Der Frankfurter Zoo sammelt eine neue Besatzung zusammen
Helga Faber
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - 19 neue Pinguine sind im Exotarium eingezogen. Aber nur übergangsweise! Denn im Frühjahr werden sie ihre neue Außenanlage in Besitz nehmen. Die Arbeiten dort gehen in die letzte Runde. Bevor die Humboldt-Pinguine kommen konnten, mussten die Eselspinguine allerdings nach 61 Jahren den Zoo verlassen.
„Im Dezember 2016 erfolgte der erste Baggerbiss und damit der Auftakt zum Bau der neuen Anlage für die Humboldt-Pinguine. Dass die ersten Tiere jetzt hier in Frankfurt sind, ist ein sicheres Zeichen dafür, dass es nicht mehr lange dauern kann, bis die Anlage fertig gestellt ist. Die Eröffnung ist für das kommende Frühjahr geplant, und ich freue mich schon sehr auf den Moment, an dem wir sie der Öffentlichkeit übergeben können“, sagte Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.
Die neuen Humboldt-Pinguine kommen aus verschiedenen Zoos: Sieben aus Landau, vier aus Schwerin und acht aus dem Naturzoo Rheine. Im Januar werden noch sechs weitere aus dem Zoo von Beauval in Frankreich folgen. „Im Exotarium sollen sie nicht allzu lange bleiben“, sagt Stefan Stadler, Leiter der Wissenschaftlichen Abteilung des Zoos, und erklärt: „Sobald das sogenannte Abtrenngebäude auf der neuen Anlage fertiggestellt ist, werden die Tiere dort einziehen und bleiben, bis alle Bauarbeiten abgeschlossen sind. In dem Gebäude, das nicht im Besucherbereich liegt, haben sie ausreichend Platz und Zugang zu einem Wasserbecken. Hier können sie sich in Ruhe eingewöhnen und gegenseitig kennenlernen, bevor es im Frühjahr auf die große Freianlage geht.“
Ihre Vorgänger, die Eselspinguine, waren im Frankfurter Zoo seit 1957 zu sehen. Die zehn Bewohner der mittlerweile in die Jahre gekommenen Anlage im Exotarium sind am 11. Dezember alle zusammen in den Zoo von Wuppertal umgezogen. Humboldt-Pinguine (Spheniscus humboldti) gehören zur Gattung Spheniscus, zu der vier der insgesamt 18 Pinguinarten zählen. Laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion IUCN gelten sie als gefährdet.
Vor zehn Jahren hat sich in Landau in der Pfalz die Naturschutzorganisation „Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins e.V.“ gegründet, die sich speziell um die Umweltbildung und den Erhalt der durch menschliche Aktivitäten bedrohten Brutgebiete in Peru und Chile bemüht. Der Zoo Frankfurt unterstützt gemeinsam mit vielen anderen Zoos dieses wichtige Projekt.
Fotos:
Ina Hartwig und Stefan Stadler vor den neuen Humboldt-Pinguinen im Exotarium des Zoos
Ina Hartwig fotografiert neue Humboldt-Pinguine im Exotarium des Zoos
Neue Humboldt-Pinguine im Exotarium des Zoos
alle Fotos © Stadt Frankfurt, Bernd Kammerer