E 17 bremenEintracht Frankfurt schafft es dank Haller zum 2:1, Spielbericht

Claudia Schubert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Die beiden Trainer, für Frankfurt Niko Kovac und für Bremen nach der Entlassung von Alexander Nouri erstmals, zunächst interimsweise der bisherige Trainer der U23 Florian Kohfeldt, konnten sich beide kaum einholen in der so positiven Bewertung der Bremer Mannschaftsleistung.

Und sie hatten recht, denn man konnte an diesem Freitagabend nicht verstehen, warum der Bremer SV die ganze Saison über noch keinen Sieg eingefahren hat, was die sieglose Serie der letzten Spielzeit nun fortsetzte. Zumindest in der ersten Halbzeit ließen die Bremer die Eintrachtspieler kaum Land sehen. Sie waren schneller, entschiedener und beherrschten ‚den Angriff in der Verteidigung‘ und hätten, das kann man unumwunden sagen, auch den Sieg mit nach Hause genommen, wenn der Frankfurter Schlußmann nicht Lukas Hradecky hieße, der an diesem Abend artistische Einlagen gab, mit denen er eigentlich sichere Tore abwehrte. Das waren die Torschüsse von zweimal Kruse, Junuzovic und Eggestein.

Als dann nach 17 Minuten Ante Rebic einen knallharten Schuß mit rechts ins Tor – Maßarbeit über den Torhüter Pavlenka hinweg - zum 1:0 für Eintracht Frankfurt versenkte, war das überraschend und entsprach nicht dem Spielverlauf. Man erwartete nun, daß die Eintracht voll aufdreht, um den Sieg abzusichern. Aber das Gegenteil trat ein. Die Bremer waren nicht demotiviert, hingen nicht durch, sondern verschärften ihren Einsatz, der schon 8 Minuten später in der 25. Minute im Durcheinander der Eintrachtabwehr durch Niklas Moisander zum Erfolg und dem 1:1 führte, was Halbzeitstand blieb.

Klar war, daß die Bremer ihre Chancen gehabt und nicht ausreichend genutzt hatten, denn nun übernahm in der zweiten Hälfte die Eintracht das Spiel, das nur ein Übel hatte: es fielen keine Tore. Zwar kann man das für beide Mannschaften sagen, daß das muntere Spiel viele Torchancen – 16 Torschüsse auf Eintrachtseite, 12 auf Seiten der Bremer – hatte, aber entweder gehalten und abgewehrt oder neben und über das Tor gingen. Aber ein Spiel, in dem die Chance eines Tores immer wieder da ist, bleibt für Zuschauer einfach spannender als eines, wo die Abwehr durch erfolgreiches Mauern nichts zuläßt.

Aber, man muß halt auch die Stürmer haben, die dann aus den Torchancen Tore machen. So zwischendrin dachte ich heftig, wie sehr fehlt doch Alex Meier. Wo ist er, was machte er, wie geht es ihm. Er fehlt! Und irgendwie verhielt sich der Torbomber der letzten Spiele – Sébastien Haller – unauffällig. Später sagte der Spieler, es sei einfach eine Frage des Instinkts, die ihn in der 89. Minute – also erneut kurz vor Schluß, im Boxen nennt man so etwas: den lucky punch – zum 2:1 führte. Es war der eingewechselte Taleb Tawatha, der vors Bremer Tor gab, wo Haller den Ball in der Luft annahm und eher sanft direkt in die Torecke weitergab. Unhaltbar und der Sieg für Eintracht Frankfurt, deren Fans – mit 51 500 war das Stadion erneut ausverkauft – zwischendurch Pfeifkonzerte wegen Erfolgsmangel abgesondert hatten, was dann in einen nicht endenwollenden Jubel für die Mannschaft überging, die sich gerne feiern ließ.

Dies Spiel bessert die Erfolgsbilanz von Eintracht Frankfurt gegenüber den Bremern ein wenig auf: Denn jetzt besteht diese bei 103 Aufeinandertreffen in: 40 Siege, 21 Unentschieden, 42 Niederlagen.

P.S. Das allerdings ist das Letzte. Wieso kann so ein Banner ungehindert in der Fankurve das Spiel überstehen. Dabei geht es nicht nur um die Entfernung von dummen Sprüchen, sondern glasklar auch darum, daß sich die Eintrachtoberen dazu verhalten müssen: Wer solche sexistischen saudummen Sprüche klopft, hat bei den Eintrachtspielen nichts verloren. Peinlich. Auch für die, die nichts dagegen unternehmen, seien es Zuschauer oder Verantwortliche.

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