Jerry Speyer beschert der Stadt Frankfurt eine Dependance des Museums Moderner Kunst (MMK) im neuen TaunusTurm, Teil 2/2

 

Claudia Schulmerich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Unterm Strich wissen alle Beteiligte, daß sie gemeinsam von dem Kulturprojekt profitieren. Jerry Speyer kann mit der Dependance des MMK seinen TaunusTurm aufwerten, beleben und im Gespräch halten, denn die wechselnden Ausstellungen des Museums für Moderne Kunst sind nicht nur für Frankfurter und Touristen interessant, sondern auch für Bewohner und dort Beschäftigte.

 

Die MMK Dependance im TaunusTurm ist eine großartige Bereicherung dieses zentralen Standortes im Frankfurter Bankenviertel. Ein hervorragendes kulturelles Angebot für die Frankfurter, attraktive Wohnungen direkt an den grünen Wallanlagen und hochqualitative Büroflächen für erstklassige Unternehmen im TaunusTurm sind ein einmaliges Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung.“, bedankte sich Investor und Mäzen Jerry Speyer und fügte den persönlichen Dank an die Stadt für die intensive und fruchtbare Kooperation an.

 

In der Tat fragt man sich, wenn man das Modell anschaut, das offen in die grünen und durch Satzung geschützten Wallanlagen blickt und wo auch der Eingang plaziert ist,fragt man sich also, weshalb die bisherige Bebauung der anderen Hochhäuser die Wallanlage nicht in ihr Konzept miteingebunden hat, wo Grün doch seit langem ein wichtiger Wohlfühlfaktor ist und auch ein Hochhaus attraktiver macht. Das gilt für die Hochhäuser. Was die Frankfurter Wallanlagen angeht, die entstanden sind, als die mittelalterliche Stadtmauern geschleift wurden, so sind sie sehr unterschiedlich genutzt. Auf der Seite des Eschenheimer Turms hinter dem Hotel Hilton bis zur Alten Oper sind sie lebendig, sowohl was die Bepflanzung angeht, wie auch die Menge an Spaziergängern. An der Taunusanlage, wo sie bis zur Oper Frankfurt, eigentlich bis zum Main reichen, waren die Wallanlagen noch vor Jahren erst ein Sammelbecken für Junkies, dann der Hinterhof der Blockupy Besetzer vor der EBZ, der Europäischen Zentralbank, die der Oper Frankfurt gegenüberliegt.

 

Mit vielen Dankesworten an Stadt und Investor stellte sodann Museumsdirektorin Susanne Gaensheimer die Situation des MMK dar, das bisher nur ein Zehntel seines Bestandes von rund 5000 Werken ausstellen könne. Erst, seit vor zwei Jahren beim Zehnjährigen des MMK im für den Abriß bereitstehenden Degussahaus am Main eine umfangreiche Jubiläumsschau den Reichtum der Sammlung allen vor Augen führte, habe sie bei allen Verantwortlichen offene Ohren für weitere Ausstellungsräume gefunden. „Endlich ist es gelungen, die so lang ersehnte und dringend notwendige räumliche Erweiterung des MMK zu schaffen. Die bedeutenden Werke der Sammlung des MMK, die bislang nur in Auszügen präsentiert werden konnten, können nun umfangreicher und dauerhafter der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.“

 

Ihr künstlerisches Konzept für die nunmehr beiden Hauptstandorte des MMK sieht vor, im Holleinbau künftig die Klassiker permanent ausstellen zu können: Andy Warhol, Rosemarie Trockel, Gerhard Richter oder Blinky Palermo. Joseph Beuys hat dort schon seine hohe Ecke mit Hirsch! Im Herzen des Bankenviertels dagegen sind ab Sommer 2014 zweimal jährlich Ausstellungen von Gegenwartskünstlern geplant. Dafür ist das gesamte zweite Geschoß vorgesehen. Im Erdgeschoß dagegen werde es einen MMK-Buchladen und ein Museumscafé geben.

 

Daß die unentgeltliche Fläche der Dependance im zweiten Stock aber überhaupt mit Kunst bespielt werden kann, haben drei weitere Sponsoren möglich gemacht. Stefan Quandt, aus reichem Haus und Unternehmer sowie Partner des MMK, hat sich in der Werbung weiterer Unterstützer hervorgetan und so werden auch die Ernst-Max-von-Gruneliusstiftung und die Helaba dazu beitragen, daß die jährlich 350 000 Euro Betriebskosten zusammenkommen. Gesichert sind diese bisher zu zwei Dritteln, also auf zehn Jahre. Weitere Sponsoren sind demnach willkommen.

 

INFO:

 

Der TaunusTurm ist ein 170 Meter hohes Bürohochhaus mit 40 Stockwerken und rund 60 000 Quadratmetern Bürofläche. Als erstes Gebäude an der Neuen Mainzer Straße wird der TaunusTurm seine 13 Meter hohe Eingangslobby zum anliegenden Grün, der Wallanlage hin ausrichten. Der vom Frankfurter Architektenbüro Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten entworfene schlanke Turm mit heller Natursteinfassade soll als erster Frankfurter Hochhausneubau nach dem internationalen Standard LEED Platinum zertifiziert werden. Mit dem Bau des TaunusTurm werden die anliegenden Wallanlagen deutlich aufgewertet. Ein Teil des Grundstückes wird dafür genutzt, diese zu erweitern und mit einer neuen Promenade entlang der gesamten Gebäudereihe zu erschließen. Neben dem TaunusTurm errichtet Tishman Speyer einen Wohnturm, der sich ebenfalls mit seinem Eingang zum Grünen hin ausrichtet und damit über eine Adresse an den einzigartigen und bisher an dieser Stelle ungenutzten Frankfurt Wallanlagen verfügt.

 

Foto: Rolf Maass

www.mmk-frankfurt.de