Bildschirmfoto 2022 11 05 um 00.02.16Der neue Newsletter des Hessischen Rundfunks für Hessen, Nr. 88

hessenschau update, Simon Rustler

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wenn man Ihnen 2.460 Euro jeden Monat überweisen würde, nur damit Sie theoretisch bereit wären, zu arbeiten – wie schön wäre das? Sie müssen sich die Frage nicht wirklich stellen, denn Ihnen wird dieses Angebot höchstwahrscheinlich niemals unterbreitet: Sie sind nicht die Tochter eines ehemaligen Stadtverordneten und Ihr Arbeitgeber ist nicht die Arbeiterwohlfahrt (AWO).

Mehr als 50.000 Euro soll eine heute 36-Jährige Frau von der AWO Wiesbaden bekommen haben. Sie und ihr Vater, der Ex-Stadtverordnete Wolfgang Gores (CDU), stehen deshalb seit Donnerstag vor Gericht: Er wegen Anstiftung zur Untreue, da er für die Scheinanstellung seine Kontakte zur damaligen Wiesbadener AWO-Vorsitzenden Hannelore Richter spielen lassen haben soll, sie wegen Beihilfe zur Untreue. Der finanzielle Schaden, der der AWO dadurch entstanden sein soll, beläuft sich laut Staatsanwaltschaft auf 105.000 Euro. Die Verteidigung argumentiert: Die Frau wollte ja arbeiten, durfte aber nicht.

 
Frankfurt bereitet sich auf Feldmann-Abwahl vor

Am Sonntag entscheiden die Frankfurterinnen und Frankfurter über die Zukunft ihres aktuellen Stadtoberhaupts: Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) steht zur Abwahl.  Damit diese Erfolg hat, müssen sich 30 Prozent der Wahlberechtigten gegen den Oberbürgermeister entscheiden. Bei rund 513.000 Stimmberechtigten wären das etwas mehr als 153.000 Frankfurterinnen und Frankfurter.

Unklar ist noch, ob Feldmann, der derzeit wegen der AWO-Affäre vor Gericht steht, selbst am Wahlsonntag im Frankfurter Rathaus Römer erscheinen wird - er habe sich mit Corona infiziert, hieß es von seinem Sprecher.

Welche Fehltritte Feldmann im Rahmen des Abwahlverfahres vorgeworfen werden, können Sie hier nachlesen.


Lübcke-Mörder als Zeuge: Schweigen vor dem Untersuchungsausschuss

Der Mörder des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, Stephan Ernst, sollte am Freitag im Untersuchungsausschuss des Landtags befragt werden. Die Abgeordneten erhofften sich Erkenntnisse dazu, ob hinter ihm ein rechtsextremes Netzwerk stand. Doch Ernst schwieg zu allen Fragen.

In einer schriftlichen Erklärung verwies Ernsts Anwalt Mustafa Kaplan darauf hin, dass die Fragen des Ausschusses weit über das hinausgingen, was Gegenstand der strafrechtlichen Verurteilung seines Mandanten gewesen sei. Daher bestehe die Gefahr, dass Ernst sich bei einer Aussage selbst belaste. Auch Fragen zu seiner Einbindung in die rechtsextreme Szene werde er nicht beantworten, erklärte Kaplan.


Schwieriges Spiel in Augsburg: Eintracht muss hungrig bleiben

Nach dem Highlight in der Champions League wartet auf Eintracht Frankfurt der harte Bundesliga-Alltag. Trainer Oliver Glasner ist skeptisch, Daichi Kamada fällt aus. Glasner tat am Freitag deshalb alles, um vor dem schwierigen Auswärtsspiel beim FC Augsburg zwischendurch immer mal wieder Optimismus zu versprühen. "Meine Spieler machen den Eindruck, weiter hungrig zu sein, obwohl es sehr viel zu essen gab", sagte er.

Was der Eintrach-Trainer damit meinte: Rund eine Woche vor dem WM-bedingten Start der Winterpause ist die Eintracht weiter gierig auf Fußball und will auch die drei verbleibenden Spiele in der Bundesliga erfolgreich bestreiten.


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Doch noch Hoffnung für Galeria-Filialen?

Ein Online-Händler für Büro- und Schulbedarf will 47 Filialen der insolventen Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof übernehmen, unter anderem in Bad Homburg und Fulda. Er meint: Das Kaufhaus-Konzept sei nicht tot.
 

Zoff mit Sparkasse: Historiker arbeitet NS-Geschichte zu genau auf

Um die Frage, wie weit die Frankfurter Sparkasse in Machenschaften der Nazis verstrickt war, gibt es öffentlich Streit: Ein Historiker sollte zum 200. Jubiläum der Bank die Geschichte aufarbeiten – das Ergebnis gefiel den Auftraggebern aber gar nicht. Jetzt fliegen die Giftpfeile.

Eins noch...

"Die heiße Luft ließ die Kerze flackern, aber sobald die Augen sich an den Lichtschimmer gewöhnten, zeichnete sich das Innere der Kammer allmählich vor einem ab, ein seltsames und herrliches Gemisch außerordentlicher und wunderschöner übereinander gehäufter Objekte."

Heute vor 100 Jahren öffnete der Archäologe Howard Carter, von dem dieses malerische Zitat stammt, die Grabkammer des Tutanchamun. Am 4.11.1922. Das war freilich nicht in Hessen, sondern in Ägypten (immerhin: Wir haben den Glauberg!). Die Grabkammer gilt als einer der bedeutendsten archäologischen Funde überhaupt. Das Grab war weitgehend intakt, die Schätze waren Räubern entgangen.

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Als nächstes auf dem Speiseplan von Sebastian Rode: der FC Augsburg
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