Eintracht Frankfurt hält im Hinspiel im UEFA Achtelfinale Inter Mailand mit 0:0 stand, Stimmen zum Spiel
Jürgen Schneeberger
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Trotz einem klaren Foul an Haller im Strafraum von Inter Mailand, verwehrt der schottische Schiedsrichter William Collum der Eintracht den Elfmeterpfiff. Stattdessen schickt er den verärgerten Frankfurter Trainer Adi Hütter auf die Tribüne, weil er gegen eine Wasserflasche trat, und gab Makoto Hasebe eine gelbe Karte. Diese Fehlentscheidung könnte für die Eintracht noch teuer werden. Die Frankfurter Spieler sind mit dem 0:0 recht zufrieden. Was sie noch über das Spitzenspiel zu sagen haben, können Sie unter Stimmen zum Spiel nachlesen.
Stimmen zum Spiel
Makoto Hasebe – Eintracht Frankfurt
Es ist sehr schwer zu sagen, woran es eigentlich gelegen hat, aber die Hauptsache ist, dass wir kein Gegentor bekommen haben. Wir hätten heute natürlich sehr gerne gewonnen, aber insgesamt ist es kein so schlechtes Ergebnis. Wenn der Schiedsrichter in der ersten Halbzeit auf Foulelfmeter für Inter Mailand entscheidet, dann muss er vielleicht auch uns den Elfmeter in der zweiten Halbzeit geben, aber so ist Fußball. In der Halbzeitpause hat uns der Trainer aufgefordert, mehr Mut zu zeigen und offensiver zu werden. Das ist uns dann in der zweiten Halbzeit sehr gut gelungen und wir haben sehr gut gespielt. Leider haben wir das Tor nicht machen können. Ich denke, dass wir heute die bessere Mannschaft gewesen sind. Im Rückspiel stehen die Chancen bei 51%, das Spiel zu gewinnen.
Martin Hinteregger – Eintracht Frankfurt
Im Rückspiel nächste Woche sehe ich für uns sehr gute Chancen. Unser Ziel war heute, die Null zu halten und das haben wir geschafft. In der ersten Halbzeit, beim Elfmeter, müssen wir uns bei Trappo (Kevin Trapp) bedanken. Ein Ziel ist uns damit gelungen, wie man in der zweiten Halbzeit gesehen hat, wollten wir unbedingt in Führung gehen. Mit meinem Kopfball hätte ich zu hundert Prozent das Tor machen müssen. Leider war ich in diesem Moment total überrascht, dass ich so frei zum Kopfball komme und wollte ihn dann zu schön ins lange Eck setzen. Im Endeffekt hätte ich ihn einfach nur aufs Tor bringen müssen. Da sind bei mir einfach zwei Gedanken zusammengekommen, die mich dann davon abgehalten haben, jubeln zu können.
Sebastian Rode – Eintracht Frankfurt
In der ersten Halbzeit waren wir nicht so richtig im Spiel und Inter hat dadurch ein gutes Spiel gemacht. In der Halbzeitpause hat uns der Trainer wachgerüttelt und gesagt, wir sollen mit Selbstvertrauen auftreten. Wir konnten heute zu null spielen, was uns eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Mailand gibt. Mit einem Tor oder etwas mehr Glück mit dem Schiedsrichter, wäre es für uns natürlich noch besser gewesen. Wenn der Schiedsrichter den Strafstoß für Mailand pfeift, muss er meiner Meinung nach auch beim Foul an Haller einen Strafstoß pfeifen. Aber dass er unseren Trainer auf die Tribüne schicken, ist schon etwas lächerlich.
Kevin Trapp – Eintracht Frankfurt
Ich denke, dass unsere Chancen im Rückspiel mehr als ordentlich sind. Mailand hat nach der Halbzeit nicht einmal auf unser Tor geschossen. Wir hatten tolle, insgesamt ganz gute Möglichkeiten. Es war uns sehr wichtig, dass wir zu null gespielt haben. Beim Rückspiel in Mailand haben wir eine sehr große Chance. Ich bin mir sicher, dass es ein sehr interessantes Spiel wird. Wir glauben an uns und dass wir weiterkommen werden. Ich weiß nicht, ob man den Elfmeter hätte geben müssen, aber das Wichtigste ist, dass er nicht rein gegangen ist. Das war Intuition.
Adi Hütter – Eintracht Frankfurt
Für uns war es sehr wichtig, dass wir zu null spielen und das ist uns auch gelungen. Leider ist es uns nicht gelungen, ein Tor zu erzielen. Heute haben wir zwei verschiedenen Halbzeiten gesehen. In der ersten war Inter Mailand besser und in der zweiten Hälfte waren wir die bessere Mannschaft. Wir haben Inter viel zu viele Räume gelassen. Nach der Pause lief es bei uns dann besser. Hätten wir den Elfmeter bekommen, den wir bekommen hätten müssen, und Martin seine hundertprozentige Chance rein gemacht hätte, hätten wir das Spiel auch gut gewinnen können. Über das ganze Spiel gesehen, ist es am Ende aber ein gerechtes Unentschieden, welches uns im Rückspiel noch alle Möglichkeiten offenlässt. Mit einem Unentschieden sind wir weiter. Da Inter dieses Mal den Heimvorteil hat, sind sie für mich der Favorit. Wir werden auch in Mailand wieder unsere Chancen bekommen. Wir können natürlich mit viel Selbstvertrauen nach Mailand reisen.
Da uns vom Schiedsrichter ein ganz klarer Elfmeter genommen wurde, habe ich mich von meinen Gefühlen hinreißen lassen und ich habe gegen die Wasserflasche getreten. Normalerweise hätte ich das natürlich nicht gemacht. Man konnte auch sehen, dass ich in meiner aktiven Karriere einen sehr starken rechten Fuß hatte (lacht...). Ich hatte von der Tribüne mal eine ganz andere Perspektive auf das Spiel und konnte daraus vielleicht sogar noch Schlüsse für das Rückspiel ziehen. Meine Assistenten haben das hervorragend gemacht, ich hatte keinen Kontakt zu ihnen. Sie haben aber genauso gewechselt, wie ich es auch gemacht hätte. Es freut mich, dass wir so ähnlich denken.
Luciano Spalletti - Trainer Inter Mailand
Wir haben in der ersten Hälfte Persönlichkeit gezeigt und die Freiräume genutzt. In der zweiten Halbzeit haben wir zu kompliziert gespielt. Die Eintracht war sehr druckvoll. In der Europa League muss man körperlich sehr stark auftreten, das hat Frankfurt heute gut gemacht. Wir standen zu weit weg vom Gegner und haben nicht gut verteidigt. Wir hatten auch noch Chancen, waren aber zu ungefährlich. Insgesamt war es aber eine starke Leistung meiner Mannschaft.
Fotos:
Die Erklärung zum Bild zur Chroeographie im vorherigen Artikel
alle Fotos © JS
Info:
Die Regelung für Pressekonferenzen sind - wie andere Dinge - bei UEFA Wettbewerben sehr speziell und unterscheiden sich von denen der Bundesliga. So finden die Pressekonferenzen nicht mit beiden Trainern gleichzeitig statt, sondern hintereinander, was unsere Bilder dokumentieren.
Spielbericht:
https://weltexpresso.de/index.php/heimspiel/15482-mehr-mut-zu-zeigen-und-offensiver-zu-werden