F Schoenheit copyright Frauenreferat Stadt FrankfurtFrankfurter Frauenreferat startet mit Plakatkampagne neuen Schwerpunkt

Helga Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am 8. März ist der Internationale Frauentag. Sicher hat dieser Märztermin damit zu tun. Vom 2. bis 23. März machen nämlich in ganz Frankfurt Plakate in Pink, Schwarz und Weiß auf die wichtigsten Themen und Fragestellungen in der Frauenpolitik aufmerksam.


Knallig, peppig und mit coolen Sprüchen weist das Frauenreferat auf die neue Kampagne „Frauen.Macht.Politik“ hin.

„Gerade im Jahr 2018, in dem das hart erkämpfte Frauenwahlrecht sein 100-jähriges Jubiläum und die zweite Frauenbewegung ihr 50-jähriges Jubiläum feiert, ist es wichtig, Frauen und Mädchen Mut zu machen, für ihre Rechte einzutreten und sich zu engagieren“, sagt Rosemarie Heilig zur Eröffnung der Kampagne. Auch heute sei Gleichberechtigung noch lange nicht erreicht.

„Wir wollen, dass sich politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen ändern, hin zu einer wirklichen Chancengleichheit“, sagt Gabriele Wenner, Leiterin des städtischen Frauenreferates. Das Eintreten für Frauenrechte sei auch immer mit politischen und gesellschaftlichen Veränderungen verknüpft. Auf diese wolle man mit dem Schwerpunkt „Frauen.Macht.Politik“ im doppelten Sinne aufmerksam machen. Zum einen ist das Motto als Aufforderung zu verstehen, selbst aktiv zu werden, zum anderen werden die Bereiche thematisiert, an denen Frauen immer noch nicht gleichberechtigt teilhaben.

So greifen die acht Motive der Plakatkampagne mit kurzen markanten Sätzen die wichtigsten Themen frauen- und gleichstellungspolitischer Arbeit auf.

„Wer regiert die Welt?“, fragt ein Plakat. „In nur 17 von 139 Staaten sind Frauen in den höchsten politischen Ämtern. Der Frauenanteil im Bundestag liegt bei 31 Prozent, in der Frankfurter Kommunalpolitik bei 39 Prozent.“ „Ist das fair?“, fragt ein anderes. „Frauen leisten zwei Drittel unbezahlte und ein Drittel bezahlte Arbeit. Bei Männern ist es umgekehrt.“ Und sind 27 Prozent weniger Taschengeld, 21 Prozent geringeres Einkommen, 36 Prozent weniger Rente „Frauenschicksal?“

„Mit den Plakaten wollen wir zeigen, dass der Einsatz für Frauenrechte nicht an Bedeutung verloren hat“, erläutert Heilig. „Immer noch fehlt es an Lohngerechtigkeit, an Frauen in Führungspositionen in Politik und Arbeitswelt und auch sexueller Gewalt sind Mädchen sechs Mal häufiger ausgesetzt als Jungen. Jede vierte Frau hat häusliche Gewalt erlebt.“ Heute wie damals sei es wichtig, auf strukturelle Diskriminierungen aufmerksam zu machen und Frauenrechte wieder in den Mittelpunkt der Gesellschaft zu rücken.

Zum Schwerpunkt „Frauen.Macht.Politik“ initiiert das Frauenreferat in diesem Jahr Projekte, Aktionen und Diskussionen. „Dabei schlagen wir den Bogen von der ersten Frauenbewegung, die das Wahlrecht erkämpfte, über die zweite Frauenbewegung, die Tabuthemen wie Gewalt in der Ehe und Abtreibung mit dem Slogan ‚Das Private ist politisch‘ an die Öffentlichkeit brachte, bis hin zur heutigen Zeit“, erläutert Referatsleiterin Gabriele Wenner. Ziel ist es, frauenpolitische und feministische Kämpfe, Themen und Erfolge sichtbar und öffentlich zu machen und Frauenrechte zu stärken.

„Gerade in Zeiten von zunehmendem Antifeminismus und Rechtspopulismus wollen wir gemeinsam Stärke zeigen und deutlich machen: Frauenrechte sind keine Selbstverständlichkeit, sondern müssen immer wieder verteidigt und gestärkt werden. Gleichzeitig werden wir sichtbar machen, wie Frauen und Mädchen in dieser Stadt bereits Politik machen, wie sie sich organisieren und engagieren, wie sie sich einmischen und diese Stadt mitgestalten. Unser Ziel: Offen, feministisch, frei, Frankfurt!“, ergänzt Linda Kagerbauer, Referentin im Frauenreferat und Projektleitung der Kampagne, mit dem Verweis auf ein weiteres Plakatmotiv.

Foto:
Eines der Plakate © Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main 

Info:
Die eigens für den Schwerpunkt erstellte Internetseite: http://www.frauen-macht-politik-ffm.de
bietet Informationen zu den geplanten Veranstaltungen, Projekten und Materialien. Auch die Motive der Plakatkampagne können dort heruntergeladen und Hintergrundinfos nachgelesen werden