Yokohama zu Gast in Frankfurt am Main
Notker Blechner
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Dutzende von japanischen Musikgruppen in bunten Gewändern tummeln sich derzeit in Frankfurt. Die Stadt richtet die Japan-Week aus. Im Rahmen des Festivals besiegelte die Stadt ihre Partnerschaft mit der Metropole Yokohama.
Zusammen mit einer Delegation von politischen Vertretern kam die Bürgermeisterin von Yokohama, Fumiko Hayashi, in die Mainmetropole. Im Goethehaus trug sie sich ins Goldene Buch der Stadt ein. "Die Japaner lesen gerne Goethe", erklärte die ehemalige Unternehmerin, die jetzt die 3,7 Millionen Einwohnern große Metropole nahe Tokio lenkt.
Yokohama hofft auf eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Frankfurt. Die Stadt leidet unter den Folgen der Fukushima-Katastrophe und der Yen-Aufwertung. Nach der Atomkatastrophe im nur 250 Kilometer entfernten Fukushima ist die Zahl der Touristen in Yokohama drastisch zurückgegangen. "Inzwischen kommen sie wieder", meinte Bürgermeisterin Hayashi. Schlimmer sieht es bei den Unternehmen aus. Sie ächzen unter dem starken Yen.
Im September schloss Frankfurt eine neue Städtepartnerschaft mit Yokohama. "Beide Städte sind Wirtschaftsmetropolen, beiden fehlte bisher eine Partnerstadt im jeweils anderen Land", sagte Eduard Hechler, Leiter des Referats für Internationale Angelegenheiten im Büro der Oberbürgermeisterin. Die enge Verbindung zwischen beiden Städten besteht aber schon länger. Seit 14 Jahren unterhält Yokohama in Frankfurt ein Büro für Wirtschaftsbeziehungen.
Nach der Atom-Katastrophe in Japan spendete Frankfurt einen Scheck von 250.000 Euro an die zerstörte Stadt Sendai. Dafür bedankte sich Yokohamas Bürgermeisterin in Frankfurt ausdrücklich. Yokohama hatte sich besonders für den Wiederaufbau in Sendai engagiert.