Der neue Newsletter des Hessischen Rundfunks für Hessen, Nr. 77
hessenschau update, Michelle Goddemeier
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Sind Sie schon mal ohne Ticket Bus oder Bahn gefahren? Ich muss mich an dieser Stelle leider schuldig bekennen. An einem schönen Herbsttag im tschechischen Prag habe ich den Ticketkauf als Jugendliche nicht so ganz ernst genommen. Erwischt wurde ich damals allerdings nicht.
So glimpflich kommen nicht alle davon. Menschen, die oft ohne Ticket fahren und dabei erwischt werden, droht in Deutschland unter Umständen sogar eine Haftstrafe. Das kostet den Staat und die Steuerzahler jährlich viel Geld. Der hessische Justizminister hat sich nun dafür ausgesprochen, das ticketlose Fahren zu entkriminalisieren. Auch zahlreiche andere Parteien im Landtag wollen ticketloses Fahren künftig als Ordnungswidrigkeit und nicht als Straftat behandeln. Was die einzelnen Parteien fordern, lesen Sie hier.
https://www.hessenschau.de/politik/hessens-justizminister-zeigt-sich-offen-fuer-straffreiheit-fuer-schwarzfahrer,poseck-schwarzfahren-100.html
Fliegen wird immer teurer
Vom Bus- und Bahnfahren wechseln wir nun zum Fliegen. Für mich geht es in der nächsten Woche in den Sommer-Urlaub. Im Oktober bin ich damit wohl etwas spät dran, kann aber dafür dem Regen - der uns bald erwartet - entfliehen. Sollten Sie in den Herbstferien noch spontan eine Flug-Reise planen, könnte Ihnen der Blick auf die Ticketpreise einen kleinen Schreck einjagen.
Über 3.100 Euro zahlt eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern beispielsweise bei der Lufthansa für einen Flug von Frankfurt nach Zypern. Kosten für Koffer und feste Sitzplätze kommen noch mal oben drauf. Die Fluggesellschaften sagen: An solche Preise sollten sich die Verbraucher schon einmal gewöhnen. In den Ferienzeiten sind die Flüge natürlich besonders teuer. Aber auch auf lange Sicht sollen die Ticketpreise ordentlich zulegen. Woran das liegt und wie stark die Preise steigen, können Sie hier nachlesen.
Evakuierung in Frankfurt zog sich
Wir haben Ihnen in den vergangenen Tagen ja immer mal wieder Updates zu der Bombensprengung im Frankfurter Stadtteil Bockenheim gegeben. Heute war es nun endlich soweit: Die Weltkriegsbombe wurde gestern Nachmittag entschärft.
Das hat sich ehrlicherweise aber ganz schön hingezogen. Bis 9 Uhr sollten alle 20.000 betroffenen Anwohner aus ihren Häusern sein. Noch am späten Mittag war die Polizei damit beschäftigt, an Haustüren zu klingeln. Zahlreiche Menschen weigerten sich, ihr Haus zu verlassen. Am Nachmittag kam dann endlich die Entwarnung der Feuerwehr. Wie das Ganze ablief, haben die Kollegen Ihnen hier aufgeschrieben.
Inzidenz nur noch knapp unter 1.000
Die hessische Sieben-Tage-Inzidenz ist auch heute wieder leicht gestiegen: von 987 auf 989. Damit liegt sie nur noch knapp unter der 1.000er-Marke. Einige Landkreise befinden sich schon deutlicher über dieser Marke. Die höchsten Inzidenzen meldete das RKI für die Kreise Vogelsberg (1.471), Rheingau-Taunus (1.402) und Lahn-Dill (1.399). Zum Vergleich: Noch vor einer Woche lag die Inzidenz in Hessen bei 567.
Die steigenden Infektionszahlen bedeuten natürlich auch höhere Krankenstände. Damit hat zum Beispiel die Deutsche Bahn gerade zu kämpfen. Deshalb kommt es in Hessen aktuell zu vielen Verspätungen und Ausfällen im Nah- und Fernverkehr. Mehr dazu, lesen Sie in unserem Corona-Ticker.
Hessischer Journalistenpreis für hr-Doku
Wie kann man mit einem brisanten Thema berühren? hr-Kollegin Diana Deutschle könnte die Antwort darauf haben. In einer packenden Dokumentation zeigt sie, wie ein deutsches Paar ihr neugeborenes Kind aus dem ukrainischen Kriegsgebiet in Sicherheit bringen will. Wie sehr dieser Film berührt, hat nun auch eine Jury erkannt. Die Doku "Geboren im Krieg - ein Wunschkind aus Kiew" wurde deshalb mit dem Hessischen Journalistenpreis ausgezeichnet. Hier können Sie sich den Film in ganzer Länge ansehen.
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Eins noch...
Ein Stachelschwein haben wahrscheinlich die meisten von Ihnen schon mal zu Gesicht bekommen – wenn auch nur im Zoo. Aber haben Sie schon mal ein weißes Stachelschwein gesehen? Nein? Ich bis gerade eben auch nicht! Ein kanadisches Geschwister-Paar hat es geschafft, Bilder eines seltenen Albino-Stachelschweins mit der Kamera einzufangen. Sie waren gerade auf dem Weg nach Hause, als ihnen der Waldbewohner über den Weg lief. Das ist etwas ziemlich Besonderes. Denn Stachelschweine sind nachtaktiv und deshalb nur selten in freier Wildbahn zu sehen. Und Albino-Stachelschweine gibt es gerade mal 10.000 weltweit. Nicht ohne Grund geht das Video des Tieres deshalb gerade viral. Aber sehen Sie selbst (Link führt zu Facebook).
Foto:
Passagiere laufen durch den Frankfurter Flughafen
© hr