Jörg Dachstein
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wer ganz da oben mitspielen will, muss auch mal einen ganz Großen schlagen. Das Sonntagnachmittagsspiel wäre für die Eintracht eine gute Möglichkeit gewesen, so einen dicken Fisch zu angeln. Bis zur 82. Minute sah es auch ganz danach aus. Der 1:1 Ausgleichstreffer kam aus dem absoluten Nichts. Nicht das Gladbach so schlecht war oder die Eintracht so gut, viel mehr wirkte es so, als würde sich nicht mehr viel am Spielstand ändern.
Stimmen zum Spiel:
Gelson Fernandes – Eintracht Frankfurt
Leider musste ich ausgewechselt werden, weil ich hinten am Oberschenkel etwas gespürt habe, was sich alles andere als gut angefühlt hat. Ich muss jetzt das MRT abwarten und dann wissen wir, was es genau ist. Ich kenne meinen Körper und habe kein gutes Gefühl. Leider hatte ich den gleichen Schmerz schon einmal.
Martin Hinteregger – Eintracht Frankfurt
Gladbach war in der ersten Halbzeit sehr präsent. In der zweiten Halbzeit haben wir sehr beherzt verteidigt und man hatte nicht das Gefühl, dass Gladbach nochmal gefährlich vor unser Tor kommen kann. Deswegen war das Tor auch für mich aus dem Nichts. Eigentlich wollten wir heute gewinnen, aber den einen Punkt nehmen wir mit, der auf jeden Fall besser als keiner ist. Letztendlich kann man damit dann auch noch zufrieden sein, weil Gladbach sogar noch den Siegtreffer erzielen hätten können.
Danny da Costa – Eintracht Frankfurt
Wir haben sehr lange geführt, aber leider kurz vor Schluss noch den Ausgleich bekommen. Das ist ein bisschen bitter. Es hätte uns sehr gutgetan, wenn wir das 1:0 über die Zeit bringen und einen dreckigen Sieg einfahren. Insgesamt haben wir eigentlich auch gar nicht viel zugelassen. Aber man muss es auch mal so sehen, wir haben gegen eine Top-Mannschaft gespielt und nicht verloren. Wir haben jetzt schon deutlich mehr Punkte geholt als zum gleichen Zeitpunkt in der Hinrunde. Da sind wir gegen Dortmund und Gladbach untergegangen. Daran sieht man jetzt schon eine Entwicklung. Wir machen eigentlich aktuell bis zum letzten Pass alles gut, aber reagieren dann aber etwas zu überhastet. Wenn wir das wieder besser machen können, dann werden wir auch wieder öfter gewinnen.
Adi Hütter – Trainer von Eintracht Frankfurt
Ich habe immer wieder betont, dass wir die Doppelbelastung sehr gerne annehmen. Auch im vergangenen Herbst haben wir nach den Auftritten in der Europa League gute Spiele gezeigt. Wir haben heute gegen den Tabellendritten 1:1 gespielt, deshalb will ich nicht sagen, dass wir mental nicht frisch waren. Es ist schwer, wenn du am Donnerstag bei zehn Grad Minus spielst und dann noch zurückmusst. Gladbach gehört zu den besten Mannschaften der Bundesliga und sie konnten sich eine Woche auf uns vorbereiten. Trotz allem haben wir nicht verloren. In einer Phase der zweiten Halbzeit hatte ich sogar das Gefühl, dass wir ein zweites Tor schießen können. Mit der Chance von Josip Drmic hätten wir es dann noch verlieren können. Von daher gesehen, ist alles gut.
Dieter Hecking - Trainer Borussia Mönchengladbach
Wenn man so hinten heraus so spät im Spielverlauf den Ausgleich erzielt, dann überkommt einen Zufriedenheit. Unzufrieden war ich mit dem Ergebnis zur Halbzeit. Ich glaube, dass wir selten so eine gute erste halbe Stunde auswärts gespielt haben, wie heute. In dieser Phase muss man sich dann aber auch belohnen. Aus den Möglichkeiten, die wir hatten, musst du ein Tor machen. Es fehlte dort zu oft der letzte Pass. Und dann hast du das Gefühl, dass man alles im Griff hat und dann bekommst du mit dem Halbzeitpfiff den Gegentreffer. Das hat der Eintracht in die Karten gespielt. Ohne die Leistung schmälern zu wollen, aber man hat schon gemerkt, dass die Eintracht am Donnerstag ein Spiel hatte. Ich weiß aber auch, wie schwer das ist, dann wieder in den Liga-Alltag umzuschalten. In der zweiten Halbzeit haben sie dadurch dann wieder die Kraft bekommen, die sie gebraucht haben und das haben wir dann gespürt. Wir haben dann zehn bis zwölf Minuten gebraucht, um unser Spiel umzustellen, immer mit der Angst, dass du einen langen Ball bekommst, der zum 2:0 führt. Am Ende haben wir uns dann aber belohnt für ein gutes Auswärtsspiel und nehmen den Punkt gerne mit.
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