Vortrag: ‚Frankfurter Kriminalgeschichte(n) am 3. Juni im Institut für Stadtgeschichte
Roswitha Cousin
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am Montag, 3. Juni, spricht Wolfgang Kraushaar über den linken Terrorismus in Frankfurt. Der Vortrag beschließt die Reihe „Frankfurter Kriminalgeschichte(n)“, die die Gesellschaft für Frankfurter Geschichte in Kooperation mit dem Institut für Stadtgeschichte veranstaltet.
Keine andere Großstadt eignete sich für die terroristische Infrastruktur offenbar so sehr wie Frankfurt. Die RAF hatte sich hier ihre Zentrale eingerichtet, von der aus sie ihre todbringenden Bombenanschläge im Frühjahr 1972 organisieren konnte. Kurz darauf wurde hier mit Andreas Baader, Holger Meins und Jan-Carl Raspe auch ihr Spitzentrio verhaftet.
Als Konsequenz aus dem Scheitern ihrer ersten Generation gründete der Frankfurter Student Wilfried Böse die Revolutionären Zellen (RZ). Diese verübte im Mai 1981 den Mord an dem hessischen Minister Heinz-Herbert Karry. 1977 war der Mordanschlag auf Jürgen Ponto erfolgt, 1989 kam der auf Alfred Herrhausen. Der Hamburger Politikwissenschaftler Kraushaar fragt in seinem Vortrag, was Frankfurt für Terroristen so attraktiv gemacht hat. Waren es die geistigen Wurzeln, die manche in den Reihen der Frankfurter Schule vermuteten, oder bloß logistische Vorteile, die für Gelegenheiten sorgten?
Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr im Dormitorium des Karmeliterklosters, Münzgasse 9. Die Teilnahme kostet vier Euro, ermäßigt drei Euro. Für Mitglieder der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte ist der Eintritt mit Ausweis frei. Es besteht nur ein begrenztes Platzangebot. Reservierungen sind nicht möglich.
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