js pk17 11bremenEintracht Frankfurt schafft es dank Haller zum 2:1, Stimmen zum Spiel

Jürgen Schneeberger

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Von Beginn an was Bremen hell wach. Sie rannten als ging es um ihr Leben. Sie spielten sehr bissig und aggressiv,  man hatte das Gefühl, dass die Spieler von Niko Kovac nicht recht wussten, was da gerade passiert. Irgendwie waren sie immer der Eintracht einen Schritt voraus.

Trotzdem ging die Eintracht nach einem Kunstschuss von Ante Rebic in Führung. Einen solchen Bogen, den der Rebic von der linken Strafraumhälfte um Bremens Tormann in die rechte Torhälfte  drehte, kenne ich nur von dem Bowlingprofis.
Nach dem Führungstreffer war natürlich die Stimmung im Stadion bombastisch. Aber dann kam Bremen nach großem Gewühle im Eintracht-Strafraum zum Ausgleich. Zu diesem Zeitpunkt war der Bremer Ausgleich, mehr als gerecht. Lukas Hradecky hatte einen Supertag erwischt und sorgte mit starken Reflexen und tollen Paraden dafür, dass die Eintracht nicht in Rückstand geriet.

js 17 11 bremenObwohl Niko Kovac Personell in der Pause nichts änderte, schien eine ganz andere Mannschaft da unten zu spielen.
Es wurde wieder um jeden Ball gekämpft, kein Ball wurde als verloren abgeschrieben. Ich hätte sehr gerne gewusst, was Niko Kovac seinen Jungs in der Kabine gesagt hat.

Dann kam die Zeit von Sébastien Haller, der vergangene Woche mit seinem Treffen gegen den VfB Stuttgart das Tor des Monats erzielte.  In der 89. Minute machte er Bremens Traum, einen Punkt von Frankfurt zu entführen zunichte. Mit einem technisch hochwertigen Schuss, machte der Franzose den Frankfurter Sieg klar. Mit diesem tollen Tor könnte er auch beim Tor des Monats November ganz gute Chancen haben, nominiert zu werden.

Was Sébastien Haller zum Spiel zu sagen hat, können Sie gleich im Anschluss Bei Stimmen zu Spiel Lesen.


STIMMEN ZUM SPIEL

Fredi Bobic - Eintracht Frankfurt

Wenn es beim 1:1 geblieben wäre, wäre es ein leistungsgerechtes Ergebnis gewesen. Die Bremer haben das in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht. Sie haben uns ständig vor Probleme gestellt, ständige Positionswechsel und waren ständig unterwegs gewesen. Sie waren einfach pfiffiger in den Aktionen gewesen. Wir hatten nach dem1:0 eine kurze gute Phase gehabt, wo wir hätten nachsetzen müssen. Leider haben wir das nicht gemacht und haben da sogar noch das Spiel aus der Hand gegeben. Wir hatten heute einen ganz starken Lucas Hradecky gehabt, der sich heute ausgezeichnet hat. Aber ein Torhüter muss halt auch mal was halten, ein Stürmer muss das Tor treffen und ein Torwart muss halten, dafür sind die da. In der zweiten Hälfte waren wir etwas aktiver und hätten auch die besseren Torchancen. Das dann das Tor zu Schluss für uns fällt, ist natürlich super.

Ich freue mich sehr für die Jungs, die jetzt die nächsten zwei Wochen sicher ein gutes Gefühl haben werden. Sie können sich jetzt während der Länderspielpause in aller Ruhe auf das nächste Spiel vorbereiten.
Das 2:1 durch Sébastien Haller war technisch gesehen sehr anspruchsvoll. Ich glaube, dass er schöne Tore gerne macht...


Sébastien Haller - Eintracht Frankfurt

Natürlich haben wir bis zum Ende an einen Sieg geglaubt. Man muss immer dran glauben, auch wenn es mal nicht gut läuft. Man konnte wieder mal sehen, dass eine Aktion reicht, um ein Spiel zu gewinnen. Das Team hat sehr konzentriert gespielt und hat alles gegeben. Wenn man als Stürmer den Ball in den Strafraum bekommt, muss man sehr schnell reagieren. Man kann nicht drüber nachdenken, was mach ich jetzt mit dem Ball. Ich versuche immer, den Ball so perfekt wie möglich zu treffen. Der Job als Stürmer ist es, Tore zu machen. Der Trainer hat uns zwei Tage frei gegeben und dann können wir entspannt in die Länderspielpause gehen.


Lukas Hradecky - Eintracht Frankfurt

Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben, aber die Leistung war nicht so gut. Es waren glückliche drei Punkte, die wir gewonnen haben. In der ersten Halbzeit waren wir etwas nachlässig und Bremen hätte auch mit zwei oder drei Toren  in Führung gehen können. Wir dürfen einfach nicht so viele Chancen zugelassen. Bremen hat gut gespielt und alles gegeben. Sie waren in der ersten Halbzeit wesentlich zweikampfstärker.  Durch den Trainerwechsel waren sie sehr motiviert. Als wir nach der Pause umgestellt hatten, war es viel besser geworden. Wir dürfen unseren Ehrgeiz nicht verlieren, denn wenn wir so weiterspielen wie in der ersten Halbzeit, werden wir noch so einige Spiele verlieren."


Jetro Willems - Eintracht Frankfurt

Ich habe mich Gott sei Dank nicht schwer verletzt. Ich muß halt beim nächsten Mal ein bißchen vorsichtiger sein. Wir hatten viele Chancen, aber wir spielten trotzdem erst in der Schlussphase unser sicheres Spiel. Jeder einzelne Punkt ist wichtig für uns. Wir sind froh, dass wir die Fans mit dem späten Sieg glücklich machen konnten.


Niko Kovac - Eintracht Frankfurt

Bremen hat das richtig gut gemacht, sie waren sehr aggressiv und wir waren noch nicht im Spiel.  In der ersten Halbzeit waren wir mit dem Kopf nur zehn Minuten auf dem Platz. Dass wir mit dem 1:0 in Führung gehen, war unter dem Strich gesehen glücklich. Es war ein tolles Tor von Ante. Die Bremer haben uns immer wieder große Probleme gemacht. Ein dickes Kompliment an Lukas, der uns mit tollen Reflexen und schönen Paraden im Spiel gehalten hat. Wenn wir zur Pause mit 1:3 hinten gelegen hätten,  wäre der Drops gelutscht gewesen. Nach der Pause sind wir dann ganz gut ins Spiel gekommen, wo wir viele Torchancen hatten. Das Ergebnis ist etwas glücklich, aber aufgrund der zweiten Halbzeit auch vielleicht nicht ganz unverdient. Es war ein harter Kampf und Bremen hat das taktisch sehr gut gemacht. Sie hatten eine tolle Mentalität. Ich werde jetzt nicht groß feiern, denn wir haben das Spiel zwar gewonnen, aber es war auch vieles noch nicht gut. Wir müssen den Abstand auf die Mannschaften hinter uns weiter vergrößern. Jetro Willems ist etwas umgeknickt und hat leichten Schmerz in der Wade gespürt, deswegen mussten wir ihn auswechseln. Marc Stendera hat im Training gut gearbeitet und deswegen hat er für Mijat Gacinovic gespielt.

Fazi:
Eintracht Frankfurt erkämpft sich 3 Punkte wieder mal in der Schlussphase gegen Bremen.
Sébastien Haller schießt mit seinem 2:1 den SV Werder Bremen immer tiefer in den Keller.

Fotos: © Jürgen Schneeberger