Eintracht Frankfurt gewinnt gegen den FC Karlsruhe nur 2:0

 

Von Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das sind Zeiten, wo man sich darüber beschweren kann, daß die Eintracht Frankfurt nur mit zwei Toren die Karlsruher besiegten. Aber wer weiß, wann das Torverhältnis noch einmal eine Rolle spielen wird. Und es geht auch nicht nur darum, sondern um Klarheit, wo die Eintrachtler in ihrem Spiel und Training zulegen müssen: die Torschüsse gehören sicher dazu.

 

Das sah auch Trainer Achim Veh in der Abschlußpressekonferenz so, der für die erste Halbzeit den mangelnden Druck seiner Mannschaft beklagte und es dem Gegner einfach gemacht habe. In der 2. Hälfte habe die Eintracht kontrolliert und zahlreiche Torchancen gehabt. Aber nur die Chancen. „Es wird einem nichts geschenkt.“, ließ er wissen und lobte den treuen Eintrachtanhang, der, ob zu Hause oder in Augsburg und Aue, seiner Mannschaft den Rücken stärke.

 

Das war auch heute so, denn die Fankurve war gerammelt voll, während auf der gegenüberliegenden Seite durch leere Plätze deutlich sichtbar war, daß „nur“ 37 100 Zuschauer gekommen waren. Dieses „nur“ allerdings ist, darauf wies Veh auch hin, eine Sensation für die 2. Liga, da alle Eintrachtheimspiele mindestens auf diesem Level verlaufen und auch auswärts viele Frankfurter mitkommen. Der Karlsruher Trainer Jörn Andersen hatte das Spiel genauso gesehen. Andersen war übrigens als ehemaliger Eintrachtspieler ein absoluter Torjäger. Nun konstatierte er den Platzvorteil der Frankfurter mit 56 Prozent der gewonnenen Zweikämpfe sowie des Ballbesitz als überlegen. Das Eckenverhältnis von 7:2 rundet dies ab.

 

Kommen wir endlich zum Spiel, das schon nach 42 Sekunden durch Theofanis Gekas 1:0 für die Eintracht stand. Das war so ein Spielzug, weswegen Gekas einst zum Liebling der Massen wurde, was er gerne wieder wäre. Alexander Meier, der sein 200stes Ligaspiel für die Eintracht absolvierte, hatte ziemlich tief den Tormann Luis Robles angeschossen, der den Ball losließ, was keiner tun darf, wenn Gekas in der Nähe ist. So schnell konnte man kaum schauen, wie dieser den Ball direkt vor dem Tor hineinversenkte.

 

Kann schon sein, daß das die Meßlatte für die Beurteilung dieses Spiels hochlegte. Denn ein Tor in der 1. Minute ist Anlaß, weiter zu stürmen und die Tore nur so fallen zu lassen. Genau das tat die Eintracht nicht. Sie spielte nicht schlecht, aber ohne Tordrang. Sie verwaltete gewissermaßen den Vorsprung und erst nach der Pause wurde es durch Auswechslung und Spielumstellung lebhafter. Aber auch jetzt kam nur Gekas in der 66. Minute zum Zuge und wieder war es Alexander Meier, der die Vorlage lieferte. Meier selbst hatte selbst vier Torschüsse, von denen der in der 50. und der in der 54. Minute unglücklich am Pfosten landeten, was auch schon in der 32. Minute Pirmin Schwegler passiert war und auch Gordon Schildenfeld in der 52. Minute.

 

Wer Herbstmeister der Zweiten Liga wird, entscheidet sich am Montagabend, wenn der MSV Duisburg gegen Fortuna Düsseldorf spielt. Nur bei deren Sieg über den nach dem Eintrachtsieg derzeit Zweiten, die Düsseldorfer, käme Eintracht Frankfurt zum Zuge. Davon kann man erst einmal nicht ausgehen. Ein zweiter Platz als Herbstmeister und damit Aufstiegskandidat ist der Eintracht jedoch auf keinen Fall mehr zu nehmen, die 38 Punkte langen, das Torverhältnis 41:17 ist auch nicht schlecht. Zwar hat Paderborn – auf dem 5. Platz – die geringsten Gegentore von allen, nur 13, aber dafür haben sie auch nur 24 geschossen. Die Eintracht dagegen hat mit 41 Toren bisher die meisten vorzuweisen und vor dem Montagabendspiel die beste Torquote. Auch deshalb waren die verpaßten Chancen – siehe Überschrift – schade.

 

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