Schweizer Nationalfeiertag in Frankfurt am Main
Notker Blechner
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Das hätte sich der neue Schweizer Generalkonsul Urs Hammer wohl nicht träumen lassen. Bei fast tropischen Temperaturen gab er zuhause seinen ersten Empfang zum eidgenössischen Nationalfeiertag. Alphornbläser, ein Startrompeter und eine Nachwuchssängerin aus dem Engadin spielten groß auf.
Lange Zeit hatte es nach einem Gewitter ausgesehen, das sich über dem Garten der Residenz des Schweizer Generalkonsuls zu entladen drohte. Am Ende war es nur ein kurzer Regenschauer, der herunterkam, ausgerechnet als die 19-jährige Cinzia Regensburger den Weltsong "Happy" sang. Das Nachwuchstalent nahm es gelassen - genau so wie die gut 400 Gäste, die sich über die Abkühlung freuten.
"Happy" im Regen
Regensburger interpretierte mit dem Schweizer Startrompeter Deni Felber "Happy" als Jazz-Variante. Tags zuvor hatte Felber noch ein Jazzkonzert in New York gegeben. In Deutschland wurde er bekannt durch seinen Auftritt in der letzten ZDF-Weihnachtssendung, in der er neben Peter Maffay und Olga Peretryatko als Trompeten-Solist spielte. Es sei für ihn eine große Ehre, auf dem Schweizer Nationalfeiertag auftreten zu dürfen, bekannte Felber.
Die Eidgenossen nutzen den Anlass, um jedes Jahr eine andere Region der Schweiz in den Vordergrund zu rücken. Diesmal war es das Engadin mit dem Tourismus-Magneten St. Moritz, das sich im Garten des Konsuls präsentierte.
Neue Attraktion in St. Moritz
Der neue Chef von St. Moritz Tourismus, Gerhard Walter rührte die Werbetrommel für den Kurort. Als neue Attraktion pries er das neue Preismodell für Skipass-Frühbucher, den "Snow Deal", sowie das Jazz-Festival in St. Moritz an. Es findet im Sommer an unterschiedlichen Orten statt - unter anderem im Hallenbad des Hotels Bären, im Taiswald, im Dracula Club sowie im Château Papillon. In diesem Jahr waren Stargeiger Nigel Kennedy, Sängerin Norah Jones, Jazz-Virtuose Jan Gabarek und Verwandlungskünstler Helge Schneider zu Gast.
"Das ist das intimste und charmanteste Jazz-Festival", meinte Walter, der vor kurzem seinen Posten als Tourismus-Chef von Kitzbühel aufgab und in die Schweiz wechselte. "Ich war der einzige Nichtschweizer unter 80 Kandidaten", gestand der Österreicher.
Frankfurt und St. Moritz haben einiges gemeinsam
Walter scheute sich nicht, St. Moritz mit Frankfurt zu vergleichen. "Beide haben hohe Höhen, beide besitzen einen Flughafen, und beide sind sehr international", meinte er – mit schalkhaftem Lächeln.
Auch der eingeladene Hessische Kultusminister Alexander Lorz bemühte Vergleiche zwischen Hessen und der Schweiz. Beide Länder verfügten über gleiche Werte, starke föderalistische Strukturen und eine lange Tradition. Nun ja, die Schweiz habe vielleicht eine noch etwas längere Tradition, fügte er hinzu. Als Gastgeschenk brachte er dem neuen Schweizer Generalkonsul Hammer einen Hessischen Löwen mit.
Engadiner Spezialitäten
Nach den Reden, dem Konzert und den gesungenen Nationalhymnen lud Hammer zum Schweizer Büffet ein. Es gab Hacktäschli mit Honig-Senfsauce, Hirschpfeffer auf Jägerart, Raclette mit Minikartoffeln und zur süßen Krönung Vanillecrème mit Bündner Röteli. Da fehlte nur noch die Engadiner Nusstorte. Der befürchtete Regen blieb aus. Der Wettergott hatte Erbarmen mit dem Generalkonsul!
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Schweizer Generalkonsulat in Frankfurt
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