Rettung der Karmelitermonche Copyright ISG Uwe DettmarInstitut für Stadtgeschichte bietet Führung zu Ratgeb-Wandgemälden im Frankfurter Karmeliterkloster an

Konrad Daniel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Es gibt einen Ort in Frankfurt, wohin Kunsthistoriker aus aller Welt pilgern - und wovon immer noch zu viele Frankfuter keine Ahnung haben: Am Sonntag, 20. Juni, führt um 15 Uhr die Kunsthistorikerin Sabine Mannel durch das mittelalterliche Karmeliterkloster und erläutert die Wandgemälde des schwäbischen Malers Jörg Ratgeb (um 1480 bis 1526). Jörg Ratgeb und seine Werkstatt schmückten zwischen 1514 und 1521 den gerade erweiterten Kreuzgang des Karmeliterklosters mit der Heilsgeschichte und das Refektorium mit Motiven der Ordensgeschichte aus. Die damals entstandenen Zyklen gelten als die bedeutendsten vorbarocken Wandmalereien nördlich der Alpen. So ist es. 

Manche Fragen können weder der Multimediaguide noch die Dauerausstellung im Institut für Stadtgeschichte umfassend beantworten: Wer ist die Dame mit dem ausgefallenen schwarzen Hut? Was hat es mit den Männern bei der Einschiffung auf sich? Warum haben die Wandbilder Fehlstellen? Deshalb können sich Interessierte jeden dritten Sonntag im Monat um 15 Uhr einer fachkundigen Führung anschließen, die sich speziell mit den historischen und kunsthistorischen Aspekten der Wandgemälde von Jörg Ratgeb beschäftigt.

Die den heutigen Betrachtern vielfach unbekannte Ikonografie wird ausführlich erläutert, sodass die beeindruckenden Bilder zum Sprechen gebracht werden. Nebenbei wird bei dieser Führung das Karmeliterkloster entdeckt. Es ist die einzige erhaltene mittelalterliche Klosteranlage Frankfurts, welche trotz erheblicher Umbauten und Kriegszerstörungen viel von ihrem ursprünglichen Charakter bewahrt hat.

Foto:
Jörg Ratgeb: Rettung der Karmelitermönche
©ifs, Uwe Dettmar

Info:
Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Negativnachweis (Nachweis über einen Corona-Bürgertest, Nachweis über die abgeschlossene Impfung oder Genesung). Treffpunkt zur Führung ist das Foyer im Institut für Stadtgeschichte, Münzgasse 9. Die Teilnahme kostet sechs Euro, ermäßigt drei Euro. Es besteht die Möglichkeit zur Platzreservierung über das Online-Reservierungsportal auf der Webseite des Instituts unter http://www.stadtgeschichte-ffm.de im Internet.