Eintracht Frankfurt trauert um ein Vereinsmitglied, dessen Blut schwarz rot durch seine Adern floß
Viktoria Henning und Claudia Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wir sind alle sehr traurig, wir, die wir KURTI als den liebevollen, feinen, älteren Herrn im Pressebereich bei den Eintrachtspielen kannten, seit wir gehört hatten, daß er am vorletzten Mittwoch mit 87 Jahren starb. Einfach starb. Dabei war er doch gerade noch unter uns und seither gab es innerhalb von 10 Tagen gleich drei Heimspiele der Eintracht, weshalb wir an ihn in besonderer Weise dachten.
Kurt Eduard Schmidt, Kurti, begeisterte sich seit 1932 für die Sportgemeinde Eintracht (SGE). Unsterblich wurde Kurti als wahrer Eintracht Fan, indem er als berufstätiger Polizei-Oberkommissar 1959 den Frankfurter Straßenverkehr mit zwei Eintracht Fahnen regelte – warum? Die Eintracht gewann die Deutsche Meisterschaft! „Ich war so aus dem Häuschen, daß ich es als selbstverständlich empfand, jetzt als Frankfurter Flagge zu zeigen.“ lachte Kurti beim Spiel gegen Werder Bremen, in der Commerzbank Arena, am 08. Dezember 2012. Ja, Kurti war nicht nur Eintracht Fan mit Herz und Blut, Kurti war zudem auch Ehrenvereinsmitglied. Kurt Eintracht Schmidt, unter Freunden genannt, war Mitarbeiter im Jugendausschuss, Betreuer der Oberligamannschaft, Kassenrevisor, Schiedsrichterbetreuer und insgesamt 32 Jahre lang Stadionsprecher bei den Amateuren am Riederwald und Pressewart. Er selbst hat, dann schon als Ehrenmitglied, lächelnd kommentiert: „Es gibt keine Funktion außer Trainer und Präsident, die ich bei der Eintracht noch nicht ausgeführt habe.“
Kurti verstand es, sich gewählt auszudrücken und charmant-vornehm zu verhalten. So beschenkte er die Damen aus der Presseabteilung mit kleinen Aufmerksamkeiten wie Süßigkeiten oder kleinen Ansteckpins, brachte dem Radio Fanomania Team Eis aus der Halbzeitpause mit und hatte immer ein Herz für Kinder. Kurti war immer positiv gestimmt, lächelte Sorgen, auch die der anderen, weg, wußte auf jede Frage über jedes Eintracht Spiel die entsprechende Antwort. Seine Kritik, ob positiv oder negativ, war immer begründet und Kurti machte aus seiner Meinung kein Geheimnis. Zuletzt war Kurti immer sehr begeistert von Sebastian Rode und freute sich über jeden Eintracht Fan, der sich mit ihm über das gerade gelaufene Spiel unterhielt. Am Ende eines jeden Spieltages war Kurti glücklich, egal, wie das Spiel ausgegangen war – es war seine Eintracht.
Auch von den Fans wurde Kurti geliebt und wird Kurti geliebt, denn er war wirklich ein Mensch, der jeden Menschen so akzeptierte und respektierte, wie er war. Auch als Ehrenmitglied der SGE hat Kurti immer jede Meinung angehört, sich jedem geöffnet und, wenn es ihm möglich war, eine kleine Unterhaltung geführt. Das ist deshalb so bemerkenswert, weil unsere Gesellschaft, in der die Jüngeren nachdrängen, oft als eine von verschiedenen Generationen wahrgenommen wird, wo die eine nicht auf die andere hört. Kurti hat deshalb mit seinem Beispiel viel für die Akzeptanz von Älteren durch die Jugend getan. Sie haben ihn alle geachtet, viele haben ihn geliebt. Denn nicht das Alter ist entscheidend, sondern, wie man sich als Mensch verhält. Wenn man zudem die gleichen Ziele hat, Eintracht Frankfurt über alles, dann kann man seine Worte vom Mai 2013 nur weitertragen: „Als Frankfurter war und ist die Eintracht für mich die pure Faszination. Für mich bedeutet die Eintracht gleichzeitig eine große Familie“. Und darum hat auch unsere Trauer etwas sehr Persönliches und Familiäres.
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