Helga Faber
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Zwei Statistiken sind es, die zu jedem Jahresanfang das vergangene Jahr abbilden, wenn man wissen will, wie es mit der Bevölkerung weitergeht und wie die neuen Stadtbürger heißen werden. Ersteres wird von der für das Standesamt zuständigen Dezernentin mitgeteilt, die in Frankfurt Daniela Birkenfald heißt.
"Mit 13.027 beurkundeten Geburten in den beiden Frankfurter Standesamtsbezirken Mitte und Höchst konnten 2017 bereits zum vierzehnten Mal in Folge über 10.000 Geburtsbeurkundungen in unserer Stadt verzeichnet werden. Damit wird der Vorjahreswert (2016 –12.805) um 222 Beurkundungen übertroffen. Der prozentuale Anteil des männlichen Nachwuchses überwiegt dabei auch 2017 mit 51 Prozent. Nach wie vor hat sich im vergangenen Jahr eine Großzahl von Müttern aus dem Umland dazu entschieden, den Nachwuchs in einem der großen Kranken- oder Geburtshäuser in Frankfurt zur Welt zu bringen."
Statistisch ist es seit jeher so, daß mehr männliche als weibliche Geburten verzeichnet werden. In der Vergangeheit war das so, daß dies als biologischer Ausgleich angesehen wurde, weil Männer in der Vergangenheit ständig durch Kriege oder sonstige blutige Auseinandersetzungen getötet wurden, aber auch, weil auch mehr Jungen an Mädchen sterben, bevor sie das Erwachsenenalter erreicht haben, insgesamt also anfälliger für tödliche Krankheiten sind. Ob es dazu, nämlich der statistischen Normalverteilung bei Geburten mit einem Überhang des männlichen Geschlechts neue internationale Zahlen oder neue Erklärungen gibt, wissen wir nicht, finden das aber nach wie vor spannend, der Natur Weisheit und Vorausplanung zuzugestehen.
Und dann fragen wir uns, ob es in Frankfurt auch nicht beurkundete Geburten gegeben hat. Früher war das leicht möglich, wenn eine Hausgeburt erfolgte. Aber diese Zeiten sind wohl vorbei - oder?
Eheschließungen
Die Leute heiraten wieder. Erst recht, wo sich das Feld derer, die man heiraten kann, ausgeweitet hat. Schon länger. Die Anmeldungen zur Eheschließung bewegen sich weiter im oberen Bereich. 4144 Anmeldungen 2016 stehen 4011 Anmeldungen 2017 gegenüber. Die Anzahl der in den fünf Frankfurter Trausälen (Römer, Bolongaropalast, Palmengarten, Seckbacher Rathaus und Nikolauskapelle) geschlossenen Ehen ist mit 2823 im Vergleich zu 2016 (2874 Eheschließungen) nahezu gleich geblieben.
Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts ab 1. Oktober hat sich die Zahl zum Jahresende nochmals erhöht. Eine Großzahl der Lebenspartnerschaften wurde seitdem in Ehen umgewandelt. Sowohl die neu geschlossenen gleichgeschlechtlichen Ehen als auch die Umwandlungen bestehender Lebenspartnerschaften sind in den Gesamteheschließungszahlen enthalten.
Die Begründungen von Lebenspartnerschaften in den Frankfurter Trausälen im vergangenen Jahr sind bis zum 30. September mit insgesamt 105 Lebenspartnerschaften erfasst. Vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember erfolgten insgesamt 58 gleichgeschlechtliche Eheschließungen und 202 Umwandlungen bestehender Lebenspartnerschaften.
Interessant ist der Blick auf die Verteilung der Eheschließungen und Lebenspartnerschaften auf die unterschiedlichen Trausäle. So wurden im Römer 1948 Eheschließungen (einschließlich 27 Umwandlungen) und 89 Verpartnerungen (bis 30. September) durchgeführt. Der Bolongaropalast in Höchst konnte 749 Eheschließungen und 14 Lebenspartnerschaften (bis 30. September) verzeichnen, der Palmengarten 99 Eheschließungen und 2 Lebenspartnerschaften (bis 30. September), die Nikolauskapelle 17 Eheschließungen und das Seckbacher Rathaus zehn Eheschließungen.
Zahl der Sterbefälle leicht gestiegen
Die Zahl der in Frankfurt am Main beurkundeten Sterbefälle ist 2017 leicht gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr (7079) wurden 7594 Sterbefälle beurkundet, wobei etwa ein Drittel der Verstorbenen im Frankfurter Umland beheimatet waren.
Einbürgerungen
2017 wurden 7586 Beratungen zu Einbürgerungsvoraussetzungen durchgeführt. Insgesamt sind 3293 Einbürgerungsanträge gestellt worden und 2172 Personen wurden eingebürgert.
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