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Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Kontaktpersonennachverfolgung – ein wichtiger Baustein im Kampf gegen das Corona-Virus. Ein „Pakt für Nachverfolgung“ zwischen Kommunen und Landesregierung soll helfen, mögliche künftige Lockerungen durch eine verbesserte Eindämmung des Infektionsgeschehens abzusichern.
„Das Frankfurter Gesundheitsamt leistet schon jetzt hervorragende Arbeit“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann, der das Papier für die Stadt Frankfurt unterzeichnete. „Das Team um Amtsleiter René Gottschalk ist das, was man eine sichere Bank nennt. Hier greift ein Rädchen in das andere. Hinzu kommt die Unterstützung durch die Bundeswehr. Der ‚Pakt‘ sichert diese erfolgreiche Zusammenarbeit ab – durch verbindliche Standards und bessere Verzahnung mit der Landesebene.“
„Die 260 Mitarbeitenden unseres Gesundheitsamtes managen seit über einem Jahr die Pandemie – und sie machen das sehr gut. Die Kontaktpersonennachverfolgung ist hierbei ein wesentlicher Baustein. Hierfür braucht es viele Personal, das diese Herkulesaufgabe gemeinsam und solidarisch schultert. In Frankfurt stehen aktuell bereits bis zu 107 städtische Mitarbeitende aus anderen Bereichen für die Kontaktpersonennachverfolgung zur Verfügung. Ebenso unterstützen das Gesundheitsamt 29 Studierende der Medizin, bis zu 50 Angehörige der Bundeswehr – davon aktuell 30 im Einsatz – und sieben Containment Scouts des RKI. Trotzdem brauchen wir weiter Verstärkung, denn mit dem ‚Pakt für Nachverfolgung‘ verpflichten wir uns zu noch mehr Vorsorge, damit wir mit der Möglichkeit bis zu 375 Kontaktpersonennachverfolgende abrufen zu können auch für den Worst Case jederzeit gerüstet sind“, sagt das Stadtoberhaupt.
Der „Pakt für die Nachverfolgung“ spezifiziert die Anforderungen an die Kommunen in zwei Bereichen: Bei der Personalausstattung wird vereinbart, dass pro 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner mindestens fünf Kontaktpersonennachverfolgerinnen und -nachverfolger auf Abruf bereitstehen. Angestrebt werden zehn Nachverfolgerinnen und Nachverfolger. Das Land stellt hierfür unter anderem einen Studierendenpool und Landesbedienstete zur Verfügung. Auch das Bundeswehrkontingent zählt mit.
Zweite Säule des „Paktes“ ist die Softwareausstattung. Bis Ende des Monats sollen hessenweit alle Gesundheitsämter auf das webbasierte SORMAS umgestellt werden. Die Software-Lösung ist Defacto-Standard für das Kontaktpersonen-Management. Sormas wird selbstverständlich auch in Frankfurt eingesetzt. Aktuell werden die Mitarbeitenden geschult und die Migration der Daten vorbereitet.
Die infektiologische Lage in Frankfurt wie auch in Hessen und Deutschland zeigt nach einem deutlichen Rückgang der Fallzahlen in den letzten Tagen kontinuierlich einen erneuten leichten Anstieg der gemeldeten Infektionsfälle an Covid-19. Auch der Anteil der britischen Virusvariante B1.1.7 steigt weiter an. Die aktuelle Inzidenz beträgt in Frankfurt 57,9. Die Infektionsfälle in den Altenpflegeheimen sind mit zunehmender Impfung der Bewohnerinnen und Bewohner und des Personals deutlich zurückgegangen.
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©ardmediathek
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