hessenschau 1991 holger weinert 100 t 1609314238717 v 16to7 retina60 Jahre „Hessenschau“ des Hessischen Rundfunks

Siegrid Püschel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am 2. Januar 1961 kam die erste Ausgabe der „Hessenschau“ in die hessischen Wohnzimmer. Als Teil des ARD-Regionalprogramms berichtete die Sendung – zunächst noch unmoderiert und in schwarzweiß – über alles Wichtige aus dem damals noch jungen Bundesland. Früher gab es nicht so viele Programme und in den doch politischeren 70er und 80er Jahren war die Hessenschau ein politisches Muß, einfach eine Sendung, die man gesehen haben mußte, wollte man mitsprechen. 

Die Sendung befindet sich seit ihrer Premiere vor 60 Jahren im ständigen Wandel. 1964 werden erstmals Moderatoren eingesetzt, um die unterschiedlichen Beiträge aus ganz Hessen besser miteinander zu verbinden. Zu den bekanntesten Gesichtern zählen Frank Lehmann, Barbara Siehl, Uwe Günzler, Hans-Joachim Rauschenbach, Barbara Dickmann oder Holger Weinert, der als Letzter nch den heutigen Zuschauern bekannt ist und hier im Bild in seinen Anfängen zu sehen ist..

1969 kommen Teile der „Hessenschau“ in Farbe in die Wohnzimmer, es dauerte aber noch bis Anfang der 1980er Jahre, bis alle Produktionseinheiten auf „bunt“ umgestellt wurden. Wegen der Infolge der 68er immer politisch werdenden Zeit wird in Wiesbaden 1976 ein landespolitischer Korrespondent installiert, der direkt aus dem Hessischen Landtag berichtet.

1986 bekommt die „Hessenschau“ ein größeres Studio, jetzt sitzt auch Publikum an Bistrotischen dabei, außerdem werden Nachrichten nicht mehr verlesen, sondern von Redakteuren vorgetragen. Im gleichen Jahr zieht die Sendung vom Ersten ins Dritte Programm. Nah bei den Menschen ist auch das „Dolle Dorf“, das 1995 unter dem musikalisch anmutenden Titel „Aida – Aufbruch in den Alltag“ an den Start geht.

1997 wird die erste Sonntagsausgabe der „Hessenschau“ ausgestrahlt, 2009 werden vier Kurzausgaben der Sendung im hr-fernsehen eingeführt. 2015 ein weiterer Meilenstein: Die „Hessenschau“ zieht in ein modernes, virtuelles Studio. Außerdem wird die „Hessenschau“ zur medienübergreifenden Marke für hessische Informationen im Hessischen Rundfunk. Sichtbarste Veränderung: Aus hr-online wird hessenschau.de. Heute ist die „Hessenschau“ im Fernsehen, im Radio, im Netz, als Social-Media-Angebot und via Smartspeaker abrufbar.

hr-Intendant Manfred Krupp, selbst von 1996 bis 2001 Chef der „Hessenschau“, ist stolz auf das hr-Flaggschiff: „Die ‚Hessenschau‘ war und ist auf der Höhe der Zeit und passt sich den Bedürfnissen unserer Nutzerinnen und Nutzer immer wieder an. Gerade in Zeiten wie diesen bietet die ‚Hessenschau‘ verlässliche Informationen und Orientierungsangebote immer im Dialog mit den Menschen in Hessen. Es ist kein Zufall, dass die erfolgreichste Einschaltquote seit Beginn der Quotenmessung mit 38,1 Prozent Marktanteil im August 2020 gemessen wurde. Es zeigt, dass die ‚Hessenschau‘ tief in der hessischen DNA verwurzelt ist.“

Zum Jubiläum macht die „Hessenschau“ vom 2. bis 7. Januar eine kleine Zeitreise. Sie widmet sich noch einmal den wichtigsten Themen der vergangenen 60 Jahre und zeigt, welche Relevanz sie noch heute für unsere Gesellschaft haben. Die Sendung wird heute im Wechsel von Andreas Hieke, Kristin Gesang, Daniel Johé und Hülya Deyneli moderiert.

Foto:
Holger Weinert in der Hessenschau-Kulisse von 1991 Bild
© hr / H.J.Schlüter