
Claudia Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das Ergebnis dieses Sonntagsspiels kann man so und so sehen. Denn, als in der letzten Minute der ersten Halbzeit das 1:0 für Frankfurt fiel, überraschend nur, daß der Ball endlich in den Kasten kam, war das für die Frankfurter Anhänger natürlich eitel Freude. Da schmeckt die Wurst in der Pause und auch das Bier noch mal so gut.

Spiele, die so eindeutig Mannschaften auf spielerisch gleicher Augenhöhe erkennen lassen, sind ein wenig langweilig in der Berichterstattung, weil sie sich darin erschöpft, daß man die jeweiligen Spielzüge benennt. Wir wollen stattdessen lieber über die Situation reden, die man durchleuchten muß, wenn man konstatiert, daß fünfmal hintereinander Eintracht Frankfurt ein Unentschieden erreichte. Das ist ja inzwischen auffällig, an so viele Unentschieden hintereinander kann ich mich zu keiner Zeit erinnern. Aber – und das wäre die erste Überlegung – hier gibt es glückliche Unentschieden und unglückliche – und gerechte auch. Sicher gehörte das gestrige Sonntagspiel in die letzte Kategorie. Aber nur haarscharf. Denn es sah das Spiel über eher nach einem 2:0 für Eintracht Frankfurt aus, als nach einem Ausgleich oder gar einem Vorrundensieg.

Wie man nun einerseits mit einem Unentschieden nach dem anderen – immerhin fünf in sechs Spielen der Bundesliga – nicht eine Führungsmannschaft in der Ersten Liga bleiben kann - Eintracht Frankfurt rutschte an diesem Wochenende auf den siebten Platz ab, war schon Vierter gewesen - , so gilt doch das Augenmerk den Gegnern, die meistenteils die waren, die in der Tabelle vor der Eintracht stehen. Wer also sagt, die Stabilität der Eintracht erkennt man auch daran, daß sie gegen Mannschaften, die vor ihr stehen und gegen die sie sonst verliert, nun auf gleicher Ebene spielt, hat völlig recht. Das klingt nur nach einem Widerspruch, daß die Unentschieden ein kleiner Sieg sind. Dabei reden wir von denen gegen Spitzenmannschaften. Aber das darf man nicht sagen, ohne zu erwähnen, daß zweimal die Unentschieden äußerst glücklich waren, wozu das Bremerspiel zuvörderst gehört, wobei Bremen jetzt auf dem 10. Rang steht. An Eintracht vorbeigeschoben hat sich inzwischen der VfL Wolfsburg, der seit vielen Wochen eher leise durchmarschiert, was jetzt Folgen trägt.
Andererseits ist die Eintracht seit jeher eher eine Mannschaft, die groß aufspielt, wenn der Gegner höherrangig ist, als daß sie die ‚normalen‘ Spiele gewönne, wie man es gegen abstiegsgefährdete Mannschaften doch erwarten dürfte. Von daher ist der nächste Sonntag, wo es gegen den Vorletzten geht, Hannover 96, keine gesetzte Sache, wobei dann fünf Spiele in 15 Tagen absolviert sind, eine beachtliche körperliche Leistung. Schau‘n wir mal.
Fotos:
Titel: Danny da Costa setzt sich gegen seinen Gegenspieler Zakaria durch,
alle Fotos: © Eintracht Frankfurt
Info:
Rückspiel Eintracht Frankfurt gegen Shakhtar Donetsk in Frankfurt am 21. Februar in Frankfurt
Auswärtsspiel am 24. Februar gegen Hannover 96
Mönchengladbach gegen VfL Wolfburg am 23. Februar