Neue Newsletter des Hessischen Rundfunks für Hessen, Nr. 30
hessenschau update, Sven-Oliver Schibat
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am 28. 7. war Erdüberlastungstag. Das ist ein Jahrestag, bei dem es umso schlechter ist, je früher im Jahr er stattfindet. Denn ab diesem Tag haben wir die uns für das Jahr zur Verfügung stehenden Ressourcen, welche der Planet aus eigener Kraft ersetzen kann, rechnerisch aufgebraucht - und leben sozusagen "auf Pump". Ab vorgestern müssten wir bis zum Jahresende also zum Beispiel aufhören, Fische aus dem Meer zu fischen und Bäume in unseren Wäldern zu fällen, wenn die Natur unseren Jahresverbrauch ausgleichen soll.
Dabei gibt es regionale Unterschiede: In Deutschland zum Beispiel hatten wir schon im Mai unsere Ressourcen aufgebraucht, während Ecuador diesen Punkt erst im Dezember erreichen wird. Aber auf die gesamte Bevölkerung der Erde bezogen ist heute der Tag X. Und der ist 2022 früher als 2021. Im Interview mit tagesschau.de verrät Landschaftsökologe Ralf Seppelt, dass es sogar Jahre gab, in denen dieser Tag erst im Jahr darauf lag, am Ende des Jahres also sogar noch Ressourcen übrig waren.
Ihren persönlichen Erdüberlastungstag können Sie übrigens mit ein paar Klicks selber ausrechnen lassen. Der "Footprint Calculator" (auf Deutsch verfügbar) macht das möglich. Mir wurde dabei vor allen Dingen das Thema Mobilität zum Verhängnis ...
Vettel beendet Karriere zum Saisonende
Dieser Punkt dürfte bei Sebastian Vettel schon bald sehr viel besser aussehen als im Moment, denn nach dieser Saison verlässt der viermalige Weltmeister aus Heppenheim das Cockpit seines Formel-1-Wagens für immer und beendet seine Karriere als Rennfahrer. Das teilte der 35-Jährige am Donnerstag vor dem Großen Preis von Ungarn in Budapest mit. Die Entscheidung sei ihm schwer gefallen, sagte er. Ihm sei jedoch klar, dass er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen wolle.
53 mal stand er im Laufe seiner Karriere auf dem Podest, doch der letzte richtig große Erfolg ist schon ein paar Jahre her: Seinen letzten WM-Titel hat er 2013 gefeiert. Was danach folgte, war ein steter Abstieg. Mit seinen großen Erfolgen bleibt Vettel dennoch einer der meist dekorierten Piloten der Formel 1.
FDP fordert sofortige Unterbrechung der documenta
Wenn es nach der FDP gehen würde, dann würde auch die "documenta fifteen" ihre Karriere beenden - oder zumindest pausieren. Gestern waren weitere als antisemitisch kritisierte Zeichnungen von einer Besucherin der documenta entdeckt worden, weswegen die FDP nun eine sofortige Unterbrechung der Weltkunstschau in Kassel fordert. "Die neuerlichen Antisemitismus-Vorwürfe offenbaren einen Abgrund", sagte der Generalsekretär der FDP im Bund, Bijan Djir-Sarai, heute. Bevor die documenta weitere finanzielle Mittel aus dem Bundeshaushalt erhalte und weitere Besucherinnen und Besucher empfange, müssten die Vorfälle zunächst aufgeklärt und die Ausstellung umfänglich auf weitere antisemitische Werke und Inhalte überprüft werden. Mit ihrer Kritik ist die FDP nicht alleine.
Die documenta wies die Vorwürfe nach Bekanntwerden zurück. Die Zeichnungen seien vor rund drei Wochen geprüft und als strafrechtlich nicht relevant eingestuft worden.
Droht der nächste Streik?
Das Bodenpersonal der Lufthansa hat den Streik beendet und die Arbeit wieder aufgenommen. Dementsprechend normalisiert sich die Lage am Frankfurter Flughafen wieder. Rund 100.000 Passagiere waren von dem Streik betroffen. Auch in den kommenden Tagen muss noch mit Auswirkungen gerechnet werden.
Doch während Verdi bis zur nächsten Gesprächsrunde in der kommenden Woche weitere Streiks ausschließt, stimmen die Lufthansa-Piloten noch bis Sonntag in einer Urabstimmung über einen Arbeitskampf ab, in dessen Folge auch unbefristete Streiks drohen könnten.
Die Schalter sind wieder besetzt, am Frankfurter Flughafen herrschte am Donnerstag Hochbetrieb. Bild © Tobias Weiler (hr)
Noch immer keine Zahlen aus Darmstadt
Ein kurzer Blick auf die Corona-Zahlen: Die Inzidenz ist von 858 auf 778,3 gesunken, es wurden fünf weitere Todesfälle registriert. Dass die Zahl so schnell sinkt, liegt zum Teil daran, dass aus der Stadt Darmstadt und dem Kreis Darmstadt-Dieburg erneut keine Zahlen übermittelt wurden. Davon abgesehen verbessern sich die Zahlen in Hessen aber tatsächlich. Die höchsten Werte meldete das RKI für die Kreise Vogelsberg (1.109), Fulda (1.094), Marburg-Biedenkopf (1.024) und Gießen (1.009). Am niedrigsten lag die Inzidenz in den Städten Offenbach (634), Frankfurt (658) und Stadt Kassel (681).
Deutschland steht im Finale
Und was natürlich nicht unerwähnt bleiben darf, zumal auch hessische Spielerinnen mit am Start sind: DEUTSCHLAND IST IM EM-FINALE! Sonntag um 18 Uhr geht es gegen England aufs Feld und wenn alles läuft, wie wir es uns wünschen, wird das DFB-Team das Finale natürlich gewinnen. Wir drücken die Daumen!
Weitere Themen auf hessenschau.de
Höchstens 20 Grad im Büro und nur noch kaltes Wasser
Gas und Strom sparen gegen die drohende Energienot: Das Land Hessen will mit gutem Beispiel vorangehen. Für die Bediensteten wird nicht nur das Wasser zum Händewaschen kälter. Kritikern ist der Plan nicht ambitioniert genug.
Corona-positive Mitarbeiter sollen am Uniklinikum Gießen Patienten versorgen
Am Uniklinikum Gießen fällt so viel Personal aus, dass die Patientenversorgung gefährdet ist. Als Notlösung dürfen positiv getestete Mitarbeiter nun zur Arbeit kommen - mit FFP2-Maske und möglichst außerhalb vulnerabler Bereiche.
Gießener Busse lassen sich jetzt per App orten
Sehen, wo der Bus gerade steckt - und wie voll er ist: Das ist für Fahrgäste in Gießen nun per App möglich. Das Modellprojekt soll auf das gesamte Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds ausgeweitet werden - zumindest auf lange Sicht.
Eins noch ...
Was machen Sie, wenn Sie am Strand sind? Der Klassiker: Man lässt sich auf einem Badetuch von der Sonne rösten oder sitzt im Strandkorb und genießt einfach das Leben. Oder man baut eine Sandburg. Mit Burggraben, natürlich! Man könnte aber auch einen Drachen steigen lassen. Genug Wind hat man am Meer ja häufig. Theo Jansen ist das alles offenbar zu langweilig: Er baut lieber "Strandbiester". Und die sind riesig. Und faszinierend. Aber sehen Sie selbst. (Und für die, die nicht bei Facebook sind oder noch mehr sehen wollen, gibt es hier noch ein etwas älteres Video bei YouTube.)
Foto:
©bundesumweltamt.de