Hessische Landesregierung zeichnet vorbildliche gemeinnützige Stiftungen und ihre Projekte im Internet aus

 

Siegrid Püschel

 

Wiesbaden (Weltexpresso) - . Die „Wilhelm und Auguste Viktoria-Stiftung“ aus Frankfurt am Main wurde von der Hessischen Landesregierung im Rahmen der Ehrenamtskampagne „Gemeinsam Aktiv – Bürgerengagement in Hessen“ aufgrund ihres gesellschaftlichen Engagements als Stiftung des Monats Februar ausgezeichnet. „Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, beratungs- und betreuungsbedürftige Familien mit Neugeborenen, Säuglingen und kleinen Kindern zu unterstützen“, erklärte der Sprecher der Hessischen Landesregierung, Staatssekretär Michael Bußer.

 

 

„Mit dem Konzept der ‚Frühen Hilfen‘ hat die Stiftung Maßnahmen zur Unterstützung dieser Familien aufgebaut, sei es durch die Bereitstellung eines Baby-Starterpakets oder durch die Begleitung bei Arzt- und Behördengängen.“, fuhr er fort. Die Stiftung wurde im Jahre 1906 auf Anregung des damaligen Frankfurter Oberbürgermeisters Dr. Franz Adickes gegründet und ist seit dem 19. Oktober 1908 offiziell anerkannt; die Stiftungsgründung erfolgte anlässlich der Silberhochzeit des damaligen Kaiserpaares. Im Jahre 2008 wurde die Stiftung angesichts ihres hundertjährigen Bestehens in das Goldene Buch der Stiftungen der Stadt Frankfurt am Main eingetragen.

 

Der Stiftungszweck war die Senkung der damals exorbitant hohen Säuglingssterblichkeit. Die Stiftung wurde hierzu von den Frankfurter Bürgern sehr komfortabel ausgestattet. Doch diese gute finanzielle Ausstattung ging während der großen Inflation zum größten Teil verloren. Die moderne Kinderheilkunde, Hygiene und Ernährungswissenschaft sowie der soziale Fortschritt haben glücklicherweise dazu geführt, dass sich der ursprüngliche Stiftungszweck aufgehoben hat. Leider gibt es dennoch intrafamiliäre Probleme, die zur Gefährdung vor allem der kleinsten und kleinen Kinder führen können. Nicht alle Kinder werden in gleich gute Bedingungen hineingeboren. Gerade in großstädtischen Ballungsräumen benötigen nach Angaben in der Literatur rund zehn Prozent der gebärenden Frauen zusätzliche Beratung und Betreuung.

 

Aus diesen Gründen hat die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung im Jahre 2007 beschlossen, dass ein „Frühe Hilfen“-Konzept für besonders beratungs- und betreuungsbedürftige Familien mit Neugeborenen, Säuglingen und kleinen Kindern zu erstellen ist. Dieses Konzept konnte 2008 eingeführt werden; ein Teil hiervon wird von den Kinderkrankenschwestern und Familienhebammen des Amtes für Gesundheit getragen. Diese Mitarbeiterinnen betreuen die in Frage kommenden Familien mittels Hausbesuchen und koordinieren ihre Arbeit sowohl mit anderen städtischen Ämtern als auch mit hierin engagierten freien Trägern. Die Familien nehmen hieran freiwillig teil.

 

Die Wilhelm und Auguste Viktoria-Stiftung ist organisatorisch dem Amt für Gesundheit der Stadt Frankfurt/Main zugeordnet. Die/der jeweilige Amtsleiter/-in ist qua Amt die/der Vorstandsvorsitzende, die/der Leiter/-in der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin ist Schriftführer/-in, weiterhin entsenden die drei größten Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung jeweils eine/-n Vertreter/-in in den fünfköpfigen Stiftungsvorstand. Die Tätigkeiten für die Stiftung werden von städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ihrer Arbeitszeit erbracht, so dass sämtliche Spenden und Erträge dem Stiftungszweck gemäß im Rahmen der Arbeit der „Frühen Hilfen“ zugeführt werden können. Es werden bspw. Spielzeuge, Vorlesebücher u. ä. Materialien den betreuten Familien überreicht, die der Anbahnung bzw. Verbesserung der Mutter-Kind-Bindung dienen. Weiterhin sind gelegentlich Spenden von Babynahrung, Lebensmitteln, kleineren Kleidungsstücken sowie Medikamenten erforderlich. Sämtliche Einkäufe werden je nach akutem Bedarf von den Mitarbeiterinnen getätigt und ausschließlich als Sachspenden an die Familien weitergegeben.

 

Des Weiteren erläuterte Staatssekretär Michael Bußer, dass Ministerpräsident Bouffier durch die Auslobung der „Stiftung des Monats“ besonders engagierte Stiftungen und ihre Projekte präsentieren und damit den Bürgerinnen und Bürgern in Hessen als Anregung für ähnliches ehrenamtliches Engagement vorstellen möchte. Auf diese Weise sollen weitere Impulse für die Entwicklung der Stiftungslandschaft in Hessen erfolgen.

 

Die Stiftungen des Monats werden auf den Internetseiten www.stiftung-hessen.de des hessischen Stiftungsportals vorgestellt. Mit der Würdigung ist ein Anerkennungsbetrag von 500,- Euro verbunden, der – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit - dem Stiftungskapital zufließen soll. Er ist symbolischer Ausdruck der Wertschätzung des Einsatzes der Stiftenden und ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

INFO:

Weitere Informationen zur Stiftung erhalten Interessierte bei der Geschäftsstelle des Stadtgesundheitsamts Frankfurt, Telefon: 069 – 212-31245.

 

Der Regierungssprecher wies noch einmal darauf hin, dass jede gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Hessen ihre Bewerbung auf den Internetseiten des Hessischen Stiftungsportals unter www.stiftung-hessen.de einreichen kann.

 

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