Auch im dritten Europa League Spiel gewinnt Eintracht Frankfurt ohne Gegentor 2:0

 

Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Während das Zuschauerrund noch berührt von der unglaublichen Kulisse war, die die Fankurve in Schwarz und Rot als Augenereignis gezaubert hatte, wäre schon fast das erste Tor gefallen. Ins Tor des Gegners Tel Aviv, die in Gelb auf dem Rasen leuchteten und auch im Tel Aviver Fanblock.

 

Doch außer der leuchtenden Farbe gab es wenig Erleuchtendes für die Gäste aus Israel. Die Frankfurter hatten sich an diesem Tag entschieden, wie meistens, einen interessanten, lebhaften, offensiven Fußball zu spielen, hatten allerdings stärker als in der Bundesliga auch den Drang zum Tor in Tore umgesetzt. Obwohl unterm Strich, auch diese zwei Tore um mindestens die Hälfte zu wenig waren, im Verhältnis zu den herausgespielten Torchancen.

 

Die Eintracht legte also von Anfang an los, und erneut wäre in der vierten Minute es fast zum Tor gekommen, als Alex Meiers Schuß scharf, aber am linken Pfosten vorbeiging und auch die 7. Minute zwar die Chance, aber kein Tor bot. Und dann war es in der 13. Minute soweit: Es war Kadlec, der am Ende den Ball ins Tor brachte, zuvor aber war es eine Mannschaftsleistung, die mit Johannes Flum begann. Der war überraschend für Stefan Aigner aufgeboten, gab den Ball quer rüber zu Sebastian Jung, der ihn direkt an Tranquillo Barnetta weitergab. Der sicherte sich den Ball, umspielte einige und gab direkt in die Mitte nach vorne, wo Alexander Meier wieder am höchsten sprang und mit dem Kopf den Ball ins Tor beförderte, befördern wollte, denn mit den Fingerspitzen konnte Juan Pablo, Torwächter von Maccabi den Ball an den linken Pfosten dirigieren, von wo er ins Feld zurücksprang und Kadlec nicht nur richtig stand, sondern auch prompt reagierte, unhaltbar zum 1:0. Obwohl es munter weiterging fiel kein Tor, bleib also Halbzeitstand.

 

Armin Veh begründete nachher, weshalb die Eintracht dies Spiel nicht auf die leichte Schulter nahm, denn als Gruppenzweiter in F haben die Tel Aviver gezeigt, daß sie sich in Europa auch durchsetzen können. Aber ihr eigener Spieler Tal Ben Chaim trug dazu bei, daß dies in Frankfurt nicht einmal begonnen wurde. Denn nachdem er schon in der 30. Minute Füße und Hände verwechselt hatte, geschah dies in der 34. Minute wieder und bedeutete die rote Karte und nur noch 10 Mann auf der israelischen Seite. Wieder muß man sich eigentlich fragen, weshalb nicht mehr Treffer herauskamen. Auf jeden Fall lag es nicht an einer starken Abwehrleistung der Gäste, die Spielzüge vereitelten, sondern allein an der mangelnden Fähigkeit, Spielzüge bis ins Tor zu tragen.

 

Das bleibt bei aller Begeisterung ein Manko der Eintracht. Begeisterung, weil die Partie weiterhin von ihr bestimmt war und sich der Ball fast ununterbrochen in der gegnerischen Hälfte befand. Und während die einen schon raunten: „86. Minute“ - dreimal hintereinander hat sich in der Bundesliga die führende Eintracht in dieser Minute den Ausgleich verpassen lassen - , sorgte Alex Meier in der 53. Minute für Entspannung. Bei den unglaublich vielen Ecken – 11 für die Eintracht insgesamt, 4 in der zweiten Halbzeit, nur je eine für Tel Aviv pro Halbzeit – gab diesmal Tranquillo Barnetta den Ball vors Tor, der lange Alex Meier drehte sich hoch und köpfte hinein. Ein klassisches Tor und ein klassisches Meier-Tor.

 

Im übrigen bot der gegnerische Torwart eine tolle Partie. Denn mehrmals hielt er den Ball, sensationell in der 68. Minute, als Kadlec scharf geschossen hatte. Dieser nun wieder hatte mehrmals Pech, denn die Schüsse pfiffen rechts und links am Tor vorbei. Der eingewechselte Takashi Inui dagegen schoß vergeblich über die Latte, so daß es beim 2:0 blieb. Der Trainer von Maccabi Tel Aviv Paulo Manuel Carvalho De Sousa zeigte sich von seiner Mannschaft enttäuscht, die schlecht gespielt habe, während die Eintracht als heimstarke Mannschaft ihre Qualität gezeigt hatte. Das 'heimstark' allerdings war für die anwesenden Journalisten neu, denn sie warten seit Monaten darauf, daß die Eintracht ihre Leistungen in der Europa League auch in der Bundesliga zeigt.

 

Darauf ging Trainer Armin Veh dezidiert ein. Für ihn hatte die Eintracht genauso gut gespielt wie in den meisten Bundesligabegegnungen. Nur erzielt sie ihre Tore derzeit in der Europa League. Allerdings gelten für alle Spiele der Eintracht, daß er mit den Spielen zufrieden sei, aber nicht mit dem Ergebnis. Trotz des 2:0 gelte das im Kern auch hier. Ja, ja, er sei trotzdem sehr zufrieden.

 

In der Gruppe F führt die Eintracht damit mit 9 Punkten und 8:0 Toren. Der Zweite ist Maccabi Tel Aviv mit 4 Punkten und 2:3 Toren. Das nächste Spiel ist am 7. November in Tel Aviv, wo Maccabi seinen Heimvorteil nutzen will.

 

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