singen in frankfurt.de 3. oktVeranstaltung auf dem Römerberg setzt Zeichen für Frieden und Demokratie

Katharina Klein

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Initiative „3. Oktober – Deutschland singt“ lädt alle Generationen und Kulturen ein, am Tag der Deutschen Einheit auf dem Römerberg bekannte weltliche und religiöse Lieder zu singen. Mehrere Frankfurter Chöre werden Unterstützung leisten und einen vollen Klang garantieren. „Wir setzen gemeinsam mit allen Kulturen ein Zeichen des Dankes und der Hoffnung“, sagt Bernd Oettinghaus von der Evangelischen Allianz Frankfurt, der die Initiative leitet. „Mit Kerzen erinnern wir an die Friedensgebete und an die friedliche Revolution als Symbol für Frieden und Hoffnung im wiedervereinten Land und in der Welt.“

Unterstützt wird das offene Singen unter dem Motto „Freiheit, Einheit, Hoffnung“ von der Stadt Frankfurt am Main. Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg, Dezernentin für Diversität, Antidiskriminierung und gesellschaftlichen Zusammenhalt, hebt den gemeinschaftlichen Charakter der Veranstaltung hervor: „Im vergangenen Jahr hat uns die Musik, der Gesang und der Tanz sehr gefehlt. Durch die Pandemie ist eine lähmende Stille entstanden. Deshalb freue ich mich sehr, dass nun wieder gesungen werden kann. Weil es kein besseres Mittel gibt als die Musik, um Menschen zu vereinen. Musik öffnet das Herz, sie verbindet, überwindet Trennendes und schafft ein Klima der Verständigung. Wir sind in Frankfurt in der Vielfalt vereint, und das ist ein Grund zur Freude, zum Singen und Tanzen.“

Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff, der für die Frankfurter Dotationskirchen zuständige Dezernent, verweist auf die traditionelle religiöse Vielfalt in Frankfurt. „Auf der einen Seite steht die einst katholische und heute evangelische Alte Nikolaikirche, auf der anderen Seite ist der zeitweise evangelische und heute katholische Dom zu sehen – der Römerberg ist geprägt von verschiedenen Konfessionen. Gemeinsames Singen verbindet Religionen und Kulturen, weshalb ich die Veranstaltung gerne unterstütze. Die Stimmenvielfalt der Sängerinnen und Sänger, die erst im Chor ihre besondere Wirkung entfalten, steht auch für die Vielfalt unserer Stadt.“

Vor dem Singen auf dem Römerberg werden Dankgottesdienste um 17.30 Uhr in der Freien evangelischen Gemeinde (Oeder Weg 6) und um 17.45 Uhr in der Kirche St. Leonhard (Am Leonhardstor 25) angeboten. Anschließend sind Kerzenzüge zum Römerberg geplant. Dort beginnt das Programm um 18.30 Uhr mit Zeitzeugen und Prominenten. Mit dabei ist Harald Bretschneider (Initiator von „Schwerter zu Pflugscharen“), evangelischer Pfarrer und Vertreter der kirchlichen Friedens-, Umweltschutz- und Menschenrechtsbewegung in der DDR.

Das offene Singen startet um 19 Uhr. Vorgesehen sind zehn bekannte Titel, von „Kein schöner Land“ über den ABBA-Hit „Thank you for the Music“ bis „Der Mond ist aufgegangen“. Lieder in anderen Sprachen – zum Beispiel das hebräische „Hevenu Shalom Alechem“ – setzen ein Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus.

Folgende Frankfurter Chöre wirken mit: Surpraise, Vocalensemble Liebfrauen, Sound of Praunheim, Chor Freie ev. Gemeinde, Sängerkreis FFM, Bridges/Intern. Migrantenchor, Chor TSV Berkersheim, Sängerverein Seckbach, Familienchor Eschersheim, Musical Kids, Popchor’N, Sound of Gospel, Frankfurter Posaunenchöre, Brass together, Chor der Bundesbank.

Das offene Singen wird veranstaltet von der Katholischen Stadtkirchenarbeit, dem Evangelischen Stadtdekanat Frankfurt Offenbach, der Evangelischen Allianz Frankfurt, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Frankfurt, den internationalen Gemeinden Frankfurts, dem CVJM Frankfurt und dem Evangelisches Jugendwerk.

Die Veranstaltung auf dem Römerberg ist Teil der Initiative „3. Oktober – Deutschland singt“, die den Jahrestag der Deutschen Einheit mit einem bundesweiten offenen Singen an mehr als 260 Orten unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble begeht. Künftig soll es in jedem Jahr am 3. Oktober derartige Angebote in mehreren Städten geben.

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