Bildschirmfoto 2022 06 14 um 23.39.53Der neue Newsletter des Hessischen Rundfunks für Hessen, Nr. 8

hessenschau update, Anna Lisa Lüft

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die vergangenen beiden Corona-Jahre haben so ziemlich alles auf den Kopf gestellt. Auf bestimmte Dinge konnte man sich trotzdem verlassen. Zum Beispiel darauf, dass Karl Lauterbach am Abend in irgendeiner Talkshow sitzt. Auf politische Debatten darüber, wann wohl der geeignete Zeitpunkt wäre, über neue Maßnahmen zu sprechen. Und auf ein abflauendes Infektionsgeschehen im Sommer.

Unerwartet frühes Corona-Comeback

Letzteres scheint in diesem Jahr nicht zu gelten: Milde Temperaturen allein reichen derzeit offenbar nicht aus, um die Neuinfektionen gering zu halten. Ein bisschen schwarzhumorig könnte man sagen: Corona feiert ein unerwartet frühes Comeback. Die Zahlen stiegen zuletzt sprunghaft an, in Hessen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz heute bei 641. In Kassel wurde sogar erstmals wieder die Marke von 1.000 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen geknackt. Experten wie dem Virologen Martin Stürmer zufolge deutet alles auf eine Sommerwelle hin. Der Grund dafür: die neue, hochansteckende Omikron-Varianten BA.5.

Ausgerechnet jetzt droht eine Schließung der Testzentren. Ende Juni – also in knapp zwei Wochen – läuft die Corona-Testverordnung des Bundes aus. Ob sie verlängert wird, ist noch unklar. Der Expertenrat der Bundesregierung empfiehlt, die Test-Strategie anzupassen und anlasslose Bürgertests zu reduzieren. Und die Bundesregierung? Die berät sich noch.


Große Drogen-Razzia im Rhein-Main-Gebiet

Gutes Timing hat heute dagegen die hessische Polizei bewiesen. Mehr als 700 Polizistinnen und Polizisten sowie 20 Spürhunde waren am Morgen bei einer Großrazzia in Offenbach, in Frankfurt und in Höchst im Odenwald im Einsatz. Am Ende standen 46 Hausdurchsuchungen und 30 Festnahmen wegen Drogenhandels im großen Stil. Die Beschuldigten sollen unter anderem mehr als zwei Tonnen Cannabis aus Spanien nach Deutschland geschmuggelt und mit hohen Gewinnen verkauft haben.


Täglich grüßen Bahn-Probleme

Was wäre dieser Newsletter eigentlich ohne hessische Zuggeschichten? Derzeit vergeht kaum ein Tag ohne Neuigkeiten aus der Welt des Bahnverkehrs – seien es die Auswirkungen des 9-Euro-Tickets oder Bauarbeiten, die Mittelhessen-Pendlerinnen und -Pendler in diesem Sommer das Leben schwer machen werden. Auch heute Morgen mussten Bahnfahrende Geduld aufbringen: Auf der ICE-Strecke zwischen Fulda und Hanau kam es bei Steinau an der Straße (Main-Kinzig) zu zwischenzeitlichen Gleissperrungen, nachdem am Montagabend größere Erdbrocken hinuntergestürzt waren. Die Deutsche Bahn hatte zunächst Beeinträchtigungen "bis zum Abend" angekündigt. Die Aufräumarbeiten waren letztlich aber deutlich schneller abgeschlossen: Schon am Vormittag wurde die Strecke wieder freigegeben.


Toter Millionär stiftet Kita

Das ist eine Nachricht fürs Herz: Im südhessischen Reinheim (Darmstadt-Dieburg) wurde kürzlich eine neue Kita eröffnet. Dass sie gebaut werden konnte, verdankt die Stadt dem 2020 gestorbenen Unternehmer Dieter Keil. Wenige Tage vor seinem Tod vermachte er Reinheim zwei Millionen Euro – mit der Bedingung, dass von dem Geld eine Kita gebaut werde. Nach der Rekordbauzeit von gerade einmal fünf Monaten wurde die nun eröffnet. Der Betreuungsbedarf in der Stadt ist damit erst mal gedeckt und die Stadt so dankbar, dass sie nicht nur die neugebaute Kita, sondern auch eine Straße nach dem großzügigen Spender benennen möchte.


Blutspenden werden rar

Auf eine Sache möchte ich Sie an dieser Stelle noch hinweisen: Heute ist Weltblutspendetag. Er soll darauf aufmerksam machen, wie wichtig Blutspenden sind. Das ist derzeit wichtiger denn je: Die Bestände sind vielerorts knapp. Der Bestand an Konserven der Blutgruppe 0 negativ wird sogar schon als bedrohlich eingestuft. In der Urlaubszeit im Sommer wird erfahrungsgemäß ohnehin weniger gespendet. Nun kommen auch noch Corona-Nachwirkungen zum Tragen: Derzeit werden viele Operationen nachgeholt, die während der Hochphase der Pandemie ausgesetzt wurden. Falls Sie helfen wollen, die Bestände wieder aufzufüllen: Auf der gemeinsamen Website des Deutschen Roten Kreuzes in Hessen und Baden-Württemberg können Sie die nächsten Termine in Ihrer Nähe einsehen.

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Eins noch...

Kennen Sie den Disney-Film "Cap und Capper"? Er erzählt die Geschichte von Fuchs Cap und Jagdhund Capper. Die beiden freunden sich an – obwohl sie von Natur aus Feinde sind. Als ich dieses Video gesehen habe, musste ich sofort an den Film über die ungewöhnliche Freundschaft denken. Die Katze in dem Video und ihr neuer Spielgefährte sollten sich eigentlich auch nicht so mögen, wie sie es augenscheinlich tun: Ihr Besitzer (wem machen wir etwas vor, Mitbewohner) hatte laut dem Titel des Videos nämlich etwas ganz anderes im Sinn: nämlich Haus und Hof durch sein Haustier verteidigen zu lassen. Als Mitbewohnerin eines ebenfalls sehr eigenwilligen Katers kann ich bestätigen: Katzen machen einfach niemals das, was man von ihnen möchte – aber genau deswegen liebt man sie so, oder? Auf eine ähnliche Erfahrung möchte ich trotzdem gern verzichten.

Foto:
Erdbrocken beschädigten das ICE-Gleis bei Steinau an der Straße
© Medienkontor Fulda