Die Höhepunkte des Kulturjahres – Zum Ersten

 

Hartwig Sander und pia

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das Folgende hat sich aus einer großen Pressekonferenz des Frankfurter Kulturdezernenten Felix Semmeroth ergeben. Das Presseamt der Stadt hat wie immer die Ergebnisse sorgfältig zusammengetragen, aus denen wir berichten können.

 

Zu Beginn eines jeden Jahres wird nämlich – wie überall - ein Ausblick auf die Ausstellungen und Veranstaltungen der Frankfurter Kulturlandschaft gegeben.Bei den angegebenen Terminen können sich natürlich im Laufe des Jahres noch Abweichungen ergeben.

 

Ausstellungen über Emil Nolde, die Pariser Bohème und Tobias Rehberger locken die Kunstliebhaber bereits im ersten Halbjahr des Jahres 2014 nach Frankfurt. Die Nordic Fashion Biennale führt junge Designer und bekannte Modemacher aus Skandinavien in das Museum Angewandte Kunst. Natürlich wartet die Stadt auch wieder mit großen Veranstaltungen auf: Vom Palmengartenball über die Dippemess bis hin zu den Tagen der offenen Tür im Römer gibt es in Frankfurt viel zu erleben.

 

Kunst und Kultur – von Frankfurt nach Paris und zurück

 

Tobias Rehberger gilt als einer der einflussreichsten Künstler seiner Generation. Er lebt und arbeitet in Frankfurt – aber nicht nur dort, sondern überall in der Welt lässt er sich inspirieren. Mit „Tobias Rehberger. Home and Away“ zeigt die Schirn Kunsthalle vom 21. Februar bis zum 11. Mai die erste umfassende Präsentation des 1966 geborenen Künstlers. Seine Werke verfolgen das Ziel, die Funktion von Kunst und deren Gebrauch zu reflektieren.

 

Wer die Kunst der Jahrhundertwende liebt, kommt ebenfalls in der Schirn Kunsthalle auf seine Kosten: Mehr als 200 Werke von Pierre Bonnard, Vincent van Gogh, Max Jacob, Pablo Picasso, Henri de Toulouse-Lautrec oder Suzanne Valadon sowie historische Fotografien und zahlreiche Plakate und Grafiken von der Geburtsstunde der Bohème in Paris um 1900 sind dort vom 7. Februar bis 1. Juni 2014 zu sehen. Die Ausstellung „Esprit Montmartre. Die Bohème in Paris um 1900“ zeigt die Kunst, die rund um den Montmartre herum in einer Gegenwelt zur Belle Epoque entstand.

 

Zurück nach Frankfurt: Eine Passion für die Kunst hatte das Sammlerehepaar Martha und Robert von Hirsch. Vom 27. Februar bis 18. Mai ist ein Teil ihrer Sammlung im Museum Judengasse zu sehen. Das Ehepaar von Hirsch gehörte in den 1920er und 30er Jahren zu den bedeutendsten Kunstsammlern Frankfurts. Ebenfalls eine echte Frankfurter Familie waren die Holzhausens. Das Historische Museum widmet ihnen vom 10. April bis 27. Juli eine Ausstellung unter dem Titel „Die Holzhausens – Frankfurts älteste Familie“.

 

 

Grafiken, Drucke und Karikaturen

 

Ralf König – vielen Leuten ist der Zeichner vor allem wegen seines Comics „Der bewegte Mann“, der 1994 verfilmt wurde, bekannt. Das Caricatura Museum zeigt seine Werke vom 27. März bis zum 3. August. Mit der Ausstellung „Vis-a-Vis. Bildnisse in der Graphischen Sammlung“ geht es im Städel Museum vom 19. Februar bis zum 11. Mai um das eigene Spiegelbild oder das des Gegenübers, welches Künstler seit Jahrhunderten inspiriert. Gemälde, Aquarelle und Druckgrafiken einer ganz besonderen Ausstellung folgen ebenfalls im Städel Museum:

 

Vom 5. März bis zum 15. Juni wird dort eine umfangreiche Retrospektive des Künstlers Emil Nolde gezeigt. Seit 25 Jahren gab es eine solche Ausstellung in Deutschland nicht mehr – bei den rund 140 Exponaten werden auch die oft wenig beachteten Früh- und Spätwerke des Künstlers zu sehen sein, dessen Rezeption sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr gewandelt hat. Druckgrafiken sind auch das Thema der Ausstellung „Hendrick Goltzius und sein Kreis. Manieristische Druckgrafik aus dem Städel Museum“, die dort vom 4. Juni bis zum 14. September zu sehen ist.

 

 

Japan und Skandinavien zu Gast

 

Mode aus Grönland, Island und von den Faröer Inseln: Das Museum Angewandte Kunst ist zusammen mit dem Nordic House Iceland vom 22. März bis 22. Juni Austragungsort der „3rd Nordic Fashion Biennale“. Mit dabei sind etablierte Designer und junge Modemacher aus dem Norden, die ihre Entwürfe, Ideen, Konzepte und Kollektionen in der Mainmetropole vorstellen. Nach Reykjavik und Seattle ist Frankfurt der dritte Austragungsort der Biennale, das Motto lautet „The Weather Diaries“. Zum dritten Mal präsentiert das Haus die besten Arbeiten des „Tokyo Art Directors Club Awards“. Vom 10. April bis zum 17. August werden die Ergebnisse des japanischen Designwettbewerbs gezeigt.

 

 

Nicht alltäglich und dennoch heimisch

 

Göttlich wird es vom 21. März bis 27. Juli im Museum für Moderne Kunst (MMK): Unter dem Titel „Die Göttliche Komödie. Himmel, Hölle, Fegefeuer aus Sicht afrikanischer Gegenwartskünstler“ präsentiert das MMK auf 4200 Quadratmetern die Werke von 50 Künstlern aus 20 afrikanischen Ländern in Anlehnung an Dante Alighieris Werk aus dem 14. Jahrhundert. Einige der Kunstwerke sind nur für die Ausstellung im MMK konzipiert worden. Auf die Schirn Kunsthalle zugeschnitten ist ein Teil der Ausstellung von Daniele Buettis „It’s all in the mind“ vom 22. Mai bis zum 31. August. Im Mittelpunkt steht eine Soundinstallation in der Rotunde, die auf einer 25-minütigen Audioerfahrung basiert, in welche die Besucher mit Hypnosetechniken eingebunden werden. Raus geht es mit dem „Stadtlabor unterwegs“ des Historischen Museums. Vom 18. Mai bis zum 14. September ist das Labor unterwegs an den Wallanlagen der Stadt. Wer „Baden unter Palmen“ hört, denkt eher nicht an Frankfurt. Dass das aber sehr wohl zusammenpasst, zeigt das Institut für Stadtgeschichte vom 1. April bis 28. September mit dem Untertitel „Vom Wasserturnen zum Aquajogging“. In der Ausstellung geht es um die Entstehung der Frankfurter Bäder, die bis ins römische Nida zurück reicht – von den Thermen über mittelalterliche Badestuben bis hin zu den modernen Erlebnisbädern unserer Zeit.

 

 

Es werde Licht

 

Die Luminale, die Biennale der Lichtkultur, verspricht vom 30. März bis 4. April die Mainmetropole in ein neues Licht zu tauchen. Mit „Right in Front of the Light“ geht es im Institut für Stadtgeschichte los. Das Künstlerduo Ulli Gabler und Dieter Ströbel verwandelt das Refektorium des Karmeliterklosters vom 30. März bis 4. April in eine zeitlose Ruhezone. Ebenfalls im Institut für Stadtgeschichte wird vom 28. März bis 4. April „Zeitblase und Lesen in Schäumen“ gezeigt, eine audiovisuelle Installation, die vom Element des Wassers inspiriert ist.

 

 

Frühlingsball, Grüne Börse, Einblicke ins Rathaus und Tennisstars

 

Frankfurt startet sportlich ins neue Jahr: Vom 31. Januar bis 2. Februar wird nach 15 Jahren die Fraport Arena wieder zum Austragungsort des Davis Cups. Die Herrentennis-Nationalmannschaft trifft dabei auf Spanien mit dem Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal. Die „Grüne Börse“ lockt die Besucher vom 21. bis 23. März in den Palmengarten, wenn es dort zum ersten Mal Pflanzenraritäten aus aller Welt zu bestaunen gibt. An diesem Wochenende öffnet auch der Römer seine Pforten: Unter dem Motto „Welt – Heimat – Frankfurt“ laden kommunale Gremien, städtische Ämter und Institutionen am 22. und 23. März zum Dialog mit den Bürgern ins Rathaus ein. Dort zeigen sie, an welchen Themen und Projekte mit internationaler Bedeutung sie arbeiten und welche Voraussetzungen sie schaffen, damit sich die Bürger in Frankfurt heimisch fühlen.

Vollidioten und wiederbelebte Traditionen

 

 

Frankfurt liest ein Buch“ heißt es wieder vom 31. März bis 13. April, wenn die ganze Stadt Eckhard Henscheids „Die Vollidioten“ liest. Dazu gibt es Podiumsdiskussionen, Lesungen und Stadtführungen. Wie in der Gründerzeit, der Zeit der großen Bälle im Gesellschaftshaus, veranstaltet die „Stiftung Palmengarten und Botanischer Garten“ im Frühjahr 2014 ihren ersten „Frühlingsball“ im besonderen Ambiente des Festsaales – zum ersten Mal seit vielen Jahren.

Etwas für alle bietet die Dippemess mit ihrem Festzelt und den Fahrgeschäften vom 11. April bis 4. Mai auf dem Festplatz am Ratsweg. Am 10. Mai laden rund 50 Kunst- und Kulturtempel bei der „Nacht der Museen“ am Main zum Staunen, Tanzen, Zuhören, Erleben ein. Am 7. Juni veranstaltet der Palmengarten sein viel besuchtes Lichterfest, und vom 7. bis 10. Juni geht es im Stadtwald wieder auf den traditionellen Wäldchestag. Beim Opernplatzfest vom 25. Juni bis zum 4. Juli kann man dann die erste Jahreshälfte mit kulinarischen Genüssen ausklingen lassen.

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