Neugestaltung des Foyers in der Ebene 2 der Alten Oper Frankfurt ist abgeschlossen
Redaktion
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Man muß schon das bisherige Foyer im Zwischengeschoß der Alten Oper zwischen opulentem Eingangsfoyer und glanzvollem Foyer in der Belle Etage, Ebene drei, gekannt haben, um erahnen zu können, wie schwierig die Ausgangslage ist. Die Decke fällt einem auf den Kopf, was durch die große Fläche , die nur durch eine runherum Theke, unterbrochen ist, verstärkt. Es war zudem immer sehr dunkel. Andererseits fanden dort viele wunderbare Veranstaltungen statt, besser: Essen und Trinken nach bestimmten Vorstellungen. Also ist was Neues, was hell ist schön, aber wichtiger sind noch die Inhalte, also was dort stattfinden wird!
Die umfangreichen Baumaßnahmen zur Neugestaltung eines der zentralen und am stärksten frequentierten Pausenfoyers der Alten Oper Frankfurt sind abgeschlossen. Mit dem neu gestalteten Foyer erhält das Haus rechtzeitig zum 40. Jubiläum seiner Wiederöffnung am 28. August und zum Spielzeitbeginn 2021/22 nicht nur ein modernes Pausenfoyer, sondern auch ganz neue Möglichkeiten für Veranstaltungen und Begegnungen. Grundsätzlich ermöglicht wurde die Neugestaltung durch die Förderung der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung, die eine Spende in Höhe von insgesamt einer Million Euro zur Verfügung gestellt haben.
Am Freitagnachmittag haben Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig und Intendant Dr. Markus Fein das Foyer, das künftig den Namen „Clara Schumann Foyer“ trägt, gemeinsam feierlich eröffnet.
„Vor 40 Jahren öffnete die Alte Oper erstmals wieder ihre Pforten,“ so Oberbürgermeister Peter Feldmann. „Und ebenso wie damals erst das Engagement der Bürgerinnen und Bürger die Wiedereröffnung möglich machten, sind es nun zwei Stiftungen, die den Weg für die Neugestaltung des Pausenfoyers geebnet haben. Das ist alles andere als selbstverständlich. Sich einzubringen, sich zu fragen: Was kann ich tun – das hat in Frankfurt Tradition. Die großzügige Spende der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung ist auch ein Bekenntnis zu unserer Stadt. Sie anerkennt, welche Bedeutung die Alte Oper für Frankfurt hat. Sie ist ein Ankerpunkt der Kulturszene dieser Stadt – und sie verdient ein Foyer, das dieser Bedeutung gerecht wird. Auch die Namenswahl ist mehr als geglückt. Sie rückt Clara Schumann in den Mittelpunkt, die weit mehr war als ‚nur‘ die Ehefrau von Robert Schumann. Sie war Pianistin, Komponistin, Lehrerin – und vor allem: eine der prägenden Gestalten der Musikgeschichte, weit über ihren Tod im Jahr 1896 hinaus.“
Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig, Bauherrin und stellv. Vorsitzende des Aufsichtsrats der Alten Oper: „Ich freue mich sehr, dass wir pünktlich zum 40-jährigen Jubiläum der Alten Oper dieses schöne, zeitgemäße Foyer eröffnen können. Ein Foyer, das nicht nur heller, freundlicher und offener anmutet, sondern das auch, nicht zuletzt durch die Erweiterung der Nutzungsfläche, in noch größerem Maße der Multifunktionalität des Konzert- und Kongresshauses Rechnung trägt.“ Und führte weiter fort: „Der Tradition des Hauses folgend, seine Foyers nach großen, eng mit Frankfurt verbundenen Musikerpersönlichkeiten zu benennen, wird – nach Paul Hindemith und Albert Mangelsdorff – mit dem Namen ‚Clara Schumann Foyer‘ erstmals eine Frau gewürdigt. Clara Schumann, Ehefrau des jung verstorbenen Komponisten Robert Schumann und selbst die bedeutendste Pianistin ihrer Zeit, ließ sich 1878 in Frankfurt nieder und prägte als ‚erste Klavierlehrerin‘ des Dr. Hoch‘s Konservatoriums über viele Jahre das Musikleben unserer Stadt.“ Hartwig betonte abschließend: „Ich danke ausdrücklich den beiden Frankfurter Stiftungen, der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung, die durch ihre großzügige Zuwendung diesen Umbau erst möglich gemacht haben und zeigen, wie eng die Bürgerschaft mit der Alten Oper verbunden ist.“
Der Intendant und Geschäftsführer der Alten Oper, Dr. Markus Fein, sagte: „Wir sind sehr glücklich über die Umgestaltung unseres wichtigsten Foyers. Unser besonderer Dank gilt der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung für ihre substanzielle Förderung sowie der Bauherrin, Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig, dem Amt für Bau und Immobilien, dem Architekturbüro Jourdan & Müller Steinhauser und allen beteiligten Firmen für die hervorragende Zusammenarbeit und für die so erfolgreiche Umsetzung aller Pläne und Maßnahmen.“ Er führte fort: „Das neue ‚Clara Schumann Foyer‘ gibt uns vielfältige Möglichkeiten und kommt unseren Besucher und Besucherinnennen ebenso wie unseren Kooperations- und Vertragspartnern nachhaltig zugute. Wir werden die neuen Räumlichkeiten zum Beispiel für Begleitveranstaltungen, Künstlergespräche, kleinere Konzerte und im Bereich Kongresse und Events nutzen. Die Alte Oper versteht sich als ein Ort der Begegnung. Mit dem neugestalteten Foyer werden wir dies auf schöne Weise noch erlebbarer machen können.“
Die beiden Frankfurter Stiftungen hatten sich für das Projekt zusammengeschlossen und für die Neugestaltung des Foyers eine Spende in Höhe von insgesamt einer Million Euro zur Verfügung gestellt. Peter Gatzemeier, Vorstand der Dr. Marschner Stiftung, bei der Eröffnung: „Ich freue mich sehr, dass durch die substanzielle Spende unserer eigens hierfür geschmiedeten Stiftungsallianz dieses großartige Bürgerprojekt realisiert werden konnte und bin mir sicher, dass der Umbau den Veranstaltungsbetrieb der Alten Oper Frankfurt über viele Jahre positiv beeinflusst.“ York von Lersner, Administrator der Cronstett- und Hynspergischen Stiftung, fügte hinzu: „Dem kann ich mich nur anschließen. Auch wir freuen uns sehr, eine zukunftsorientierte und nachhaltige Maßnahme im kulturellen Bereich zu för- dern, indem wir ein Bauprojekt in der Alten Oper und gleichsam im Herzen unserer Heimatstadt ermöglichen.“
Das Foyer hat eine gegenüber der früheren Raumstruktur offenere, hellere Anmutung. Durch die Entfernung der Garderobenanlagen wurde die begehbare Fläche vergrößert, ferner erhielt das Foyer eine räumliche Trennbarkeit sowie großzügige Flächen für mediale Präsentationen. Architekt Nicolai Steinhauser vom Büro Jourdan & Müller Steinhauser sagte zum Konzept und den Entwürfen: „Die raumbildende Gestaltung ist eine Aufgabe, mit der sich unser Büro seit langem beschäftigt. Der Herausforderung, an diesem zentralen Ort im Rahmen der Brandschutzsanierung einen Nukleus zu schaffen, der den Anstrengungen der kommenden Jahre einen gestalterischen Rahmen verleiht, sind wir mit großem Engagement begegnet. Die Neukonzeption des Foyers greift die bestehenden Strukturen und Materialien auf und interpretiert diese in neuer Form, dabei verleiht sie dem Raumensemble der Alten Oper in seiner Eigenständigkeit einen neuen Akzent.“
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Info:
Die Umbaumaßnahmen erfolgten während der Theaterferien der vergangenen zwei Jahre sowie z.T. während der pandemiebedingten Schließung des Spielbetriebs und in enger Verzahnung mit der all- gemeinen Brandschutzsanierung der Alten Oper. Für die Foyer-Neugestaltung wurden 1,4 Mio. Euro, davon 1 Mio. Euro Stiftungsgelder sowie 400.000 Euro Eigenmittel der Alten Oper, aufgebracht. Im Rahmen der allgemeinen Brandschutzsanierung hat die Stadt Frankfurt für den Foyerbereich zusätzli- che Mittel in Höhe von ca. 3 Mio. Euro investiert.
Die Projektleitung lag in den Händen des Amts für Bau und Immobilien der Stadt Frankfurt (ABI), mit der Konzeption und Umsetzung war das Architekturbüro Jourdan & Müller Steinhauser beauftragt.