uni buergeruni 68 header2Die Bürger-Uni-Reihe zum Thema „1968 und die Folgen“ endet am 6. Dezember mit einer Podiumsdiskussion zur „Exklusivität des Diskurses“

Eric Fischling
 
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „50 Jahre in Bewegung: 1968 und die Folgen“ – so lautet der Titel einer Reihe im Rahmen der Frankfurter Bürger-Universität, die im Sommersemester begonnen hat und nun mit der vierten Podiumsdiskussion ihren Abschluss findet. Die Beteiligung ist ganz unterschiedlich. Die einen fangen erst an, sich damit zu beschäftigen, die anderen können das Thema nicht mehr hören. Aber, wer diese Reihe mitgemacht hat, kommt auch zum Abschluß.
Nach Aspekten eines demokratischen Aufbruchs, dem Experiment mit neuen Formen der Lebensführung sowie dem Umgang mit der Nazizeit und dem Holocaust geht es nun um die damalige Theoriebeflissenheit und ihre Nachwirkungen in die heutige Zeit. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen zur Podiumsdiskussion

„Hauptsache eine Theorie? 1968 und die Exklusivität des Diskurses“
am 6. Dezember 2018 um 19.30 Uhr
in der Stadtbücherei Frankfurt,
Hasengasse 4, 60311 Frankfurt am Main.

Der hermetische Sprachgestus der 68er ist legendär und wurde jahrzehntelang liebevoll gepflegt. Dabei entstanden hochabstrakte Sprach- und Diskursformen, die zu einer starken Exklusivität und Herausforderungen bei der gesellschaftlichen Anschlussfähigkeit führten. Andererseits hat gerade diese Liebe zur Theorie allen Versuchungen widerstanden, auf gesellschaftlich-politische Phänomene allzu einfache pragmatische Antworten zu geben und damit in der Analyse gesellschaftlicher Entwicklungen den wirklichen Kern zugunsten eines evidenten Augenscheins zu verfehlen oder zu kurz zu springen. Der Abend soll sich u.a. der Frage widmen, was von diesem Denken heute noch als zeitgemäß, ja zukunftsweisend bezeichnet werden kann. Oder verdrängt am Ende ein immer dominanter werdender Pragmatismus das Interesse an Theorien schlechthin? Und welche Folgen hätte eine solche Entwicklung?

Über diese und weitere Fragen diskutieren: Prof. Philipp Felsch, Kulturwissenschaftler, HU Berlin, Autor von „Der lange Sommer der Theorie“; Prof. Klaus Günther, Jurist und Rechtsphilosoph, Goethe-Universität, Exzellenzcluster Normative Ordnungen; Jürgen Kaube, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung; Dr. Rolf Wiggershaus, Philosoph und Publizist, Autor von u.a. „Die Frankfurter Schule“. Die Moderation übernimmt Rebecca Caroline Schmidt, Geschäftsführerin des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität. Begrüßen wird der politische Philosoph Prof. Rainer Forst, Goethe-Universität und Co-Sprecher des Exzellenzclusters.

Foto:
© uni-frankfurt.de

Info:
Die vierteilige Reihe ist eine Kooperation der Goethe-Universität und dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.