Serie: Das MUSEUMESUFERFEST 2013 mit dem Gastland BRASILIEN in Frankfurt am Main, Teil 1
Konrad Daniel und Sibylla von Suden
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Rund 3 Millionen Flanierer erwartet das MUSEUMSUFERFEST 2013, wo beiderseits des Mains auf rund 8 Kilometer Festival sich die Freßbuden mit den Trinkhallen ein Stelldichein geben und die 22 Museen vornehm im Hintergrund sich ihren Teil denken, aber auch mehr Besucher – vor allem Toilettengäste – haben als an anderen Wochenenden.
Peter Feldmann, Frankfurter Oberbürgermeister eröffnete ab 17 Uhr mit einem sanften BEM-VINDO, was auf Brasilianisch, oder doch allgemein Portugiesisch der Willkommensgruß ist, der sich an alle Gekommenen richtete, zuvörderst aber an den brasilianischen Generalkonsul Marcelo Jardim, der aber anschließend zeigte, wie gut sein Deutsch ist und sich für das große Interesse für sein Land bedankte. Feldmann hatte zuvor die Gemeinsamkeiten – sehr international mit friedlichem Zusammenleben verschiedener Ethnien sowie der Kunst, richtig gut feiern zu können, was am Karneval exemplifiziert wurde - und freundschaftlichen Beziehungen beider Länder betont, zusätzlich kommen mit der diesjährigen Frankfurter Buchmesse mit dem Gastlandauftritt von Brasilien und der Fußballweltmeisterschaft vom 12. Juni bis 13. Juli 2014 in Brasilien noch zwei aktuelle Ereignisse hinzu.
Das ist rundherum eine gute Idee, die noch von Peter Weidhaas, dem früheren Buchmessendirektor erfundene Heraushebung eines Landes auf der Buchmesse, was dort inzwischen zu einem Lese- und Schriftstellerfest des jeweiligen Landes geworden ist und früher Gastland genannt, heute meist Ehrengast heißt, dieses Land auch zum herausgehobenen Partner zum MUSEUMSUFERFEST zu machen. Soviel Kultur muß sein und wie man bei der Eröffnung sehen konnte, hat es den Leuten gefallen. Dazu gehört auch nicht soviel, denn auf der BRASILIENbühne am Nizza, wo die Eröffnung stattfand, bestaunten die Untenstehenden die farbenfrohen Kostüme genauso wie die fetzigen Tänzer und wiegten sich sehr schnell, wippten mit den Füßen, klatschten den Rhythmus in die Hände zu den feurigen Klängen der Bands, die eine nach der anderen die Herzen und Beine der Umstehenden eroberten.
Ja, auch die Sänger sind wichtig und daß das Bewegen auf der Bühne nicht nur zum Spaß da ist, zeigten dann zum Abschluß der Eröffnung ein Kampftanz. So etwas gibt es auch, wird Capoeira genannt und entstammt der afrobrasilianischen Kultur, denn Brasilien ist nicht nur das von den Europäern, an vorderster Front von den Portugiesen besiedelte riesige südamerikanische Land, sondern ein Amalgam. Einen Bastrock zu tragen ist darum für diese Tänzer auch keine Verniedlichung oder gar Verweiblichung, sondern stolzer Ausdruck ihrer Landesgeschichte.Im übrigen würden wir schon deshalb so gut darüber schreiben, weil uns die riesigen Messer/Schwerter/Macheten dann doch potentiell einschüchterten.
Wenn doch etwas kritisch nachgefragt wird, was es denn mit den Museen auf sich habe an diesem dreitägigen Spektakel MUSEUMSUFERFEST, dann hätten wir früher zu den Mitfragern gehört, finden aber heute, daß nicht so sehr die Museen, sondern generell die Kultur im Vordergrund steht und von daher gar nicht mehr zwischen Museen, Musik, Essen und Trinken, Tanzen und anderer Unterhaltung unterschieden werden kann. Schließlich kann man sogar die gewaltigen Flächen zum Sitzen , die am Mainufer auf dem Rasen durch schlichte Bänke und Tische wie in Äppelwoi-Lokalen geschaffen wurden, als Kulturträger bezeichnen. Denn am Freitagabend saßen sie überall die Leute, ins Gespräch oder die nächste Musik vertieft und immer auch beschäftigt mit dem, was sich auf den Tellern bog. Fortsetzung folgt.
Info:
Eine Eintrittsgebühr gibt es nicht. Der Button für freien Eintritt an den drei Tagen in alle Museen kostet nur 4 Euro. Für Auswärtige gibt es günstige Museumsuferfest-Wochenenden der Frankfurter Hotels , die man jetzt nur noch für das nächste Jahr buchen kann, was man bald machen sollte.
Das gehörig anspruchsvolle wie vielseitige Programm gibt es überall als kleines Heft oder zum Herunterladen auf der Webseite.Das abschließende große Feuerwerk findet am Sonntag um 22. Uhr 30 statt.
www.museumsuferfest. de