Hubertus von Bramnitz
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Außerhalb Frankfurts hatte man diese Seifenoper weniger mitbekommen. Aber in Frankfurt als Dauerbrenner mit unglaublichem Vorgehen des vormaligen Mieters der Pferderennbahn, konnte einem so elitäres, ja geradezu freches Vorgehen für die eigenen Interessen sowohl die anderer wie auch die Rechtssituation ignorierend mehr als auf die Nerven gehen.
Irgendwann hatte auch die Stadt dann noch noch auf Zeit gespielt, nachdem die Rechtslage geklärt und das Recht auf ihrer Seite war. Nun gilt es auseinanderzuhalten, gegen den bisherigen Betreiber zu sein, heißt ja nun nicht automatisch für eine Großanlage des Deutschen Fußballbundes zu sein. Das Areal ist groß und in Stadtnähe und wäre hervorragend geeignet, den Wohnungsbedarf in Frankfurt durch den Bau sehr vieler Wohnungen zu lindern. Auf der anderen Seite gibt es eine Satzung, die vorschreibt, daß dort allgemeines, also öffentliches Grün zu großem Prozentsatz vorhanden sein müsse. Nachweislich zeigen auch die Bebauungspläne für das beabsichtige neue DFB-Leistungszentrum die Erhaltung bzw. Rückführung von Grünflächen. Nun wurde gemunkelt, daß die überaus lange Dauer, bis nun überhaupt aufgrund der dauernden Einsprüche des vorherigen Mieters der Fläche der DFB endlich bauen könne, dieser verärgert sei und das Gremium, das rechtlich für den Neubau zuständig ist, sich dem Antrag versagen werde. Nun, nach diesem Abstimmungsergebnis sind diese Gerüchte nicht nur als üble Gerüchte entlarvt, sondern es ist endlich durch diese Entscheidung des DGB der Weg frei. Vor allem nach dem Mehrheitsergebnis.
Das höchste Gremium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist am Freitag, 8. Dezember, in Frankfurt am Main zusammen gekommen. Die 258 stimmberechtigten Delegierten aus den Landes- und Regionalverbänden sowie des Ligaverbandes haben einstimmig dem ambitionierten Neubau eines DFB-Leistungszentrums auf dem ehemaligen Rennbahngelände zugestimmt.
„Damit ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur DFB-Akademie in Frankfurt am Main erreicht: Das regelmäßige Training der Mannschaft mit unserem Bundestrainer Jögi Löw rückt in Frankfurter Reichweite“, freut sich Oberbürgermeister Peter Feldmann, der das Grußwort beim DFB-Bundestag, der im CongressCentrum in der Messe tagte, an die Teilnehmer richtete. „Wenn der DFB-Bundestag turnusmäßig in drei Jahren wieder einberufen wird, dann werden die Delegierten bereits den traumhaften Skyline-Blick am neuen Standort der DFB Akademie genießen können,“ sagte Eintracht- und Fußballfan Peter Feldmann.
Sportdezernent Markus Frank dankte für das Vertrauen, welches das höchste Gremium des Deutschen Fußball-Bundes in die Stadt Frankfurt am Main gesetzt hat. „Der Weg zum Leuchtturmprojekt des DFB in der Mainmetropole war nicht einfach. Aber der Traum vom neuen Leistungszentrum mit seinen sportlichen und auch wirtschaftlichen Möglichkeiten hat die gesamte Mannschaft, die für die heutige Entscheidung gekämpft hat, motiviert, durchzuhalten.“
Oberbürgermeister Peter Feldmann und Stadtrat Markus Frank vergleichen die bisherige Entwicklung der Akademie mit einem spannenden Länderspiel mit Verlängerung und Elfmeterschießen, bei dem jedoch die Regeln des Fair Plays außer Acht gelassen wurden. „Dass am Ende doch die bessere Mannschaft als Sieger vom Platz gehen kann, ist das Verdienst der DFB-Verantwortlichen vor Ort, die ausdauernd und fair weitergespielt haben.“ Ihren Dank für den erfreulichen „Spielausgang“ richten Feldmann und Frank dann auch noch an den Liegenschaftsdezernenten Jan Schneider und den früheren Planungsdezernenten Olaf Cunitz. „Cunitz hat mit seinem Flächencheck und der Aufstellung eines Bebauungsplan den Anpfiff gemacht. Schneider hat sich im Rahmen der Gerichtsverhandlungen und dem Erbpachtvertrag vorbildlich für die Einhaltung des Reglements eingesetzt.“
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Fußball-Bundestrainer Joachim Löw mit OB Peter Feldmann © Stadt Frankfurt