digitale Sammlungen der Museen und des Instituts für Stadtgeschichte in Frankfurt
Klaus Hagert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Mit einem Digitalisierungsbudget in Höhe von 300.000 Euro fördert das Frankfurter Kulturdezernat auch 2021 Projekte in den städtischen Museen und im Institut für Stadtgeschichte. Die Fördermaßnahme entspricht einem wesentlichen Baustein der dezernatseigenen Digitalstrategie: „Es ist das erste Mal in der Geschichte der Stadt, dass die Digitalisierung der Sammlungen und Archivbestände mit dem Doppelhaushalt 2020/21 gezielt gefördert wird. Eine Herkulesaufgabe, für die es in den nächsten fünf Jahren eine deutlich höhere Gesamtinvestition von fünf Millionen Euro braucht, wenn wir diesen Weg erfolgreich fortsetzen wollen“, erklärt die Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, Ina Hartwig. Die Digitalstrategie kann in ihrer aktuellen Fassung unter https://t1p.de/digitalstrategiekultur eingesehen und heruntergeladen werden.
Neben Datensätzen mit Informationen müssen für die jeweiligen Objekte hochwertige Fotografien sowie 3D-Scans oder sogar Computertomografien angelegt werden. Eine zeitintensive Aufgabe, denn die Sammlungstücke sind zahlreich. Rund 1,5 Millionen sind es insgesamt, alleine im Historischen Museum sind 610.000 Objekte gelistet, im Archäologischen Museum sind es 354.000 und im Deutschen Architekturmuseum beispielsweise 300.000. Und tatsächlich wird der digitale Raum dringend benötigt, denn die Ausstellungsmöglichkeiten der Museen sind begrenzt. Auf den analogen Flächen kann immer nur ein Bruchteil gezeigt werden. „Was bislang lediglich im Archiv existierte, wird sichtbar, verborgene Schätze werden gehoben. Auch der Zugriff für die Wissenschaft wird durch die online verfügbaren Informationen weltweit erleichtert“, erklärt Hartwig.
Durch die bereitgestellten Mittel kann die Digitalisierung in den Sammlungen des Weltkulturen Museums, im Historischen Museum, im Archäologischen Museum Frankfurt und im Museum Angewandte Kunst fortgesetzt werden. Darüber hinaus werden im Deutschen Architekturmuseum, im Museum für Moderne Kunst und im Jüdischen Museum der Aufbau sowie die Weiterentwicklung hauseigener Online-Sammlungen unterstützt und damit die digitalisierten Objekte der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. „Wir möchten unsere Sammlungen möglichst vielen Menschen zugänglich machen, dabei hilft uns der technologische Fortschritt. Der Präsentation unserer Sammlungen sind räumlich wie zeitlich keine Grenzen mehr gesetzt: Nutzerinnen und Nutzer aus aller Welt können schon heute rund um die Uhr Informationen online abrufen. Diesen chancenreichen Vermittlungsansatz wollen und müssen wir weiter ausbauen. Hierfür mache ich mich stark“, sagt die Kulturdezernentin.
Im Institut für Stadtgeschichte wird mit den Mitteln die bestehende Hardware-Infrastruktur zur Digitalisierung städtischer Verwaltungsunterlagen weiter ausgebaut. Mit einem Betrag von 65.000 Euro finanziert das Kulturdezernat außerdem den städtischen Eigenanteil des durch die Kulturstiftung des Bundes und den Kulturfonds Frankfurt RheinMain geförderten Kooperationsprojekts METAhub. Das Projekt verortet Kulturgüter im digitalen Raum und macht sie im Stadtraum erfahrbar. Weitere Informationen gibt es unter https://thoraschrein.metahubfrankfurt.de/metahub-frankfurt im Internet.
Fotos:
Kuratorin Dorothee Linnemann am neuen Hochleistungsscanner im Historischen Museum
©
Kuratorin Dorothee Linnemann und Kulturdezernentin Ina Hartwig im Historischen Museum
©