Foto BM Uwe Becker mict FreundenÖffentliches Gedenken am Flughafen Rhein-Main am 21. September

Iris G. Schmidt

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Erinnerung an die Luftbrücke, die der Stadt Berlin von 1948 -1949 das Überleben durch den beherzten Einsatz mutiger Menschen sicherte, wird niemals aus der Geschichte unseres Landes gelöscht werden können. In den Herzen der Betroffenen bleibt die Dankbarkeit dieser lebenserhaltenen Aktion für immer lebendig. Das buchstäbliche Gebot “Liebet Eure Feinde“ hätte nicht besser umgesetzt werden können.

Aus diesem Anlass versammeln sich jedes Jahr hochdekorierte Vertreter der US-Streitkräfte, Geistliche verschiedener Religionsgesellschaften und sogar jetzt noch „Candy-Kinder von damals aus der Luftbrückenzeit, und andere eng mit der Luftbrücke verbundenen Gäste am Luftbrückendenkmal am Frankfurter Flughafen, um derer zu gedenken, die diese Luftbrücke erst ermöglichten und auch heute durch fortlaufende Aktionen weiter am Leben erhalten. Übrigens ist Dr May und Daniel Kifle Projekt Keniaeiner der noch lebenden Piloten, Gail S. Halvorsen, mit seinen inzwischen 100 Jahren, stellvertretend für seine Kameraden immer noch „im Einsatz“ im Rahmen seiner Möglichkeiten. Eine Persönlichkeit, die das  Leben hochmotiviert, heiter und voller Energie meistert. Sogar Corona hat er bravourös überstanden!

In unserem wunderschönen Taunus-Waldgebiet haben übrigens einige Piloten der Alliierten deren Rettungsaktion mit ihrem Leben bezahlt. Beim Absturz der Maschinen durch die zeitlich eng getakteten Flüge bei oft orkanartigem Wetter und dementsprechend schlechter SIcht  waren Abstürze des Öfteren unvermeidlich.

Dr. Thomas Zellhöfer und sein Team „Die Stimme für Ruppertshain  e.V.“ engagiert sich mit großem Einsatz um diese Gedenkstätte, die noch aus aufgeschichteten Steinen besteht. Auch sie dürfen nicht in Vergessenheit geraten, denn sie waren Helden, die ihren Einsatz für das Überleben Berlins einsetzten.  Ihnen gebührt ein würdiger Ort zur Anerkennung ihres Mutes.

Am Steinkopf fand auch dieses Jahr unter Regie von Dr. Zellhofer mit zahlreichen Ehrengästen eine sehr harmonische Gedenkfeier am Ort des Geschehens u.a. im Beisein der Bürgermeister von Königstein und Kelkheim. Der Bläserchor sorgte eindrucksvoll für feierliche Melodien, passend zu diesem Anlass.

Interessant zu wissen, dass der historische Verein „Luftbrücke-Frankfurt-Berlin 1948-1949 e.V. auch weiterhin Brücken baut. So wird z. Zt. zusammen mit der Luftbrücke, gemeinsam mit dem ersten zahnmedizinischen Hilfsprojekt, in der Regie von Dr. Alexander May und Daniel Kifle wieder mit neuem Leben erfüllt und kann mit seiner historischen Vergangenheit in eine hoffnungsvolle Zukunft blicken.

„Erfahrungen mit ähnlichen medizinischen Hilfsprojekten, z.B in Myanmar, Gambia etc. haben gezeigt, wie wichtig es ist, Menschen mit dem Allernotwendigsten, aber sehr aufwendigen Grundausstattungen schon für die Erstversorgung von Menschen, die dringend medizinische Hilfe benötigen, auszustatten,“ so Dr. May, der bereits früher in den Semesterferien verschiedene Regionen des afrikanischen Kontinents bereiste, um besonders auch Kindern, deren Gesichter durch Experten seines Teams operiert und dadurch wieder hergestellt werden können, ihnen und auch ihren Familien wieder Freude am Leben zu schenken. Das alles mitzuerleben, die Dankbarkeit und die immer noch daraus entstehenden Bindungen haben einen besonderen bleibenden Wert. Auch Angeboten von Stammesfürsten, die z.B. drei wunderhübsche heiratsfähige Tochter, die zur Ehefrau mitgenommen werden könne, handgeschnitzte Figuren etc.  sind dabei. Die Dankbarkeit ist einfach riesig groß, außerdem zieht man durch diese Erlebnisse unerhört viel Energie. für das eigene Berufsleben. Wenn ich z.B. 10 Tage dort voll durcharbeite, am Sonntag zurückfliege und gleich am Montagmorgen in meiner Praxis anfange, fühle ich mich motiviert und bestens erholt.

„Wir tragen alle Kosten selbst, so Dr. May. Außerdem liegt es uns besonders am Herzen, dafür Sorge zu tragen, dass jeder Euro, der gespendet wird, auch direkt dort ankommt, wo er dringend benötigt wird.

Große Projekte, über die Dr. Alexander May und Daniel Kifle „LIFE“ weitere Einzelheiten vor Ort berichten werden. Am kommenden Sonntag, den 12. September 2021, „Am Tag des Öffentlichen Denkmals“ direkt am Luftbrücken-Denkmal neben der A5 am Flughafen sind unter dem Motto  „Open Door“ von 11:00 bis 17:00 Uhr außerdem  die Flugzeuge (Rosinenbomber) nicht nur von außen, sondern auch und innen zu besichtigen. Auch eine Oldtimer Ausstellung lädt ein, Original  Jeeps, Musik, zu diesem Anlass leckere „Hotdogs“, Cakes and More, Führungen,  der Erwerb historischer Bücher, packende Erinnerungs-Berichte aus der Zeit der Luftbrücke und danach laden ein. Ehrenpräsidentin Celeste Heyman-Warner, jahrelang am Puls des Geschehens in Aktion, sowie der Luftbrücken-Vorstand, um nur einige namentlich zu nennen Dr. John Provan und Norbert Kandzorra beantworten alles, was zu diesem Thema in Erfahrung zu bringen ist.

DSCF5186Auch anwesend: Candy-Girl Vera, aus Berlin angereist und die Berlinerin Henny Ludwig, fingen damals als Kinder mit Begeisterung Onkel „Wackelflügels“ Candies. Den Namen erfanden Berliner Kinder, weil Gail Halvorsen durch Bewegung der Tragflächen  seines Flugzeuges ankündigte, dass sogleich die kleinen Fallschirme, gefüllt mit „Sweets“ zu ihnen schweben würden.

Die damalige Aufforderung der Luftrücken-Initiatoren: „Mutig sein und dem Herzen folgen“  hat bis heute nichts an Aktualität verloren!


Fotos:
Titel:Ex-Bürgermeister Uwe Becker, Frankfurt mit Freunden am Luftbrückendenkmal (bis Mittwochabend der Bürgermeister der Stadt Frankfurt; nach der Neuwahl am gestrigen Abend hat Frankfurt eine neue Bürgermeisterin, Nargess Eskandari-Grünberg von den Grünen
Text:  Dr. Alexander May und Daniel Kifle präsentieren ihr Projekt „Kenia“
Kinder mit Candy-Girl
©Iris.G.Schmidt

Info:
Sicherheitshinweis: An den Info-Ständen und in den Flugzeugen gelten die Abstandsregeln und Maskenpflicht
Anfahrt:
Parkmöglichkeiten bestehen in Zeppelinheim (Parlplatz Aussichtsplattform und Luftbrückendenkmal) Das Denkmal ist von dort aus über die Brücke über die A5 erreichbar.