Eintracht Frankfurt besiegt auch im Rückspiel der Europa League Apoel Nikosia 2:0
Hans Wiedemann
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Diesen Abend waren nicht Punkte entscheidend, denn auch ohne diese wäre Eintracht Frankfurt Gruppensieger, sondern die gute Form, in der die Eintracht aufspielte, die psychologisch wichtig für das kommende Bundesligaspiel in Leverkusen am Sonntag ist.
Wir erinnern uns, das war gegen Hoffenheim am letzten Samstag nachgerade eine Schande, wie da von den Eintrachtlern abgeholzt wurde und eine derart miserable Partie herauskam, daß auch die innigsten Fans böse wurden. Da haben heute die Spieler wieder gut gemacht und für gute Laune gesorgt, daß sie überhaupt noch richtig fußballspielen können. Auch diesmal war Trainer Armin Veh in Sorge um viele Verletzte und brachte darum eine teilweise neue Aufstellung, denn der Kampf am Sonntag ist wichtiger, ist es doch längst ein Überlebenskampf in der Bundesliga geworden, während hier fast ein Freundschaftsspiel daraus wird.
Das haben nur die Gewalttäter, die sich als Fans der Eintracht ausgeben, als Feindschaftsspiel wohl falsch verstanden. Es ist kriminell, was sie im Namen von Fußball und von Eintracht da aufführten. Sie stürmten in das Hotel MEININGER im neuen Europaviertel, in dem angereiste Fans aus Zypern übernachteten und schlugen dort manches klein, pöbelten und traten einfach widerlich auf. Denen gehört Stadionverbot und man muß sie einfach auslachen, daß sie sich Fan nennen, aber als Feinde von Eintracht Frankfurt agieren.
Das Spiel? Natürlich, das gab es. Aber so viel ist nicht zu berichten. Wie gesagt, auf acht Positionen neue Leute und das hat Zweien besonders gut getan: Stephan Schröck und Constant Djakpa. Die waren nämlich einzeln und miteinander für die beiden Tore verantwortlich, die beide in der 2. Halbzeit fielen. Die Flanke kam von Djakpa und der immer spielbereite Schröck hielt den Kopf richtig und wuchtete zum 1:0 in der 67. Minute ein. Zehn Minuten später gab's einen Freistoß, den Djakpa direkt über die gegnerische Mauer hinweg in den Torwinkel traf. Toll. Das hatte Djakpa auch in Bordeaux so gut hinbekommen.
Marco Russ war zum ersten Mal wieder dabei, trat gut auf, fast hätte er in der 22. Minute das erste Tor erzielt. Neu dabei war Felix Wiedwald, Tormann im allerersten Pflichtspiel für die Eintracht. Eigentlich war er nur einmal besonders gefordert, als er in der 65. Minute einen Kopfball des Zyprioten Sotiriou parierte. Gedanken muß man sich um Takashi Inui machen. Der wirbelt zwar, verbraucht aber die meiste Energie beim Wuseln, verstolpert gute Bälle und arbeitet irgendwie gegen sich und damit auch gegen die spielende Eintracht. Dagegen gefiel Sonny Kittel, der endlich wieder nach der Verletzung im März zurück ist.
Richtig. Nikosia war auch dabei. Aber obwohl es für diese Mannschaft doch eigentlich noch um ein Dabeisein in der K.o. Runde ging, die am Montag ausgelost wird, spielte sie saft- und kraftlos. Kein Zug drinnen und auch keine Angriffslust. Die 32 400 Zuschauer auf jeden Fall, denen die im letzten Spiel verteilten schwarzen Zipfelmützen mit der weißen Bommel und dem roten Eintrachtemblem gegen die säuische Kälte wohltaten, waren endlich mit ihrer Eintracht auch ohne großen Gegner zufrieden. Die Zuständigen müssen sich jedoch Gedanken machen, wie es bei so vielen Torchancen der Eintracht zu den im Verhältnis dann wieder geringen Toren kommt. Es war mehr drinnen und andere Gegner fordern genau dies mehr, damit die Eintracht ihre Tore erzielen kann.
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