theologie in Tübingen, lernte Latein und Griechisch und beherrschte beide Sprachen meisterlich. Doch fiel er vor allem durch sein mathematisches Genie und sein astronomisches Interesse auf. Sein Talent führt ihn 1594 als Mathematiklehrer nach Graz und 1600 sogar als kaiserlicher Hofmathematiker nach Prag.
Als Mathematiker und Wissenschaftler erfand Kepler das berühmte nach ihm benannte Fernrohr. Er entdeckte physikalische Gesetze und entwickelte neue Rechenmethoden. Als Theologe glaubte er, der Aufbau des Universums spiegle die göttliche Harmonie wider. Keplers ereignisreiches Leben war geprägt von erstaunlichen Entdeckungen und Erfindungen. Doch war es genauso von Krankheit und Rückschlägen gezeichnet. Thomas Posch entdeckt neben dem Wissenschaftler und Theologen genauso den Menschen Johannes Kepler: einen Mann der unter Krankheiten und dem Tod seiner drei ältesten Kinder litt; der in einer Zeit religiösen Hasses als strenggläubiger Lutheraner enge Freundschaften zu Katholiken pflegte und der von der göttlichen Inspiration seiner wissenschaftlichen Arbeit überzeugt war.
Über die Person
Johannes Kepler (1571-1630) hat als Astronom weltweiten Ruhm erlangt. Die Biographie belegt anschaulich, was der Universalgelehrte zugleich für Physik, Naturphilosophie und Theologie leistete. Sie zeigt Kepler als vielseitigen, charakterstarken Mann der Frühen Neuzeit und gibt Einblick in ein dramatisches Leben am Rande des Dreißigjährigen Kriegs.
Poschs Biographie zeigt: Neben Größen wie Luther, Galilei und Kopernikus, gehörte Kepler zu den großen Persönlichkeiten in einer Epoche des Wandels.
Über den Autor
Thomas Posch ist Forscher, Sachbuchautor und Schriftsteller. Er promovierte in den Fächern Philosophie (2002) und Astronomie (2005), habilitiert seit 2011 und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universitätssternwarte Wien. Er ist Verfasser von über 100 Publikationen in Fachzeitschriften zu astronomischen, mineralogischen, wissenschaftshistorischen und philosophischen Themen. Außerdem ist er seit 2014 Vorsitzender des Arbeitskreises Astronomiegeschichte in der Astronomischen Gesellschaft.
Info:
Thomas Posch
Johannes Kepler
Die Entdeckung der Weltharmonie
Theiss Verlag – WBG
2017. 264 S. mit 30 s/w Abb. Bibliogr.
und Reg., geb. mit SU.
Preis: € 24,95[D]
ISBN: 978-3-8062-3452-7
Erscheint am 16. Februar 2017