Bildschirmfoto 2022 08 27 um 02.28.56Der neue Newsletter des Hessischen Rundfunks für Hessen, Nr. 47

hessenschau update, Sven-Oliver Schibat

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Der Main bekommt in diesen Tagen ganz schön was geboten: Gestern kamen mehr als 12.000 Menschen zum "Europa Open Air" mit dem hr-Sinfonieorchester ans Flussufer und heute geht das Museumsuferfest (MUF) los. Wer das "Europa Open Air" verpasst hat, kann es sich hier noch einmal online anschauen (und ja, die Stimmung war wirklich so toll, wie die Bilder es vermuten lassen). Und wer die wichtigsten Fakten rund um das MUF sucht, wird hier fündig.

Bildschirmfoto 2022 08 27 um 02.28.39Eine Anreise zum MUF per Auto könnte am Sonntag zumindest für Besucherinnen und Besucher aus Wiesbaden schwierig werden: Bis zu 10.000 Menschen, vielleicht auch mehr, wollen dann für klimaneutrale Mobilität in Hessen demonstrieren und dafür die A66 und A648 nutzen.

 



Unwetter in Hessen?

Doch während die Besucherinnen und Besucher des Konzerts vorgestern Abend das perfekte Open-Air-Wetter hatten, könnte es für das MUF-Publikum heute etwas feucht werden. Die Wettervorhersage auf hessenschau.de nennt das Wetter heute Abend in Frankfurt "wechselnd wolkig mit Schauern und Gewitter". In anderen Regionen in Hessen könnte es sogar zu Unwettern kommen. Dass wir dringend Regen brauchen, ist bekannt - trotzdem bleibt zu hoffen, dass es auch wirklich nur bei Regen ohne größere Schäden bleibt.


Feuer zerstört bezugsfertiges Gebäude von Waldorfschule in Mörlenbach

In Mörlenbach (Bergstraße) ist heute ein Schulgebäude abgebrannt. Besonders tragisch: Es war nagelneu und stand kurz vor der Eröffnung. Nun muss es wahrscheinlich direkt wieder abgerissen werden. Der Schaden könnte irgendwo zwischen 800.000 und einer Million Euro liegen.

Kinder, Eltern und Lehrer hatten mitgeholfen, die Fassade anzubringen und die Böden zu schleifen - es sollte das größte Gebäude der Mörlenbacher Waldorfschule werden. Wie der Brand entstanden ist, ist momentan noch unklar.


Lufthansa-Pilotenstreik ab sofort möglich

Kundinnen und Kunden der Lufthansa müssen seit gestern wieder bangen: Die Gespräche der Lufthansa mit ihren Flugkapitänen sind erneut gescheitert. Nun seien jederzeit Streiks möglich, droht die Piloten-Gewerkschaft Cockpit.

Konkret geht es wohl um Streiks in Frankfurt und München sowie bei der Frachttochter Lufthansa Cargo. Die Vereinigung Cockpit verlangt nach eigenen Angaben unter anderem Gehaltssteigerungen von 5,5 Prozent im laufenden Jahr und einen automatisierten Inflationsausgleich ab dem kommenden Jahr. Nach sechs erfolglosen Verhandlungsrunden könnte es nun eskalieren. Sowohl Cockpit als auch Lufthansa signalisierten aber weiter Gesprächsbereitschaft.
 

Fledermaus-Wanderungen mit dem NABU

Kommen wir aber noch einmal zurück zum bevorstehenden Wochenende, denn von heute bis Sonntag gibt es nicht nur das MUF in Frankfurt, sondern auch noch die "Batnight" des Naturschutzbunds (Nabu) - und zwar gleich an mehreren Stellen in Hessen.

Dabei gehen Fledermaus-Experten mit Interessierten auf Nachtwanderung, orten die Tiere mit Detektoren und erzählen Wissenswertes über sie. Zum Beispiel, wie Hausbesitzer ihren Garten fledermausfreundlich gestalten und dabei mithelfen können, die Fledermäuse zu schützen. Vier unserer heimischen Arten sind nämlich leider vom Aussterben bedroht.

Alle Veranstaltungen findet man auf der Website des Nabu - zum Beispiel in Bad Nauheim, Hüttenberg oder Diemelstadt.


Inzidenz sinkt weiter

Noch ein kurzer Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz in Hessen: Die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner ist von 296 auf 277 gesunken. Dazu wurden neun weitere Todesfälle erfasst.

Aufgrund der hohen Dunkelziffer durch die gesunkene Anzahl an Tests in den vergangenen Monaten dürfte die tatsächliche Zahl vermutlich deutlich höher sein, weswegen die Inzidenz nur bedingt aussagekräftig ist. Dennoch zeigt sich zumindest ein deutlicher Abwärtstrend.

Und: Das RKI meldete heute, dass auch bei den schwer verlaufenden Erkrankungen der Höhepunkt der aktuellen Welle überschritten sei. Der Infektionsdruck bleibe aber "in der Allgemeinbevölkerung in allen Altersgruppen hoch".


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Eins noch ...

Die Natur ist kompliziert. Im Grunde hängt alles miteinander zusammen und gerät irgendwo etwas aus dem Gleichgewicht, dann hat das Konsequenzen, auf die man so erst einmal gar nicht gekommen wäre. Beispiel: In Griesheim (Darmstadt-Dieburg) hat der Stadtwald, wie viele andere Wälder auch, massiv unter den vergangenen Dürre-Jahren, Hitzeperioden und zuletzt durch eine übermäßige Maikäferpopulation gelitten. Deswegen gibt es dort nun weniger Kiefern, wodurch mehr Sonne auf entstandene Kahlflächen fällt. Das führt dazu, dass dort mehr Gras wächst, was wiederum den Baumaufwuchs erschwert und weniger Wasser zu den Baumwurzeln vordringen lässt. Außerdem legen Maikäferweibchen ihre Larven am liebsten in Grasflächen ab - und das dürfte die Probleme langfristig weiter verschärfen.

Was also tun? Mit dem Rasenmäher durch den Wald ziehen? Eher nicht. In Griesheim hat man sich dazu entschlossen, ein paar Profis einzustellen, die sich intensiv um das Grasproblem kümmern (Link führt zur Website der Stadt Griesheim), zum Beispiel Winnie Puuh. Damit ist aber nicht der Bär aus den Disney-Filmen gemeint - und eigentlich wäre der Name I-Aah auch viel passender gewesen ...

Foto:
Feuerwehrleute im Einsatz an der Waldorfschule in Mörlenbach
© René Priebe