Schriftsteller als Zeitzeugen in Frankfurt: Peter Kurzeck

Klaus Philipp Mertens

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Literaturinitiative PRO LESEN stellt Peter Kurzeck in den Mittelpunkt ihrer Themenwoche im April.
Der hatte seine Wahlheimat Frankfurt minutiös erkundet und so außergewöhnliche, literarisch formvollendete Zeitzeugnisse hinterlassen. Diese zeichnen sich durch eine geradezu atemlose Sprache aus, die dem Leser das Mit-Erleben in jeder Zeile ermöglicht. Wer sich in diese Bücher vertieft, hetzt in Gedanken mit durch die Metropole am Main, lernt ihre Menschen, ihre Stadtteile, ihren Verkehr, einige ihrer Cafés und Kneipen und die hier und dort noch vom Trubel unberührten Ecken kennen. Und immer wieder wird deutlich, welche Historie und welche Geschichten sich unter dem Pflaster verbergen.

Der im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen aktive Verein (zehn Themenwochen pro Jahr) erinnert regelmäßig daran, dass das Vergangene, speziell die wechselvolle Geschichte des eigenen Landes, das man pathetisch Vaterland nennt, nie abgeschlossen ist. Um gefährliche Verklärungen (die aktuell wieder in Mode zu kommen scheinen) zu vermeiden, bedarf es Zeitzeugen, die in authentischen und reflektierenden Erzählungen über ihr jeweiliges Erleben berichten. Idealerweise sollte dabei das Vaterland in der besten Form seiner Muttersprache dargestellt werden, nämlich in der literarischen. Folglich ist die Themenwoche überschrieben mit „Vaterland & Muttersprache“.

Neben Auszügen aus Peter Kurzecks Roman „Vorabend“ wird ein Text von Martin Walser vorgestellt („Das Blitzen des Messers in den Gedanken Xavers“), in dem es um Unterordnung und Verlust der eigenen Persönlichkeit im Arbeitsalltag geht. Der dritte Beitrag ist eine Kurzgeschichte von Johannes Bobrowski, an dessen 100. Geburtstag in diesem Jahr erinnert wird. Sie greift eine Episode im Leben des Philosophen Arthur Schopenhauer auf.


Foto:  © PRO LESEN e.V., Frankfurt a.M.


Info:
Die 61. PRO LESEN-Themenwoche „Vaterland & Muttersprache. Schriftsteller als Zeitzeugen“ gliedert sich in eine Ausstellung vom 24. bis 29. April im Bibliothekszentrum Sachsenhausen und in die Donnerstagabend-Lesung am 27. April (Beginn 19:00 Uhr). Der Eintritt ist frei.
Ort: Hedderichstraße 32, Nähe Südbahnhof
Das kostenlose Programmheft (im PDF-Format) kann angefordert werden bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.