Eintracht Frankfurt kämpft Alemannia Aachen mit 4:3 nieder

 

von Gerhard Wiedemann

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Also wirklich. Die Eintracht Frankfurt hat ihren Spieltyp total gewandelt. Sind sie noch in der letzten Saison gut durch Spiele gekommen, die sie in den letzten Minuten doch noch verloren, so daß sie absteigen mußten, ist es nun in der Zweiten Liga zum fünften Mal genau umgekehrt. Wieder einmal hat die Eintracht gut gespielt, hat sich aber dann auf den Lorbeeren so ausgeruht, daß mit einem späten Aufbäumen der Aachener, deren Trainer Friedhelm Funkel ist, ehemals Eintracht,die Partie kurz vor Schluß auf einmal unentschieden stand, bis in der 89. Minute wieder einmal Karim Matmour der die Frankfurter erlösenden Schuß zum 4:3 gelang.

 

Daß wer in der 12. Minute mit 2:0 führt, ein Spiel gewinnt, ist eine alte Fußballerweisheit. Eine weitere ist, daß der Ball rund ist und ein Fußballspiel keinen logischen Gesetzen, nicht mal psychologischen gehorcht, sondern nur denen des Fußballs und das heißt, es kommt, wie es kommt. Hier kam erst einmal die Dürre auf dem Platz. Denn als schon in der 9. Minute Mohamadou Idrissou zum 1:0 die Eintracht in Führung brachte, kam ein kräftiger Eintorachtwind über den Platz und drei Minuten später zementierte Benjamin Köhler den Heimvorteil auf 2:0. Man merkte es nicht sofort, aber auf einmal war Windstille und es plätscherte ein Spiel dahin, das richtig langweilig wurde. Der Sieg der Eintracht war ja garantiert.

 

„Das war einfach nur unterirdisch“, war der Kommentar von Trainer Friedhelm Funkel über die mangelnde Leistung seiner Alemannia in der ersten Hälfte. Das ändert sich, wenn auch spät in der zweiten Hälfte, als in der 78. Minute Benjamin Auer auf 2:1 verkürzte. Auf einmal kam wieder Wind auf, erst auf Seiten der Eintracht, weil Erwin Hoffer in der 81. Minute mit 3:1 davoneilte, der Wind drehte nun zur Unterstützung der Auswärtsgäste und flugs stand es durch den eingewechselten Sergiu Radu in der 83. Minute 3:2. Aus dem Wind wurde Sturm, der den Aachener Aimen Debai vier Minuten später zum Remis 3:3 trieb.

 

In den letzten sechs Minuten drei Tore, das ist Zuschauerglück. Allein, die Tore erzielten die für die Zuschauer Falschen. Denn nimmt man es über die Zeit, hatte die Eintracht einfach das bessere Spiel gezeigt, mehr Torschüsse abgeliefert, mehr Zweikämpfe gewonnen und überhaupt durchgängig als Sieger gespielt. Als dann wiederum zwei Minuten später - siehe oben – Idrissou den doch eigentlich gefühlten Eintrachtsieg mit dem 4:3 auch real herstellte, war die Welt wieder in Ordnung.

 

Im Nachhinein ging es hin und her, wie gerecht und ungerecht, wie glückhaft oder wie erkämpft dieser Sieg war. Entscheidend ist am Schluß, daß er war und daß er dazu beitrug, der Eintracht Frankfurt jetzt zum ersten Mal die Tabellenspitze zu sichern.

 

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