ffm Dainow Becker Schuster Schnabel Junker copyright Stadt Frankfurt Maik ReussWeiterer Meilenstein auf dem Weg zur Jüdischen Akademie in Frankfurt

Klaus Hagert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „Mit der  über das Grundstück für die Jüdische Akademie zwischen dem Zentralrat der Juden in Deutschland und unserer Wohnungsgesellschaft ABG ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung dieser besonderen Jüdischen Denkfabrik gesetzt. Die Stadt Frankfurt am Main freut sich sehr darüber, dass aus der Vision dieser besonderen Akademie nun in großen und schnellen Schritten Realität wird. Aus meiner Sicht ist Frankfurt als jüdischste Stadt in Deutschland der ideale Ort für den Diskurs über die Zukunft unserer Gesellschaft aus jüdischer Perspektive.
Gerade auch vor dem Hintergrund zunehmender gesellschaftlicher Verwerfungen und der Gefahr eines weiteren Auseinanderdriftens unseres friedlichen Miteinanders, ist eine solche Einrichtung, die gesellschaftliche Brücken baut, umso wichtiger“, erklärte Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker am Donnerstag, 24. September, aus Anlass der Vertragsunterzeichnung zwischen dem Zentralrat und der ABG Frankfurt Holding.

„Heute sind wir dem Bau der Jüdischen Akademie einen wichtigen Schritt näher gekommen. In diesen Zeiten ist ein Ort wie die Akademie nötiger denn je – ein Ort, wo sich Juden und Nicht-Juden begegnen, wo Wissen über das Judentum vermittelt und eine Debattenkultur in jüdischer Tradition gepflegt wird“, ergänzte Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland.

Für die Gesamtrealisierung der Jüdischen Akademie werden Aufwendungen in Höhe von insgesamt rund 34,5 Millionen Euro erwartet. Die Stadtverordnetenversammlung hatte zuletzt Anfang Juni den erweiterten städtischen Zuschuss beschlossen. Auch die Bundesrepublik Deutschland sowie das Land Hessen wollen sich mit 16 Millionen Euro beziehungsweise 7 Millionen Euro am Bau der Jüdischen Akademie beteiligen.

„Wir freuen uns, dass mit dem heutigen Grundstückskaufvertrag die Jüdische Akademie eine Heimat in Frankfurt am Main gefunden hat und dieses Projekt ein bedeutender Schritt zur Realisierung des Kulturcampus ist“, sagte Frank Junker, Geschäftsführer der ABG Frankfurt Holding, die die Projektentwicklung betrieben hat.

„Die Jüdische Akademie wirkt als intellektueller Mittel- und Anziehungspunkt sowohl für Juden aus Deutschland und Europa als auch für Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften, die an jüdischen, interkulturellen, interreligiösen oder universellen Fragestellungen interessiert sind. Frankfurt im Herzen Europas als jüdischste Stadt Deutschlands hat eine ganz besondere Aufgabe und ein ganz besonderes Interesse, dass das Projekt gelingt. Daher unterstützen wir das Projekt im Rahmen unserer Möglichkeiten mit einem Investitionskostenzuschuss in Höhe von 5,5 Millionen Euro, damit die Jüdische Akademie entstehen kann“, unterstrich Becker.

Die Jüdische Akademie, die der Zentralrat der Juden in Frankfurt am Main plant, soll südöstlich am Kulturcampus in der Senckenberganlage entstehen. Ein Baubeginn wird zum Jahreswechsel angestrebt.

Foto:
Unterzeichnung Kaufvertrag für Grundstück für Jüdische Akademie (1): (l-r) Mark Dainow, Uwe Becker, Josef Schuster, Harry Schnabel, Frank Junker 
© Stadt Frankfurt, Maik Ruess